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„Liebster Award“ – die Zweite

Vor nicht allzu langer Zeit wurde ich schon einmal für den „Liebster Award“ nominiert. Allerdings war der Themenschwerpunkt damals ein etwas anderer.  Deshalb und weil ich der lieben Sile Marlin diesen Wunsch nicht abschlagen möchte,  geht  der „Liebster Award“ auf meinem Blog nun in eine zweite, diesmal aber finale Runde. 😉

Hier nun also Siles Fragen und meine Antworten.  Gute Unterhaltung!

  1. Welche historische Person würdest du gerne persönlich kennenlernen?
    Grundsätzlich hält sich mein Bedürfnis, neue Bekanntschaften zu schließen, in engen Grenzen. Falls es sich anböte, würde ich jedoch gerne mit Leonardo da Vinci ein paar Worte wechseln und ihn zu seinem Zeitmanagement befragen. Was er in einem einzigen Menschenleben geschaffen hat, ist schier unglaublich. Es geht das Gerücht, dass da Vinci sich bereits eines polyphasischen Schlafmusters bediente. Dabei schläft man öfter, aber dafür kürzer. Statt eines zusammenhängenden Nachtschlafes werden in regelmäßigen Abständen kleine Nickerchen gemacht. Der Schlafbedarf soll sich dadurch drastisch verkürzen und folglich bliebe mehr Zeit für Anderes. Bei mir ist es ja so, dass ich dank meiner Insomnie auch extrem wenig und in Etappen schlafe, aber ob ich deshalb produktiver bin, wage ich zu bezweifeln.
  2. Hast du eine Muse?
    Zwei sogar. Meine Kinder.
  3. Übst du in deinen Texten Rache an Personen aus deinem realen Umfeld?
    Nein. Bisher nicht. Und wenn doch, würde ich es niemandem auf die Nase binden. 😉
  4. Wenn du eine Romanfigur zu einem Heißgetränk einladen würdest, welche wäre das?
    Tyrion Lannister aus „Game of Thrones“ wäre kein schlechter Gesprächspartner, denke ich. Und ich mag bissige Antihelden, die im Grunde verkappte Superstars, bzw. die wahren Kämpfer sind.
  5. Die berühmten ersten Sätze der Weltliteratur – welcher Satz hängt über deinem Bett?
    Die Wand über meinem Bett ist leer. Bis auf einen Streifen Malerkrepp. Mahnmal einer seit Ewigkeiten geplanten Verschönerungsaktion. Und dann hängt da noch ein schlauchähnliches Aufbewahrungssystem mit netzartiger Struktur von der Decke. Mein Mann war so perfide freundlich, dass er es direkt neben meinem Bett platziert hat. Tatsächlich inspiriert es mich mehr als irgend ein Zitat es je könnte – sei es auch noch so hochkarätig. Das  Gebilde, in dem die Kinder tonnenweise Plüschtiere und Kartonagen aus dem Kaufmannsladen deponiert haben,  mutiert nämlich des Nächtens zu einem furchterregenden und äußerst variablem Ungeheuer.
  6. Welches Tabu würdest du beim Schreiben gerne einmal brechen?
    Ein bestimmtes Tabu habe ich da nicht im Auge. Allerdings denke ich oft darüber nach, ob es die richtige Entscheidung war, einen Familienblog mit einer Geister- bzw. Dark-Fantasy-Geschichte zu verknüpfen.  Diese Kombi bremst mich zugegebenermaßen schon etwas aus. Würde ich nicht auf eventuelle „Rückkopplungen“ achten und idealerweise noch unter einem Pseudonym agieren, fielen manche Szenen durchaus eine Spur drastischer aus.
  7. Praktizierst du Schreibrituale?
    Ich versuche, mich auch tagsüber immer wieder in die Geschichte einzufühlen. Und sei es nur für ein paar Minuten. Mehr Zeit bleibt mir im Alltag meist nicht. Kommt mir dabei ein guter Gedanke, verewige ich ihn sofort in der Memoapp meines Mobiltelefons. So entwickelt sich die Geschichte bereits weiter, ohne, dass ich dafür am PC sitzen muss.  Und später komme ich so viel schneller in den Schreibfluss.
  8. Wenn dir jemand zwei Millionen Euro bieten würde, du dafür mit dem Schreiben aufhören müsstest…
    würde ich das Geld wohl nehmen. Zwei Millionen Euro, um von meinen Texten verschont zu bleiben? In dem Fall sollte ich tatsächlich vom Schreiben Abstand nehmen. Allerdings kann ich nicht dafür garantieren, dass zum Beispiel mein Mann, oder ein ad dato unbekannter Autor, plötzlich Texte von ähnlich fragwürdiger Qualität veröffentlicht. 😉
  9. Hellmuth Karasek und Marcel Reich-Ranicki kritisieren dein letztes Werk. Was werden sie wohl darüber sagen?
    Falls diese Frage im Kontext mit Frage 8 zu sehen ist, nehme ich an, dass beide Folgendes konstatieren: „Wenn wir nicht bereits tot wären, dann spätestens jetzt.“( Gott hab sie selig.)
  10. Du wirst ein neues Genre prägen. Wie lautet es?
    Humyfadra (Humoristisches Mystery-Familien-Drama)
  11. Vervollständige diesen Satz:
    Als Georgina Sams eines Morgens aus feuchten Träumen erwachte…
    …stellte sie fest, dass sie vergessen hatte, ihrer Zweijährigen, die selig auf ihrem Bauch schlief, eine Windel anzuziehen.

