Von jung und angejahrt in Wort und Bild

Schlagwort: #keto

Ernährungs- und Schreibupdate

Beginnen wir mit dem Ernährungsupdate. Das bin ich euch schon lange schuldig. 

Zwei Monate lange habe ich mich tatsächlich fast ausschließlich ketogen ernährt. Unterbrochen von flüchtigen Low-Carb-Versuchen, die mir aber gezeigt haben, dass ich sofort wieder „voll auf Zucker“ war, sobald ich kohlenhydratreichere Lebensmittel in den Speiseplan aufnahm.

Nach diesen gescheiteren Ausflügen auf die Nur-ein-paar-Carbs-Schiene hatte ich mich also damit abgefunden, mich Zeit meines restlichen Lebens ketogen zu ernähren. 

Bezüglich der Lebensmittelauswahl ist mir das nicht sonderlich schwergefallen. Es gibt unzählige schmackhafte, gesunde und wohltuende ketogene Gerichte.  Zudem ist der Zuckerjieper in der Ketose wirklich völlig passé. 

Was nicht heißen soll, dass ich nicht dankbar dafür war, auch mal ein paar Beeren mehr verspeisen zu können, ohne gleich aus der Ketose zu fliegen. 

Ich bin ja tagtäglich sehr viel in Bewegung und ich habe festgestellt, dass ich nach einem 10km-Marsch mit Chinook ein gewisses Zeitfenster habe, indem mir auch ein Pfund Erdbeeren ketotechnisch nicht zum Verhängnis wird. 

Soweit ich weiß, ist dieses „magische“ Zeitfenster Teil des Keto-Cycling-Prinzips, mit dem ich mich allerdings nicht näher befasst habe. 

Jedenfalls hätte ich in diesem Intervall wahrscheinlich sogar einen Berg Pasta essen können, ohne dass diese Ausschweifung meinen Blutzuckerspiegel groß tangiert hätte.

Nichtsdestotrotz hätte mich die Kohlenhydratflut direkt wieder in die klebrigen Arme des Zuckermonsters getrieben. „Mich“ steht hier weniger für meinen Körper als für meinen Geist. Und der ist ein echter Quäl-Geist.

Eine lange Zeit hatte die ketogene Ernährung nur Vorteile für mich. Ich fühlte mich frei von der Zuckersucht und total fit in der Birne. Auf physischer Ebene registrierte ich zu Anfang sogar einen Konditionszuwachs. Die Angst, dass mir ohne Carbs der Kreislauf schlappmacht, schien unbegründet.

Die paar verlorenen Kilos motivierten mich zu Beginn ebenfalls, am Ball zu bleiben. Allerdings lässt sich mein Körper nach all den essgestörten Jahrzehnten nichts mehr vormachen. Was die Sättigung angeht, ist es ihm scheißegal, ob die Kalorien aus Fetten, Eiweiß oder Kohlenhydraten kommen. Viele Ernährungsprofis werden mir widersprechen und diesen Standpunkt als völlig veraltet deklarieren, aber das sind nun mal meine persönlichen Erfahrungswerte. Und ich glaube am ehesten das, was ich am eigenen Leib spüre. 

Zu oft habe ich es inzwischen erlebt, dass mein Körper zu Beginn einer Ernährungsumstellung zunächst irritiert ist. Während seiner Neuorientierungsphase nehme ich oft ein wenig ab und brauche insgesamt weniger Brennstoff. Teils ist das bestimmt auch psychisch bedingt.  Stichwort „Anfangseuphorie“. Wobei die bei mir auch mit jedem Mal weniger wird.

Aber spätestens nach ein paar Wochen weiß der Body wieder, wo`s lang geht und dann holt er sich seine Energie. Und zwar zuverlässig mindestens die Menge, die ihn beim aktuellen Kampfgewicht hält.

