[Unbezahlte Werbung, da Buchrezension]  Der Roman „Die grauen Seelen“ von Philippe Claudel wurde mir von einem literaturaffinen Menschen auf Instagram empfohlen.

Hintergrund dieses Buchtipps war die Liebe zu einzigartigen, humor- und kunstvollen Wortgemälden, die wir wohl beide teilen.
In dieser Hinsicht hat mich Philippe Claudel auch keineswegs enttäuscht. Seine grauen Seelen kommen auf verbaler Ebene in einem äußerst bunten Gewand daher und die messerscharfe Beobachtungsgabe sowie die teils karikativen, aber nichtsdestotrotz sehr warmherzigen und liebevollen Charakterbeschreibungen haben mich nicht nur einmal schmunzeln lassen.

Dennoch konnte mich der Roman nicht genug fesseln, um ihn zu Ende zu lesen. Obwohl sogar ein Mordfall als Aufhänger oder eventuell auch nur als Vorwand für diese Geschichte dient. Bei nunmehr 60% – mir liegt das Buch als Ebook vor – habe ich die Erzählung abgebrochen.
Gelangweilt hat mich das Buch aufgrund des wunderbaren Erzählstils nicht, aber auch nicht genug Spannung erzeugt oder mir ausreichend interessante Erkenntnisse und Einblicke geliefert, um mehr Lesezeit zu investieren.

Erzählungen wie „Der Trafikant“ oder „Das fliehende Pferd“, die ich ebenfalls rezensiert habe, mögen auch nicht mit einem nervenzerfetzenden Plot glänzen, aber sie sind gespickt mit Lebensweisheiten und vermitteln einem zudem eine komplexere Sicht auf die Dinge, indem sie nur scheinbar den Mikrokosmos einzelner Personen beleuchten, tatsächlich aber auch die Weltanschauung der Autoren durchschimmern lassen oder zumindest genügend Identifikationspotential bieten, um die eigene Wahrnehmung zu ergänzen und ggf. zu bereichern.

Ich muss zugeben, dass ich inzwischen in einem Alter bin, in dem ich Romane nicht mehr nur um der Geschichte willen lesen kann und schon gar nicht, um mich lediglich „berieseln“ zu lassen. Sie müssen mir schon mehr geben. Und bei „die grauen Seelen“ weiß ich nicht so recht, was mir der Autor damit sagen will. Wobei die Lektüre alles andere als eine seichte ist. Damit würde ich Buch und Autor unrecht tun.

In Sachen Kaffee sind wir seit einer Weile übrigens vom Kaffeevollautomaten wieder auf ordinären Filterkaffee umgestiegen. Wir filtern allerdings nicht via Kaffeemaschine, sondern ganz altmodisch per Hand. Wie bei Oma. Dafür haben wir uns eine elektrische Kaffeemühle gegönnt, mit der wir die Bohnen vor jedem Brühvorgang frisch mahlen.

Zu den gesundheitlichen Vorzügen von Filterkaffee versus Espresso oder gar French Coffee liefert „der Ernährungskompass“ von Bas Kas sehr interessante Erkenntnisse. In diesem Werk wertet der Wissenschaftsjournalist diverse Metastudien zum Thema „gesunde Ernährung“ aus und vermittelt seine Schlussfolgerungen auch ernährungswissenschaftlichen Laien in ansprechender und leicht verständlicher Form. In diesem Fall eine klare Leseempfehlung meinerseits!

Leider hat unser Ämmale direkt im Anschluss an ihren Geburtstag ein grippaler Infekt ereilt. Statt Mama nachzueifern und auf ihrer Kindergitarre zu klampfen – sie gibt dabei ein wesentlich cooleres Bild ab als ich – liegt sie nun leider mit vom Fieber geröteten Bäckchen auf der Couch.