Von jung und angejahrt in Wort und Bild

Schlagwort: kreativ (Seite 3 von 3)

Tagesnotizen #3 und neues Zentangle

„Wie heißt die Prinzessin?“

Ich bin ratlos: „Welche?“

Das Eiliensche schnaubt ungehalten durch ihre frischgeföhnten Haare, die einem seidenen Vorhang gleich ihr Gesicht verdecken.  „Die mit dem orangen Kleid. Blau ist auch mit dabei. Sie hat auch keine Windel mehr. Und so Haare wie ich. Nur schwarz.“

Fieberhaft gehe ich alle mir bekannten Märchen im Geiste durch. Die üblichen Verdächtigen scheiden offensichtlich aus. „Ist sie so alt wie Du?“, wage ich einen weiteren Vorstoß.

„Ein bisschen größer. Und sie wird noch größer.“

„Dornröschen wird zuerst als Kind gezeigt. Rapunzel auch…“ Ich überlege laut und ziehe damit die Entrüstung meiner Erstgeborenen auf mich: „Die haben doch keine schwarzen Haare!“

„Schneewittchen?“

„Nein! Mensch, Mama! Du kennst die.“ Das Eiliensche wird immer ungeduldiger. Die Stimmung droht endgültig zu kippen.

„Es hilft alles nichts, mein Schatz. Du musst mir noch etwas mehr erzählen. Sprichst Du von einem Film oder von einem Buch?“

„Von einem Film.“

„Kannst Du mir den nachher zeigen?“

„Nein. Ich weiß nicht, wie die Verpackung aussieht.“ Die verzweifelte Anstrengung, mit der meine Tochter die Identität der geheimnisvollen Prinzessin zu lüften versucht, rührt mein Herz.

„Was macht sie denn in dem Film?“

„Sie macht die Puppen kaputt.“ Hoppla, das ist aber gar nicht ladylike. Scheint ein Märchen mit einem eigenwillig-innovativen Ansatz zu sein.  Aber ich komm einfach nicht drauf.

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Feen aus Filz- und Märchenwolle

Heute ausnahmsweise eine textarme, aber dafür bilderreiche Bastelanregung für alle (verkappten) Feen und Liebhaber der magischen Zauberwesen.  Auch kleine Hände sind schon in der Lage, diese duftigen Wollwesen zu fertigen und es geht wirklich flott. Ein unabdingbares Kriterium für eine ungeduldige Dreijährige, die darauf drängt, die Püppchen dem in ihren Augen einzig logischen Daseinszweck, dem Spiel, zuzuführen. Wobei die zarten Wollfeen als reine Deko eine weitaus höhere Lebenserwartung hätten.

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Der Duft von gemahlenen Nelken

Warnhinweis für männliche Leser: Dieser Post handelt von rosaroten, mit Glitter bestäubten Kleinmädchenträumen und abspeckwilligen Müttern kurz vor der Midlifecrisis.  Die folgenden Zeilen triefen derart von banalem Gesülze, dass Euch das nackte Grausen überkommen wird und Ihr schlimmstenfalls im –  mit farbenfrohen Bildern getarnten – Sumpf der Eitelkeiten jämmerlich absauft.  Falls Ihr dennoch weiterlesen wollt, seid Ihr natürlich herzlich dazu eingeladen.

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Meine kleine Große malt

Einige Leser besuchen meinen Blog in erster Linie wegen der Zeichnungen unserer Erstgeborenen. Meine  wortreichen Ergüsse registrieren sie eher als Randgeplänkel oder Hintergrundrauschen. Ich nehme es nicht persönlich.  😉

Hier also eine wortkarge, dafür bilderreiche Spezialausgabe der aktuellsten Werke meines Eiliensche.

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Kinderzeichnungen und Alltagsgeplänkel

Da bin ich einmal in hundert Jahren ohne Kinder unterwegs. Es dauert einen Moment, bis ich vom „Alles-aus-dem-Weg-in-5min-hat-das-Baby-seine-Breze-zerhäckselt-und-das-Kleinkind-will-sein-Stuntfraupotential-an-supermarkteigenen-Requisiten-austesten“-Modus in eine etwas groovigere Gangart gewechselt habe. Dann aber genieße ich beinahe andächtig die Stille vor dem Joghurtregal und die Freiheit, mir tatsächlich vorher anzusehen, was ich kaufe,  ohne dass der eine kleine Wicht „Schau mal, Mami“-rufend mit dem größten Kinderhasser im ganzen Laden kollidiert und der andere, noch kleinere Wicht mir halbverdauten Brezenbrei  auf die Hand spuckt , während er bzw. sie fast einen Köpfer aus dem Einkaufswagen macht. Ich zelebriere sie förmlich, diese Dreiviertelstunde Auszeit, obgleich ich mir zum Seele baumeln lassen natürlich auch eine weitaus adäquatere Umgebung vorstellen könnte – wie etwa ein Fünf-Sterne-Wellnesshotel am Meer. Mein Handy brummt. Zunächst bin ich nicht gewillt, dem Störenfried meine Aufmerksamkeit zu schenken. Vielleicht ist es aber ein SOS von meinem Mann, der noch eine Tafel Vollmilchschokolade mit ganzen Haselnüssen braucht, um den heutigen Abend zu überleben.  Es ist tatsächlich M. Via Whatsapp lässt er mir folgende, knapp aber präzise formulierte Botschaft zukommen: „Das Ämmale hat zwei Schritte gemacht.“ War ja klar: Kaum ist Muttern aus dem Haus, fängt das Kind zu laufen an. Und mindestens genauso logisch ist, dass sie seit ihren ersten Gehversuche quasi in Schockstarre verfallen ist.

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Wasserfarben am Morgen

Im Nachthemd.

Es ist 10.00Uhr und wir essen After Eight.

Starker Kaffee für mich, Saft für das Eiliensche.

Ein durchwachsener, eher muffeliger Sonntagmorgen.

Mit Wasserfarben und Buntstiften machen wir ihn freundlicher. Und bunter.

Meine kleine Große kommentiert ihre Zeichnung:

Monster, Regen, Drache mit Baby im Bauch.

Kinderbild_Eieliensche_081115_klein

Ich lausche.

Und während ich mit Kopf und Bauch beim Eiliensche bin, malt der Pinsel in meiner Hand auch. Irgendwas.

Bild_091115_klein

 

 

Spielwies`n 2015

Welchem gemeinsamen Ziel pilgern, hopsen, schlendern, schlurfen und schweben an diesem gar nicht so grauen Novemberwochenende Horden von Menschen aller Altersgruppen entgegen? Wo kann man hautnah miterleben, wie Paralleluniversen aufeinanderprallen, sich bärtige Nerds durch endlose Buggykarawanen schlängeln und die leuchtenden Augen frischverliebter Pärchen mit denen all der Kinder um die Wette funkeln, die sich endlich in Alice`s Spielewunderland angekommen wähnen?

Die alljährliche Münchner Spielwies`n ist etwas für Junge und Junggebliebene. Gut, nur Erstere schaffen es auch nach acht Stunden Spielemarathon noch, das Duracellhäschen alt aussehen zu lassen.

Der Fokus liegt nach wie vor auf den Brettspielen. Das muss man wissen.
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