Das finde ich auch nicht weiter schlimm, denn dass ich in meinem Leben jemals nochmal dünn sein würde, habe ich mir eh abgeschminkt. Manchmal blitzt ein wenig Wehmut auf, aber die verschwindet auch schnell wieder.  Schlankheit aus rein ästhetischen Aspekten heraus ist mir schon lange nicht mehr wichtig genug. 

Es laufen so viele dünne und verhärmte Hackfressen herum. Ein Mehr an Ausstrahlung ist in meinen Augen attraktiver als ein Weniger an Kilos.

Doch ich will das nicht pauschalisieren. Inzwischen betrachte ich Schönheit ganzheitlich,. Nicht unabhängig von der körperlichen Gestalt, da ja einem Menschen meist auch deutlich anzusehen ist, ob er sich wohl fühlt – in seinem Selbst und seiner physischen Hülle. 

Wenn beides harmoniert und mich auf einer angenehmen Frequenz anfunkt, dann ist dieser Mensch in meinen Augen und meinem Herzen schön. Gleich, ob schlank oder üppig.

Aus gesundheitlichen Gründen muss ich nicht abnehmen. Da ist bis auf die üblichen Pappenheimer soweit alles im grünen Bereich. 

Insomnia schert sich einen feuchten Dreck darum, wie viel ich wiege, Und auch die Ketose vermochte sie nicht nachhaltig zu beeindrucken. Die Schlaflosigkeit hat sich während der „Keto-Diät“ zuerst verschlechtert, dann verbessert und schließlich war wieder alles beim Alten. 

Dennoch überwogen für mich die Vorteile der ketogenen Ernährung und ich hätte wohl ewig damit weitergemacht, wäre mir nicht eines Tages doch die Kraft ausgegangen.

Bereits nach anderthalb Monaten merkte ich, dass mir lange Läufe mit dem Hund immer schwerer fielen. 4-5km waren nach wie vor kein Problem, aber spätestens ab Kilometer 8 hatte ich zu kämpfen. Und das kenne ich so überhaupt nicht. Im Grunde kann ich auch 20 km stramm durch marschieren. Mein Problem ist eher, dass mir irgendwann die Haxen weh tun. Aber Kraft habe ich meist mehr als genug. Es sei denn, ich habe eine komplett schlaflose Nacht hinter mir oder einen Infekt in den Knochen.

Aber ich wollte nicht wahrhaben, dass die zunehmende Schwäche vielleicht doch mit der Ketose zusammenhing. Daheim und bei kurzen Anstrengungen war alles okay und mental war ich nach wie vor sehr klar und fokussiert. Also hab ich es einfach hingenommen, dass die Spaziergänge mit Chinook zum Ende hin immer mehr zum Kraftakt mutierten.

Bis zu jenem Tag, an dem ich dachte, ich schaffe es nicht mehr heim, obwohl ich nicht einmal mehr 1km vor mir hatte. Mir war schwindelig, schlecht und kalter Schweiß stand mir auf der Stirn. Chinook war plötzlich lammfromm – auch ein untrügliches Zeichen dafür, dass mit dem Frauchen etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Ich hab mich noch bis zur nächsten Bank geschleppt und da saß ich dann. Mindestens eine halbe Stunde. Irgendwann sind wir schließlich im Schneckentempo nach Hause geschlichen und ich hatte nur 2 Gedanken im Kopf:

„Nudeln!!!!!“

Und:

„Kaum geht’s mir schlecht, lässt Chinook mit seiner extremen Rücksichtnahme jeden Blindenhund vor Neid erblassen. Interessant.“ 

Ein kurzer „Verschlurferer“, der meinen Tritt aus dem Takt brachte und schon erntete ich einen besorgten Blick aus warmen Hundeaugen. Mein Bubi trottete so eng neben mir her, als wollte er mich im Fall des Falles auffangen.

Daheim habe ich mir sofort eine Riesenladung Kohlenhydrate reingepfiffen. Schlagartig kehrte meine Kraft zurück. Der Zuckerhunger leider auch.

