Von jung und angejahrt in Wort und Bild

Schlagwort: Gitarre (Seite 3 von 3)

Craving

Ich bin gerade am Gitarreüben. Da steckt mein Mann den Kopf durch die Tür:

„Du weißt schon, dass jetzt draußen die ganze Straße Hallelujah singt, oder?“

Er grinst von einem Ohr zum anderen und ich werfe mein Gitarren-Antirutschtuch nach ihm.

Zwar gesteht er mir sofort, dass er mal wieder zu scherzen beliebte, aber ich bin jetzt trotzdem total verunsichert. Zumal er mir schon Tags zuvor mitgeteilt hat, dass trotz  des Isolierbands, das ich am Fenster angebracht habe, „Zombie“, „Hymn“ und „Morning has broken“ im Hintergarten laut und deutlich zu vernehmen waren.

Vor Monaten haben wir das mal getestet. Da war draußen nichts zu hören. Also, entweder bin ich lauter geworden oder die Dämmung porös.

„Ach, Mensch“, antworte ich zerknirscht. „Jetzt trau ich mich überhaupt nicht mehr zu üben.“

Vor allem kann ich mich mit diesem Wissen im Hinterkopf kaum noch dazu überwinden, ein Stück hundertmal hintereinander zu spielen, bis es wirklich sitzt. Das will ich den Nachbarn, die via-à-vis auf dem Balkon chillen, wirklich nicht antun.

Heute mal im Gammellook. : D (Das ist ein T-Shirt von meinem Mann, das mir beim Waschen eingegangen ist. Pech für ihn, Glück für mich. : ))

Meine Kinder beweisen da wesentlich mehr Stilbewusstsein:

Ich mag Farben und schöne Bilder, aber an dem Buchdeckel von folgendem Ebook, das ich mir gestern gekauft habe, könnt ihr sehen, dass ich absolut kein Coverkäufer bin und dass ich auch vor höheren Preisen nicht zurückschrecke, sofern mich der Inhalt wirklich interessiert.

Mir ist das Gewese um die ganze Coverkiste sowieso suspekt. Und wie bei so vielen Menschen auch, gilt hier ebenfalls oft genug: Außen hui, innen pfui.

Dann doch lieber umgekehrt wie bei diesem Werk hier. Selten habe ich ein hässlicheres Cover gesehen. Und der Titel ist auch völlig behindert. Die Leseprobe war dafür recht ansprechend.

Mir geht es hierbei weniger um das Abnehmen als um die Einblicke in die Suchtmedizin und die dort angewandten Therapien. Dass ich zuckersüchtig und ein emotionaler Esser bin, dürfte ja inzwischen hinreichend bekannt sein.

Und ich bin immer wieder auf der Suche nach Methoden, mit denen ich meine alten Verhaltensmuster durchbrechen, die fehlgeschalteten Synapsen voneinander entkoppeln und mein Hirn umprogrammieren kann.

Nach wie vor kämpfe ich enorm gegen meinen Zuckerdrang. Es ist ein ewiges Auf und Ab und an guten Tagen ist es eher meiner Disziplin als einem erfolgreichen Entzug zu verdanken, dass ich „hart“ geblieben bin.

Auch unabhängig vom Essen und vom Schlafen interessiert mich alles rund ums Hirn. Auch Themen wie die neurolinguistische Programmierung faszinieren mich. Mit letzterer habe ich mich schon als Jugendliche befasst, allerdings vor allem auf theoretischer Ebene. Hätte ich damals Nägel mit Köpfen gemacht, wäre ich jetzt wahrscheinlich schon wesentlich weiter.

Im Detail möchte ich euch damit an dieser Stelle nicht langweilen.

Das Buch liest sich unterhaltsam und gut verständlich. Allerdings kratzt es für meinen Geschmack bisher zu sehr an der Oberfläche. Da habe ich schon wesentlich fundiertere Bücher zu dieser Thematik gelesen. Aber ich stehe mit der Lektüre ja noch ziemlich am Anfang. Gerade geht es um emotionales und chemisches Craving. Das gute alte Dopamin hatte auch schon seinen Auftritt.

Sternenparty, Kindermund und Gitarre – das Übliche halt

Noch herrscht hier die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Schule und Kindergarten haben in unserem Landkreis morgen prophylaktisch geschlossen. Auch wenn ich die Naturgewalten liebe, hoffe ich, dass es nicht allzu heftig wird.

