Leben …
Tod …
Glück …
Leid …
Angst …
Hoffnung …
Vernunft…
Übermut …
Fassungslosigkeit …
Verständnis …
Alltag …
Ausnahmezustand …
Die ganze Palette. Und was steht über alledem? Was eint sogar die widersprüchlichsten Aspekte?
Die Liebe.
Wenn ich auch sonst nicht viel kann: Lieben kann ich.
Und wie!
Manchmal denke ich, das ist meine Bestimmung: Zu lieben.
Komme, was wolle. Sei es, wie es ist.
Doch nicht immer ist Liebe die Rettung.
Ein geliebter Mensch ist in der Nacht vor M.s und meinem Geburtstag in den Tod gegangen. Freiwillig. Selbstbestimmt.
Das Damoklesschwert hing schon lange über ihm. Aber in den letzten Wochen schien sich etwas zum Positiven zu verändern. Gerade war zaghaft ein wenig Hoffnung in uns unwissenden Naivlingen gekeimt.
Auch wenn folgendes – gleichermaßen bekannte wie verstörende – Kuriosum durchaus in unseren Hinterköpfen herumspukte: Ein Mensch, der den Freitod gewählt hat, wirkt kurz vor dem Ende oftmals gelöst, glücklich und mit sich im Reinen.
Und dieses letzte Aufblühen ist ja nicht nur jenen zu eigen, die Gevatter Tod herbeisehnen, sondern auch jenen, die Angst vorm Sterben haben.
Mehr noch: Es betrifft alle Lebewesen. Mensch, Tier und sogar Pflanze.
Meine Mutter erwähnte diese „Angstblüte“ in unserem letzten Telefonat.
Das gleichnamige Buch von Martin Walser habe ich noch nicht gelesen. Den Titel finde ich grandios und an sich bin ich ja ein großer Freund von Walsers Schreibkunst. Doch das Hauptmotiv in seinen Werken ist doch immer wieder das gleiche. Aktuell bin ich da etwas übersättigt. Diese stete Beschäftigung mit ein und demselben Thema scheint vielen großen Literaten gemein zu sein. Da ich selbst nicht in dieser Liga spiele, steht es mir jedoch nicht zu, dieses Faktum zu bewerten.
Wir haben uns in unserem Gespräch auch eher auf das klassische botanische Phänomen konzentriert: Kurz bevor ein Baum stirbt, mobilisiert er noch einmal all seine verbliebenen Lebenssäfte. Er bildet unzählige neue Triebe und blüht schöner als je zuvor.
Meine Eltern und auch wir hier haben gerade jeweils einen Apfelbaum in der Angstblüte erlebt. Hier ist es unsere Goldrenette von Blenheim. Der Stamm fault bereits von innen, aber dennoch hat uns dieser Baum jetzt reich mit Früchten beschenkt, die aromatischer schmecken denn je.
Nun aber von endenen zu erst beginnenden Leben:
Es ist mal wieder an der Zeit für etwas Kindermund, oder was denkt ihr?
Vor einigen Tagen haben wir uns ein Gruselschloss-Fensterbild vorgeknöpft. Die Malvorlage ist goldig (Schleichwerbung: ALDI) und bisweilen kann Ausmalen ja auch sehr entspannend sein. Da meine Kinder aber lieber frei zeichnen, ist so ein größeres Ausmalprojekt meist zum Scheitern verurteilt. Naja, vielleicht schaffen wir es ja noch bis Weihnachten mit der Halloweendeko. ; )
Während des Ausmalens fällt dem Ämmale auf, dass ein spezieller Kürbis aus dem „Vorschaubild“ auf dem „echten“ Schloss fehlt.
Sie: „Das ist bestimmt als Vorspiel gedacht.“
Wir: „Du meinst wahrscheinlich „Beispiel“. Ein Vorspiel ist etwas anderes. „
Eiliensche: „Ja, wenn ich auf der Bühne etwas vorspiele – das ist dann ein Vorspiel!“
Alles klar …
Ich glaube, ich muss jetzt allmählich doch mal das Thema Aufklärung in Angriff nehmen. Das peile ich schon länger an, aber ich möchte das unbedingt mit Muse und kindgerecht machen.
Meine eigene Aufklärung war fürchterlich. Die hatte meine Oma spontan übernommen und in fünf Minuten abgehandelt. Während einer Nachrichtensendung. Da wurde gerade von einer Vergewaltigung berichtet und das hat meine Großmutter zum Anlass genommen, mir Sex als etwas sehr Böses zu verkaufen. Ich war damals zehn und ich habe ihr bis heute nicht verziehen. Sie selbst war in dieser Hinsicht übrigens keineswegs ein Kind von Traurigkeit. Und ich hatte glücklicherweise noch andere Informationsquellen. Aber gewundert hätte es mich nicht, wenn ich da einen bleibenden Schaden davongetragen hätte.
Zurück zum Zeichnen: Diese Bilder von unserem baldigem Familienzuwachs hat das Ämmale gemalt und ich finde sie echt stark:
Und weiter geht`s mit Selbstgemachtem …
Die Gipsgeister haben wir nach dieser Anleitung hier angefertigt:
Und wo wir gerade bei den Tipps sind: Diesen Nusskuchen habe ich heute gebacken und er schmeckt wirklich göttlich.
Vor allem die frisch gemahlenen und im Anschluss angerösteten Haselnüsse geben dem Ganzen einen besonders vollmundige Note. Das Ursprungsrezept stammt von Küchengöttin Sally.:
https://sallys-blog.de/nusskuchen-saftig-schokoladig-sonntags-klassiker
Ich habe es allerdings ein wenig abgewandelt und außerdem das Weizen- durch Dinkelmehl und den Zucker durch ein Stevia-Erythritgemisch ersetzt. Trotzdem ist der Kuchen aufgrund der Schokolade und des Haselnusskrokant-Toppings nicht zuckerfrei. Aber ich weigere mich, das weiße Gift separat zu kaufen. Mir kommen hier keine Zuckertüten mehr ins Haus.
Neueste Kommentare