Kurz nach diesem Erlebnis ging es bei uns mit der Badrenovierung los und die Belastung durch Dauerbaustelle, den damit verbundenen Lärm, den vielen Leuten, dem Mangel an Privatsphäre usw. hat mein Stresslevel derart gepusht, dass ein Zurück zur kohlenhydratfreien Ernährung für mich undenkbar war.

Es kam, wie es kommen musste: Ich bin richtig derbe abgestürzt und obwohl ich weiß, dass ich mir pures Gift in den Blutkreislauf pumpte, habe ich Süßkram in mich reingeschaufelt, als ob es kein Morgen gäbe. Und bei diesem exoribitanten Zuckerkonsum ist tatsächlich die Frage, wie viele Morgen der Körper noch zu erleben in der Lage ist.

Aber ich konnte einfach nicht anders.  

Und irgendwann hat mein Geist resigniert und meinem Körper das Ruder überlassen. 

Ab da wurde es besser. 

Nicht gut, aber besser.

Momentan richte ich mich nach meinen Körpersignalen, esse die meiste Zeit nach Hunger und achte auf die Sättigung. Falls ich mich doch mal überfresse, warte ich, bis ich wieder richtig Kohldampf habe und das kann ganz schön lange dauern. Aber nehme ich dann schließlich etwas zu mir, ist das dann meistens nicht nur Müll, weil ich Bock auf etwas Richtiges habe. Doch auch diesen Zustand hatte ich schon öfter erreicht. Und ich weiß, dass das keine Heilung ist. Dazu mache ich dieses Spielchen schon viel zu lange mit,

Dabei hätte ich mir für mich selbst, für Fenja aus „FSK 40“ sowie für meine Leser eine handfeste und dauerhafte Lösung gewünscht. 

Immerhin weiß ich inzwischen, dass ich nicht esse, bis ich platze. Irgendwo existiert in mir doch noch eine Art natürlicher Regulationsmechanismus, der sogar dann greift, wenn ich die Zügel nicht nur locker, sondern völlig loslasse. 

Jetzt wollte ich mit Fenja eine elegante Überleitung zu meinen Kämpfen und Niederlagen an der Schreibfront schaffen, aber leider hab ich den Einsatz verpasst.

Also benutze ich diesen kleinen Schnipsel als plumpen Raumteiler und Signal an meine lieben Instaleute und FBler, dass sie ab hier nix mehr verpassen. 

Kaum hatte ich mich nämlich darüber ausgelassen, dass ich mich derzeit schwer damit tue, in fiktive Welten abzutauchen, eroberte mich das Schreiben mit aller Macht zurück.

Und nun hat es mich wieder. 

Ich weiß nicht, ob ich mir selbst einen Gefallen damit tue, euch an meinen Kämpfen bezüglich der Schriftstellerei teilhaben zu lassen. Professionell ist das sicherlich nicht, aber authentisch. Und ich glaube, Letzteres ist wichtiger. 

Grundsätzlich bin ich jemand, für den innere Zerrissenheit schon fast ein Lebensmotto ist bzw. die Heilung derselben eine Lebensaufgabe.  Und betroffen davon sind nahezu alle Lebensbereiche. Warum also sollte es mit dem Schreiben anders sein?

Mein „Warum“ in Worte zu fassen – sowohl das „Warum dagegen“ als auch das Warum dafür“ bzw. „wofür“, kann eine Schneise in den Dschungel schlagen, der in meinem Herz und Kopf wuchert und das Fruchtbare und Schöne dieser Wildnis zum Vorschein bringen und verhindern, dass sie mich verschluckt. 

Warum noch schreiben, wenn heutzutage die KI binnen Minuten eine spannende Geschichte zaubert, für die sich unsereins monate- oder sogar jahrelang abmüht?

Warum noch schreiben, wenn gefühlt immer weniger Menschen lesen und immer mehr stattdessen netflixen? Ja, es gibt auch solche, die lesen UND netflixen, aber oft ist es ein „entweder oder“ und dann siegt nicht selten das Oder. 