Gar nicht so wild wie erwartet, dafür aber sehr harmonisch ging es gestern auf der – Achtung Zungenbrecher – Sternengeburtstagsparty meiner jüngeren Tochter zu. Und mal wieder hat sich gezeigt, dass ich die ganzen Mühen im Vorfeld gelohnt haben. Gegen leuchtende Kinderaugen kann selbst der schönste Stern nicht anstinken … äh … anfunkeln.

Eigentlich wollte ich euch noch, ähnlich wie bei der Meerjungfrauenparty, mit ein paar Tipps beglücken, aber dafür bin ich jetzt irgendwie zu groggy.

Auf nachfolgendem Bild ist zumindest ein kleines Sammelsurium unserer Accessoires und Helferlein zu sehen:

Nun gibt es wie andernorts bereits angekündigt noch etwas auf die Augen und Ohren – nämlich das ungeschnittene Video, in dem ich das GoT-Theme in der Gitarrenlaienversion zum Besten gebe. Auf Insta musste ich das Filmchen ja am Anfang um ein paar Sekunden kappen, um nicht über eine Minute Gesamtspielzeit zu kommen.

Ihr hier müsst hoffentlich nicht erst warten, bis der „Vorhang“ aufgeht. Auf Insta ist der Videoscreen zu Beginn nämlich aus unerfindlichen Gründen schwarz. Trotzdem stellen mich auch WordPress und meine Webseite vor Herausforderungen, die ich nicht auf dem Radar hatte. So war mir etwa nicht bewusst, dass ich das Video nicht über meine eigene Mediathek, sondern nurmehr über eine externe Plattform einbinden kann. Im Hinblick auf die Webseitenperformance ist das ja auch durchaus sinnvoll. Bei solch großen Dateien macht ein Server schon gern mal die Grätsche. Also habe ich das gute Stück jetzt auf YouTube als nicht gelistetes Video hochgeladen, um es hier einbetten zu können, ohne dort groß sichtbar zu werden. Habe nämlich kein Interesse daran, noch ein zusätzliches social-media-Fass aufzumachen.

Herrgott, es ist fast 01.00Uhr. Ich sollte endlich in die Falle.

Als kleines Betthupferl hier noch ein Kindermund, der ebenso wie mein Gitarrenspiel oben vom heutigen Tag stammt:

Ich komme gerade aus der Dusche. Mein Ämmale (5) befindet sich ebenfalls im Badezimmer und frisiert ihrer Puppe mit Hingabe die lila Haarpracht.

„Ich will ihr einen Zopf machen“, erklärt sie und schenkt mir diesen ganz besonderen Augenaufschlag, der einen sofortigen Handlungs- bzw. Hilfeimpuls bei mir auslösen soll. Diesmal allerdings nicht.

„Das schaffst du auch allein, oder? Ich bin tropfnass“, antworte ich.

„Ja, aber du holst mir dann schon einen runter, oder?“, fragt sie zurück.

„Was?“, rufe ich völlig perplex und überlege kurz, wie mein Mann es geschafft hat, sich als meine Tochter zu verkleiden.

„Na, einen Haargummi mein ich!“, schnauft sie und rollt mit den Augen.

Weihnachtliche Lieder und Geschichten

Heute mal wieder eine Buchvorstellung – diesmal im Doppelpack.

Von „Let’s play Guitar“ habe ich schon drei weitere Bände. Die Reihe hat den Fokus auf der Liedbegleitung und ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet. Da vor allem mit Akkorden, Begleitrhythmen und Tabulatur gearbeitet wird, muss man nicht einmal Noten lesen können. ; )

Dieses Christmas-Songbook habe ich heute Vormittag erhalten und gleich losgespielt. : D Bei vielen Liedern hat man die Wahl, ob man sie lieber zupfen oder strummen möchte. Das finde ich super. Was mir allerdings weniger gefällt, ist, dass die meisten Zupfmuster schon extrem simpel gehalten sind. Wer also erwartet, hiermit komplexe Melodien spielen zu können, wird unweigerlich enttäuscht.

Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Begleitung!

Dafür können mit dem Buch auch Anfänger mit wenigen Monaten Gitarrenerfahrung sofort Erfolgserlebnisse verbuchen. Letztes Jahr um die Weihnachtszeit wäre dieses Buch daher ideal für mich gewesen. Ok, „Mary’s Boychild“ z.B. hätte damals aufgrund des Barré noch nicht funktioniert (- inzwischen klappt das  -), aber die meisten gängigen Lieder wie z.B. „Stille Nacht“, „Jingle Bells“ durchaus.