So, das war`s.

Die Regeln werde ich nicht veröffentlichen, da ich sie hiermit völlig reinen Gewissens fast alle breche. Nichts für ungut. 🙂 Da dies bereits eine Ehrenrunde in Sachen „Liebster Award“ ist, bitte ich um Verständnis, dass ich keine weiteren Leute mehr nominiere und mir auch keine neuen Fragen ausdenke.

Allerdings fände ich es sehr interessant zu erfahren, wie Siles eigene Antworten auf ihre Fragen aussähen? Da waren nämlich schon ein paar harte Brocken dabei. 😉

Euch allen einen formidablen Wochenstart!

Am Anfang war Lila: Kapitel 11

Ein schmaler Grat

»Als Hans mir sagte, was sie im Labor herausgefunden haben, war mir klar, dass ich Dich nicht aufhalten kann.« Luis wirkt erstaunlich gefasst. Priska schiebt den Laptop aus der Sonne und stranguliert sich dabei fast mit dem Kopfhörerkabel. Luis nimmt ihr mit seiner Reaktion den Wind aus den Segeln. Sie hat eher mit wüsten Beschimpfungen denn mit Akzeptanz oder gar Verständnis gerechnet. Verwirrt setzt sie sich. Ursprünglich wollte sie ihm noch nicht einmal mitteilen, in welcher Pension sie abgestiegen sind. Aber er hätte es ohnehin herausgefunden. Und gleich, wie sehr sie sich in den letzten Tagen in die Wolle bekommen haben: Wenn es um seine Tochter geht, wird sie Luis nie ihm Ungewissen lassen. Das hat er nicht verdient.

»Hallo Papa!« Elena, die im Schneidersitz auf dem Bett hockt und glitzernde Elfen in ihr Stickeralbum klebt, wedelt mit ihrer Rechten gen Bildschirm. Luis kann sein Kind zwar nicht hören, aber sehen. Lächelnd winkt er zurück.

»Darf ich auch mit Papa sypen?«, wendet sich das Mädchen an Priska. Die Nonchalance, mit der sich Elena auf unvorhergesehene Situationen einläßt, muss sie von ihrem Vater geerbt haben. Sobald jedoch ein Lieblingshaargummi verschollen ist oder die Butter an der falschen Stelle im Kühlschrank deponiert wird, hat das jeweils Katastrophenpotential.

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Tagesnotizen #15: Der Kuschelfaktor

Brauchen Buch und Leser ein gewisses Ambiente, um sich vollends entfalten und das Lesen zu einem Fest für alle Sinne machen zu können?