Bei mir ist das „Oder“ meist die Gitarre. Daher liegt mir so viel daran, die Worte mit der Musik zu verbinden. Ich will mich nicht gegen das Eine und für das Andere entscheiden. Ich kann mich nur für BEIDES entscheiden.  Und nichts – außer Zeit – steht dem entgegen. Aber (keine) Zeit ist halt nun mal der Endgegner. 

Und ich will ehrlich sein: Immer wieder habe ich mich gefragt, ob ich diese wenige Zeit mit Worten füllen oder gar vergeuden (?) soll.

Doch Worte sind nicht weniger als Taten. Worte SIND Taten. 

Mit meinen Romanen möchte ich unterhalten und berühren und im Rahmen meiner Möglichkeiten auch Unterstützung zu bieten. Sei es, indem ich meine Leser mittels einer spannenden Geschichte zumindest kurzzeitig von ihrer Alltagslast und chronisch zermürbenden Sorgen befreie oder sei es, indem ich ihnen das tröstliche Gefühl vermittele, mit ihren Konflikte, Ängsten und Sorgen nicht allein zu sein. 

Es ist erstaunlich, wie viele Probleme, so speziell und absurd sie auch erscheinen mögen, weil sie in der „offiziellen“ Gesellschaft kaum thematisiert werden, in Wirklichkeit gar nicht so „besonders“ sind, sondern einen ganzen Haufen Leute quälen. Und allein dieses Wissen kann schon helfen, auch wenn man für das eigentliche Problem keine (abschließende) Lösung parat hat. Siehe beispielsweise oben. Höhö.

„Hoppla, da trägt sich ja einer mit den gleichen Gedanken und Gefühlen wie ich.  Vielleicht bin ich gar nicht so krank und verrückt. Vielleicht bin ich einfach nur ein Mensch – echt und widersprüchlich, mit hellen und mit dunklen Seiten und sämtlichen Abstufungen dazwischen.“

Versteht mich nicht falsch: Ich bin absolut gegen Konformismus und ich finde es äußerst begrüßenswert, dass Menschen zunehmend in ihrer Individualität akzeptiert und respektiert werden. Doch ein zu starker Fokus auf die Einzigartigkeit des eigenen Selbst kann auch dazu führen, dass man sich sehr einsam, unverstanden und „unverbunden“ fühlt. 

Es gibt einen Unterschied zwischen Schubladen und Mustern. Schubladen sind klar abgegrenzt, nüchtern, wertend, nicht variabel. In Schubladen wird man gesteckt. Und einmal drin, kommt man so schnell nicht wieder raus. 

Muster sind vielschichtiger, bunter – ein Labyrinth aus vielen Gängen.  Die Gefahr, sich darin zu verlaufen, ist groß. Die Chance, neue Wege zu erschließen, aber auch. Und Muster können sich verändern, sich mit anderen Mustern verbinden und je nachdem, aus welcher Perspektive man sie betrachtet, komplett unterschiedlich aussehen.  

Ketogene Ernährung und Schokolade

Was? Jetzt macht sie auch noch Keto? Ist sie nun komplett durchgeknallt?

Nein, eure Nachfragen, die mich vor allem auf Instagram erreichen, sind zum Glück völlig anderer Natur – freundlich und aufrichtig interessiert. Und sie mehren sich. Da eine detaillierte Antwort den Umfang eines Instaposts bei Weitem sprengen würde, wecke ich hierfür lieber meinen Blog aus dem Tiefschlaf.

Der ein oder andere von euch hat ja bereits aufmerksam in meinen Stories verfolgt, wie es mir mit der stark kohlenhydratreduzierten Ernährungsweise ergeht.