Trotzdem freue ich mich darüber, mit relativ wenig Aufwand ein paar Songs für Weihnachten vorbereiten und die dann gemeinsam mit der Familie trällern zu können. Und ich bin gespannt darauf, wie meine zweijährige Nichte wieder abgehen wird. Sie war letztes Mal ganz begeistert von meinem Geklampfe und hat dazu richtig enthusiastisch abgetanzt. : D 

Kaum, dass ich es gewagt habe, ein Päuschen einzulegen, rief sie sofort: „Weida spiele … weida spiele …“ 

Yeah, ich hab einen Fan! : D

Das zweite Buch haben wir letzte Woche auf dem Weihnachtsmarkt erstanden. Es enthält all die schönen Weihnachtsklassiker, die ich schon als Kinder geliebt habe und ist bezaubernd illustriert. Dazu Kerzen und Plätzchen und die stimmungsvolle Vorlesestunde ist gesichert. 

PS: Ich werde leider nicht bezahlt für diese Werbung. ; )

PPS: Mal sehen, ob der WP-Reader mir nun wieder wohlgesonnen ist und meine Beiträge in den Feed einspeist.

„Wenn die Toten reden“ – „Gothic Girl (Teil 3)“ / Und ein wenig Alltagsblabla

Zwischen „In der Weihnachtsbäckerei“ und „Mary`s Boychild“ poste ich nun das vorletzte Kapitel meiner Gruselgeschichte.

Um kurz off topic zu bleiben: Es war eine meiner besten Entscheidungen überhaupt, mir im Sommer letzten Jahres und im fortgeschrittenen Alter von 42 Jahren einen langgehegten Traum zu erfüllen und das Gitarrespielen zu erlernen. Angefangen habe ich mit Lagerfeuergitarre und reiner Liedbegleitung. Inzwischen bin ich auch in der Lage, das ein oder andere etwas komplexere Stück zu zupfen und selbst Barré-Akkorde sind inzwischen kein Hexenwerk mehr.

Ich glaube, so viel Dopamin wie beim Gitarrespielen schütte ich nicht mal beim Schokoladefressen aus. : D Dieses Instrument ist Balsam für meine Seele – gerade nach den letzten beiden Nächten, die ich mal wieder fast komplett durchgemacht habe. Und auch den Kindern kommt es zugute, dass Mama jetzt wieder vermehrt mit ihnen musiziert.

So, nun aber folgt endlich der 3. Streich:

~♱ Gothic Girl (Teil 3) ♱~

Konnte Angst einen umbringen?

Wenn nicht, würden Sabine wohl stattdessen diese elendigen Kopfschmerzen dahinraffen. Die Intervalle zwischen den Attacken wurden immer kürzer. Trotz der Schmerztabletten.

Wahrscheinlich war sie so zugedröhnt mit Medikamenten, dass sie wie blöd halluzinierte. Gut möglich, dass das Mädchen sowieso nur in ihrer Phantasie existierte.
Und selbst, wenn nicht? Was konnte ihr dieses klapprige Gestell schon groß antun? Sabine ging doch eh schon durch die Hölle.

Sollte sie es nicht besser einfach aushalten? Dass sie gleich von einem Geist berührt würde?

Wegrennen war jedenfalls nur auf den ersten Blick eine verlockende Option. Das Mädchen würde keine Ruhe geben und sie Tag und Nacht weiterverfolgen. Und dafür musste es einen Grund geben. Aus reinem Spaß an der Freude machte sich der Gruftie hier sicher nicht die Mühe, Sabine zu schikanieren. Und wie sagte man so schön: Lieber ein Ende mit Schrecken statt ein Schrecken ohne Ende.

Trotzdem wich Sabine reflexartig zurück, als ein dürrer, leicht transparenter Zeigefinger sich anschickte, ihren Brustkorb zu durchbohren. Nur eine Sekunde später wurde ihr Herz in einen unsichtbaren Gefrierschrank gesperrt. Es krampfte sich schmerzhaft zusammen und Sabine war auf einmal furchtbar kalt. Sowohl ihre Körper- als auch die Umgebungstemperatur schienen plötzlich um mindestens zwanzig Grad gefallen zu sein. Und dank der grellen Blitze, die durch ihren Schädel zuckten, konnte sie außer gleißenden Lichtern, bunten Nachbildern und tiefer Schwärze in den kurzen Gewitterpausen nichts mehr sehen.

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