Oder sind Umgebung, Medium und sonstige Dreingaben völlig gleichgültig, da man sowieso nichts mehr von alldem wahrnimmt, sobald das Buch einen verschluckt hat?

Vor einigen Jahren noch hätte ich, ohne zu zögern, die zweite Antwort gewählt. Selbst stehend, in einer vollgestopften S-Bahn, konnte ich ohne Weiteres binnen Sekunden in die Buchwelt abtauchen. Den Bieratem meines Hintermanns im Nacken und den Rucksack des Typen vor mir im Magen. Links neben mir eine Clique schnatternder Teenager und rechter Hand ein brüllendes Kleinkind. Alles kein Problem. Solange noch genügend Platz war, mein Buch aufzuschlagen und umzublättern.

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Tagesnotizen #14: Zuckerjunkie im Wolkenkuckucksheim

Mein Wolkenkuckucksheim liegt nicht im Verborgenen. Es gibt eine Leiter. Sie gaukelt eine gewisse Bodenhaftung zumindest vor. Außerdem gibt sie interessierten Mitmenschen die Möglichkeit, sich in meinem Luftschloss umzusehen. Manch einer versucht jedoch, klammheimlich an der Leiter zu sägen.  In der Hoffnung, mir den Aufstieg zu verwehren und die vermeintliche Utopie zum Platzen zu bringen.  In solchen Momenten frage ich mich, warum ich die Leiter nicht ein für allemal umwerfe. Ich brauche sie nicht. Ebenso wenig wie all jene, die wie ich, den Kopf zumindest zeitweise in den Wolken haben.

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Am Anfang war Lila: Kapitel 10

Zwischen Wahn und Sinn

»Elena, wo willst du mit meiner Orchidee hin?«

»Esmeralda braucht sie.«

Priska legt einen beherzten Sprint ein, doch das Kind ist bereits durch die Tür entschwunden. Den Blumentopf mit der hochsensiblen Miltonia moreliana unterm Arm. Die Pflanze war ein Geschenk gewesen. Prikas Qualitäten als Blumenflüsterin sind nur rudimentär ausgeprägt. Dennoch hatte sie sich sofort in die Orchidee mit den zart lila Blüten und dem anspruchsvollen Pflegebedürfnis verliebt. Tatsächlich schaffte es die fragile Schönheit, in Priskas Obhut zu überleben und zu sogar zu blühen. Bis jetzt.

Kaum hat Priska die Tür erreicht, fällt diese mit Schwung ins Schloss. In der Luft schwebt ein glockenhelles Kinderlachen. Ein leichter Luftzug streift kühl ihre Wange. Sie verschränkt fröstelnd die Arme. Wie hatte sie bloß Elenas glucksendes Gekicher mit dem Lachen des Geistermädchens verwechseln können. Nur scheinbar schwerelos ist es. Weht aus einem anderen Jahrhundert zu ihr hinüber und trägt des Todes Odem mit sich. Weitaus verstörender als das wächserne Gesicht auf der Fotografie.

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Am Anfang war Lila: Kapitel 9

Dora

Eva konnte weder ihn, noch sich selbst täuschen. Sie hatte Angst. Vor der eigenen Tochter. Denn trotz allem war sie das: Ihr Kind. Sie hatte Dora unter dem Herzen getragen und sie zur Welt gebracht. Seit acht Jahren war sie dem Mädchen eine wundervolle Mutter. Johann hegte keinen Zweifel daran, dass Eva ihre Tochter inniglich liebte. Doch war ihm nicht entgangen, wie sie Dora ansah. Er spürte Evas Unwohlsein, wenn sie gezwungen war, mit ihr alleine zu sein. Zudem sorgte sich seine Frau wegen des Getuschels im Dorf. Obgleich sie es nie zugeben würde, teilte sie insgeheim die Meinung der tratschenden Weiber.