Wie Ihr wisst, versuche ich bereits seit Jahren meiner Zuckersucht Herr(in) zu werden. Zunächst habe ich immer wieder den Haushaltszucker aus meiner Ernährung verbannt und phasenweise hat das auch gut funktioniert. Bis der Heißhunger auf Süßkram mich dann insbesondere in emotional herausfordernden Situationen wieder übermannt hat und ich erneut ganz am Anfang stand. Täglich grüßte das Murmeltier. Und das seit Jahren. 

Es konnte aber definitiv nicht so weitergehen mit meinem Zuckerproblem. Mein Körper steckt das weiße Gift nämlich zunehmend schlechter weg: Mein Immunsystem war völlig am Arsch, immer öfter wurde ich von depressiven Anwandlungen heimgesucht, meine Insomnie hielt sich ebenfalls wacker und meine chronischen Entzündungen verbesserten sich einfach nicht und auch Verletzungen wie der angebrochene Finger nebst Kapselriss und ein tiefer Bluterguss am rechten Knie nach einem Sturz mit dem Dogscooter – ich habe falsch gebremst und bin über den Lenker geflogen – wollten auch nach Monaten einfach nicht heilen. 

Nahezu komplett auf Kohlenhydrate, also auch auf Nudeln, Reis, Brot und Kartoffeln, zu verzichten, konnte ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen. 

Als totaler Kohlenhydratjunkie war ich außerdem davon überzeugt, ich würde direkt tot umkippen, so ganz ohne Zucker. 

Das Scheinfasten zu Beginn dieses Jahres belehrte mich allerdings eine Besseren.

Ich habe die Ketose wunderbar vertragen – mehr noch: Danach fühlte ich mich wie neugeboren. Wie ich bereits an anderer Stelle erwähnte, hatte ich das Gefühl, mein Körper würde aufatmen. Meine Nase war frei, ich voll positiver Energie und endlich schwoll auch mein verletzter Finger ab und schmerzte weniger. Und mein Körper schrie nicht gleich „Hier“, wenn irgendein Infekt am Horizont auftauchte.

Einzig der Schlaf schrumpfte während der Ketose auf ein absolutes Minimum zusammen. Für mich leider ein klares Knock-Out-Kriterium, hätte dieser Zustand angehalten. 

Insgesamt erlebte ich mich aber um Welten fitter, leistungsfähiger und zufriedener als zuvor und auch der Heißhunger auf Zucker war völlig passé. Zudem wiesen verschiedene Quellen darauf hin, dass sich das Schlafverhalten in der Umstellungssphase häufig zuerst verschlechterte, sich aber im Anschluss meist massiv verbesserte.

Das machte mir Mut. 

Mitte Januar ereignte sich familiär Besorgniserregendes. Normalerweise wäre ich spätestens da wieder der Zuckersucht anheim gefallen. Doch diesmal ist es mir nicht schwer gefallen, „stark“ zu bleiben. Und dank der zuckerarmen Ernährungsweise hatte ich dann auch tatsächlich die Kraft, echte Untersützung zu leisten. 

Zwei Wochen lang ernährte ich mich low carb, was auch angesichts der Umstände einfacher umzusetzen war.

Danach bin ich aber erneut zur ketogenen Ernährung zurückgekehrt.

Und mittlerweile befindet sich auch meine Insomnie endlich auf dem Rückzug. Seit zwei Wochen schlafe ich so gut wie seit 25 Jahren nicht mehr!

Ich werde nie durchschlafen und eine Schlafdauer von 7h plus wird für mich ein seltenes Highlight bleiben, aber ich habe seit Wochen keine Nacht mehr durchgemacht und meist ist mein Schlaf nun erholsam und ausreichend. Und auch von Panikattacken bin ich seit Anfang Januar verschont geblieben. 

Toi, toi, toi!

All diese positiven Effekte will ich nicht mehr missen und daher halte ich nun an dieser Ernährungsweise fest.

Für mich bedeutet sie auch keine Einschränkung mehr, sondern eher eine Erlösung.

Und da ich vor allem auf unverarbeitete Lebensmittel setze – es bleibt mir gar nichts anderes übrig – esse ich qualitativ noch um einiges hochwertiger als zuvor. Wobei ich mich, vom Zucker abgesehen, schon lange gesund und abwechslungsreich ernähre.

Auch auf Brot und Schokolade muss ich nach wie vor nicht verzichten.

Schon von jeher liebe ich herzhaftes „Körndlbrot“ und folgendes, verlinktes Rezept für ein gesundes Saatenbrot ist einfach der Knaller! Für dieses mehlfreie Brot würde ich auch unabhängig von Keto jedes andere Brot links liegen lassen:

https://www.springlane.de/magazin/rezeptideen/keto-brot/

Überhaupt sind Nüsse und Saaten nun ein Hauptbestandteil meiner Ernährung. Und derer gibt es so viele. Beispiele gefällig?

  • Peknüsse
  • Paranüsse
  • Mandeln
  • (gesalzene) Macadamias
  • Walnüsse
  • Kürbiskerne
  • Sonnenblumenkerne
  • Leinsamen
  • Chiasamen
  • Hanfsamen
  • Flohsamenschalen (unheimlich gut zum Andicken und Binden geeignet)

Und auch die entsprechenden Mehle lassen einen Getreide nicht vermissen und sind wunderbar dazu geeignet, leckere und gesunde Backwaren zu kreieren:

  • Mandelmehl (mein Favorit)
  • Kokosmehl
  • Leinmehl

Ansonsten kommt viel grünes Gemüse auf den Tisch.

Die Top 5 der Früchteliste führt die Avocado an. Dass es sich hierbei um eine echte Superfrucht handelt, die gesunde Fette und eine Vielzahl von Vitaminen in sich vereint, dürfte für kaum noch jemanden ein Geheimnis sein. 

Als Guacomole mit Pfeffer, Salz, Zitrone, Zwiebel und etwas Knoblauch ist sie eine wahre Delikatesse. Ich esse sie gerne als Aufstrich zu meinem Körnerbrot und packe noch ein hartgekochtes Ei obendrauf. Köstlich und sättigend!

Auch Papaya und Beeren lassen sich sehr gut in eine ketogene Ernährung integrieren.

Bei Milchprodukten greife ich zur vollfetten Variante. Abgesehen vom Skyr. Der ist trotz geringen Fettgehalts kohlenhydratarm. Ebenso wie einige Frischkäsesorten. Parmesan und Ziegenkäse liebe ich und die sind nahezu kohlenhydratfrei. 

Ebenso wie Fisch und Fleisch natürlich. Wobei ich weder ein großer Fleisch- noch Fischesser bin. Lachs, Hering und Makrele mag ich aber schon recht gerne.

Wer meint, bei Keto kommen nur Sahne, Butter, Fleisch und Eier auf den Tisch, der ist also echt schief gewickelt. 

Kürzlich habe ich auch endlich mal Konjaknudeln probiert. An der Konjakwurzel scheiden sich ja die Geister. Viele können weder der Konsistenz noch dem Geschmack etwas abgewinnen. Wobei die Shiratakinudeln im Grunde nach nichts schmecken, dafür aber zuverlässig den Geschmack der Soße annehmen. 

Für Wokgerichte sind die Konjaknudeln wunderbar geeignet. Und ich finde sie weder glibbrig, noch zäh. Sie erinnern mich an Glasnudeln. Außerdem sind sie sehr ballaststoffreich und sättigen zusammen mit viel Flüssigkeit auch richtig gut. 

Obwohl ich keinen Heißhunger mehr auf Süßigkeiten verspüre, bin ich nach wie vor eine bekennende Schokoladenliebhaberin. Und Kakao an sich ist ja auch sehr gesund. Wenn man sich die Inhaltsstoffe von Rohkakao mal genauer ansieht, könnte man ihn schon fast als Medizin bezeichnen.