Nachdenklich betrachtete Johann seine Tochter, die neben ihm, auf dem von der Sonne vorgewärmten Steinwall saß. Arglos lächelte sie ihn an. Die goldenen Sprenkel in ihren violetten Augen leuchteten und die gebräunten Kinderbeine baumelten über saftigem Grün. Die Ziegen grasten zufrieden und auch Dora wirkte glücklich. Eine reine Kinderseele, wie sie unschuldiger nicht hätte sein können. Er fragte sich, was die Aufmerksamkeit der Leute erregt haben mochte. Dora verhielt sich in Gegenwart von Fremden stets unauffällig. Abgesehen von ihrer sonderbaren Augenfarbe unterschied sie sich nach außen hin nicht von ihren Altersgenossen. Gleichwohl redeten die Leute. Hinter vorgehaltener Hand munkelten sie, sein kleines Mädchen sei eine Hexe. Johann plagte das schlechte Gewissen. Es verging kein Tag, an dem er sich nicht fragte, ob es klug gewesen war, jenen Pakt einzugehen, von dem nur er und Eva wussten. SIE war keine Hexe. SIE diente weder Gott noch Teufel.

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Tagesnotizen #8: Hexenfeuer

Vollmundig habe ich überall verkündet, das Ämmale sei jetzt abgestillt. Seit sieben Tagen ist das tatsächlich der Status quo.  Der Antibiotikumhammer wäre laut Embryotox sogar mit dem Stillen vereinbar gewesen, nicht aber die Codeintropfen. In den 15 Monaten,  die sie auf dieser Erde weilt, hat meine Zweitgeborene schon so manche medikamentöse Gewalttour mit mir durchlebt, aber ein Opiat wollte ich ihr nun wirklich nicht antun.

Das Codein habe ich allerdings nur zwei Tage gebraucht. Eventuelle Rückstände sind längst abgebaut. Und die Antibiotikumkur ist nun auch beendet. Heute morgen habe ich die letzte Tablette eingeworfen.

Und jetzt sitzt mir so ein hirnverbranntes Teufelchen auf der Schulter, das mir beschwörend ins Ohr flüstert. Es meint, dass ich doch Relaktieren könnte. Nach einer Woche stehen die Chancen noch nicht allzu schlecht. Aber das wäre absolut idiotisch. Das Abstillen lief völlig problemlos.  Sowohl meine Brust, als auch die Gier des Ämmale betreffend.  Keinerlei Schmerzen, kein Milchstau, keine Knoten. Die paar Schlucke, die meine Kleine noch getrunken hat, wurden von meinem Körper offensichtlich stillschweigend absorbiert.  Das Ämmale selbst hat mit flehendem Blick zweimal auf das Stillkissen gedeutet und danach versucht, sich unter meinen Pulli zu graben, aber dann akzeptierte sie ohne Murren, dass die mütterliche Milchbar fortan geschlossen ist. Zwar waren wir wohl beide emotional noch nicht ganz soweit, aber wann ist man das schon. Es wäre also bescheuert, wieder anzufangen. Auch unter dem Aspekt, dass mir das Abstillen medikamentös ganz andere Möglichkeiten eröffnet und ich jetzt echt mal zusehen muss, dass ich aus diesem dauerkranken Zustand herauskomme. Mein Körper sollte sich nun eigentlich wieder auf sich und seine Regeneration konzentrieren dürfen. Außerdem ist das Ämmale kein kleines Baby mehr, sondern ein Miniterminator mit der Durchschlagskraft einer Kanonenkugel. Dennoch kann ich nicht dafür garantieren, dass ich sie nicht doch wieder anlege. Sofern sie das will.

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Am Anfang war Lila: Kapitel 8

Das Mädchen

Vorsichtig stellt Luis die bis zum Rand mit dampfendem Milchkaffee gefüllte Tasse neben Priskas Notebook ab. Sein Blick heftet sich auf den Monitor. »Du denkst also tatsächlich, dass das die Erklärung für deine nächtlichen Panikattacken ist?« Der Ausdruck in seinen Augen ist schwer zu deuten. Vermutlich ist er spätestens jetzt davon überzeugt, dass seine Frau nicht mehr alle Latten am Zaun hat.