In den letzten Monaten habe ich mich durch diverse Schokoladen ab 90% Kakaogehalt probiert. Und ja, es gibt sogar einige 100%-Schokoladen, die mir munden. Vor allem, wenn ich sie mir mit einem Schluck Kaffee auf der Zunge zergehen lasse.

Es ist echt faszinierend, welche Vielfalt an Aromen es in der Welt der „schwarzen“ Schokoladen gibt.

Und meist bin ich bereits nach 20g hochkonzentriertem Kakao schon völlig zufrieden. 

Und das sagt die, die locker ein Pfund handelsüblicher Vollmilchschokolade auf einen Sitz verdrücken kann!

Apropos: Trotz der Liebe zur dunklen Schokolade reizt es mich, auch eine sahnige Milchschokolade in meinem Ernährungsportfolio zu haben.

Bisher konnte mich aber keine einzige low carb Milchschokolade überzeugen. Zudem vertrage ich Maltit überhaupt nicht. Könnt ihr euch noch an mein Gummibärchendesaster erinnern?

Vor ein paar Tagen habe ich nun zum ersten Mal Milchschokolade aus Kakaobutter, Roh-Kakaomasse, Sahnepulver und Stevia-Erythrit hergestellt.

Und da bei mir Optik und Haptik schon auch eine große Rolle spielen, habe ich mir den Aufwand mit dem Temperieren gegönnt. Also erstmal bei 45 Grad schmelzen, dann auf 26 Grad runterkühlen und dann wieder auf 30-33 Grad erhitzen.

Das kostest seine Zeit, aber ich wurde mit einem wunderbaren Glanz und einem schönen Schmelz belohnt. Und  beim Brechen knackt die Schoki auch wie es sich gehört. 

Allerdings habe ich das Stevia-Erythrit nicht fein genug gemahlen bekommen. Das sorgt trotz der insgesamt sehr sahnigen Konsistenz für etwas Sand im Getriebe. Im wortwörtlichen Sinne. Und insgesamt war mir die Schokolade zu süß, was aber auch daran liegt, dass meine Geschmacksknospen inzwischen schon wieder sehr sensibilisiert sind und ich Süße viel stärker wahrnehme als noch vor ein paar Monaten.

Ich habe nun nach etwas Recherche bei Dr Almond (unbezahlte Wertbung) zuckerfreie Pudersüße und den Schokoladenzauber geordert.

Damit habe ich gestern einen neuen Versuch gestartet.

Und was soll ich sagen? Das Ergebnis ist jeweils zum Dahinschmelzen!

Das Marzipan hier habe ich aus geriebenen Mandeln, Stevia und Rum – ich hatte kein Rosenwasser vorrätig – binnen weniger Minuten im Hochleistungsmixer hergestellt. So easy und so köstlich!

Meinen ersten Wurf selbst fabrizierter Milchschokolade habe ich zusammen mit einer ordentlichen zusätzlichen Portion Kakaomasse nochmal eingeschmolzen und Kokos-Schokoladenriegel produziert.

Die Füllung besteht aus Kokosmilch, -raspeln und -öl. Auch alles absolut ketofreundlich.

Die Riegel sind ein zartherber Traum. Sie schmecken wie eine Mischung aus Bounty und Romy Schokolade. Wisst ihr noch? Dazu gab es auch mal einen Post. Und nun stehe ich wieder hier. Mit Kokosschokolade. Aber mit einer zuckerfreien, köstlichen und gesunden Version, von der ein Bruchteil meiner früheren Verzehrmenge reicht, um die Schokoladenlust zu stillen. Und das nachhaltig. Ohne Heißhunger. 

Es fühlt sich an, wie wenn sich ein Kreis schließt. Ein Gefühl, das mich in den vergangenen Monaten in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen überkommen hat.

Und in jedem dieser Bereiche muss ich meinen eigenen Weg gehen. Unabhängig davon, was andere denken. 

Hier noch ein sehr interessantes Video im Kontext mit der ketogenen Ernährung.

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