Priska seufzt und nippt am heißen Milchschaum. Luis hat es nicht versäumt, den Kaffee mit etwas Karamellsirup zu verfeinern. Ein Hauch von Behaglichkeit legt sich über ihre ungemütlichen Gedanken. »Wir haben doch ausgiebig über meinen Traum von letzter Nacht gesprochen?«

Luis Miene verfinstert sich. »Dass Träume Beweischarakter haben, ist mir neu. Wenn dem so wäre, könnten wir diese Unterhaltung gar nicht führen. Denn dann hätten mich schon vor langer Zeit die schrumpeligen, grauen Männchen, die mir nachts hin und wieder begegnen, auf einen Planeten namens Numidos entführt und Hackfleisch aus mir gemacht.«

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Tagesnotizen #3 und neues Zentangle

„Wie heißt die Prinzessin?“

Ich bin ratlos: „Welche?“

Das Eiliensche schnaubt ungehalten durch ihre frischgeföhnten Haare, die einem seidenen Vorhang gleich ihr Gesicht verdecken.  „Die mit dem orangen Kleid. Blau ist auch mit dabei. Sie hat auch keine Windel mehr. Und so Haare wie ich. Nur schwarz.“

Fieberhaft gehe ich alle mir bekannten Märchen im Geiste durch. Die üblichen Verdächtigen scheiden offensichtlich aus. „Ist sie so alt wie Du?“, wage ich einen weiteren Vorstoß.

„Ein bisschen größer. Und sie wird noch größer.“

„Dornröschen wird zuerst als Kind gezeigt. Rapunzel auch…“ Ich überlege laut und ziehe damit die Entrüstung meiner Erstgeborenen auf mich: „Die haben doch keine schwarzen Haare!“

„Schneewittchen?“

„Nein! Mensch, Mama! Du kennst die.“ Das Eiliensche wird immer ungeduldiger. Die Stimmung droht endgültig zu kippen.

„Es hilft alles nichts, mein Schatz. Du musst mir noch etwas mehr erzählen. Sprichst Du von einem Film oder von einem Buch?“

„Von einem Film.“

„Kannst Du mir den nachher zeigen?“

„Nein. Ich weiß nicht, wie die Verpackung aussieht.“ Die verzweifelte Anstrengung, mit der meine Tochter die Identität der geheimnisvollen Prinzessin zu lüften versucht, rührt mein Herz.

„Was macht sie denn in dem Film?“

„Sie macht die Puppen kaputt.“ Hoppla, das ist aber gar nicht ladylike. Scheint ein Märchen mit einem eigenwillig-innovativen Ansatz zu sein.  Aber ich komm einfach nicht drauf.

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Am Anfang war Lila: Kapitel 7

Antermoia

Der beschönigende Filter ist verschwunden. Und mit ihm all die lärmenden, lachenden Menschen – bunte Luftballons in der einen und ihre Kinder an der anderen Hand. Verflogen, der köstliche Duft von gebrannten Mandeln. Die Musik hat längst aufgehört zu spielen. Nur der Nebel ist geblieben und sogar noch dichter geworden. Priska sieht kaum mehr die Hand vor Augen.

Einzelne verwaiste Fahrgeschäfte tauchen, düsteren Skulpturen gleich, erst dann unvermittelt aus dem grauen Nichts an die sichtbare Oberfläche, wenn Priska schon fast mit ihnen kollidiert.

Wie eine fremdartige Kreatur aus einer anderen Welt reckt ihr der Krake seine Fangarme entgegen. Die Gondeln sind leer und doch hallen in Priskas Ohren die kreischenden Schreie vom vergangenen Tage nach.

»Wie lange willst Du da noch rumstehen und versuchen, Löcher in den Nebel zu starren«, hört sie auf einmal eine leise Stimme hinter sich. Sie klingt seltsam vertraut und zugleich so, als würde ihr Besitzer sich an einem fernab gelegenen Ort befinden und durch die Sprechmuschel eines altersschwachen Telefons mit ihr kommunizieren.

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