„Ich will aber, dass die Ayleen mit mir spielt! Jetzt!“, brüllt meine Zweitgeborene, während sie wie ein Irrwisch im Kreis herumrennt und zwischendurch wütend mit dem Fuß aufstampft.
„Das kannst du nicht erzwingen“. Ich fange meine Emma ein und versuche, sie mit einer Knuddelattacke von ihrem Trip herunterzuholen. Manchmal hilft das. „Wenn sie gerade nicht mag, mag sie nicht. Du hast auch nicht immer Lust auf alles, was wir dir vorschlagen. Soll ich dir ein Buch vorlesen?“
„NEIN!!!“ Sie ist inzwischen hochrot im Gesicht. „Ich will mit Ayleen spielen!“
„Spiel doch einfach mal Einzelkind“, mischt sich mein Mann ein.
„Ja, wie der Papa. Der ist ja auch ein Einzelkind“, fängt Ayleen den Ball auf. „Und die Mama war bis sechs auch eine Art Einzelkind. Sie haben es doch auch geschafft.“
Emma ist ganz und gar nicht überzeugt und mein Schmunzler, der mir angesichts Ayleens Ausdrucksweise entwischt ist, macht sie erst recht rasend. Binnen einer Millisekunde mutiert sie zum Kampfzwerg und tritt wild um sich. Wenn sie so in ihrem Film ist, hilft gar nichts mehr. Außer sie in Ruhe (toben) zu lassen.
„Ich mach mal die Küche“, erkläre ich. Mein Code für: „Ich brauche eine Pause.“ Zwar gehe ich zum Musikhören und Tanzen am liebsten in den Keller, aber in der Not räumt der Teufel auch die Spülmaschine aus. Ich stöpsele meine Kopfhörer ein, werfe die Musik an und schließe die Küchentür von innen. Mit Nachdruck.
Keine fünf Minuten später wird sie jedoch schon wieder geöffnet. Von meinen Töchtern.
„Die Emma liegt auf der Couch und will was Süßes“, informiert mich meine Erstgeborene.
„Hä?“, erwidere ich irritiert. „Die Emma steht doch neben dir?“
„Nein, das ist der Papa. Und der Papa ist die Emma. Und ich bin die Mama.“
„Aha“, mache ich, hole die schokoummantelten Erdnüsse aus der Schublade und begebe mich damit ins Wohnzimmer. M. liegt tatsächlich auf dem Sofa.
„Bitteschön, Emma!“ Ich werfe ihm die Tüte zu, doch er macht keinen begeisterten Eindruck.
„Ich dachte, du wolltest etwas Süßes?“, frage ich. Immer noch latent genervt, weil meine persönliche Wellness-Time schon beendet war, kaum dass sie angefangen hatte.
„Ja, aber keine Schokolade“, lächelt mein Mann und erhebt sich.
Dann nimmt er Ayleen bei den Schultern und schiebt sie Richtung Kellertreppe.
„Du, Mama gehst jetzt in den Keller. Tanzen“, sagt er zu ihr.
„Und du Papa …“ Er zieht Emma neben ihre Schwester. „Du schleichst hinterher und schaust durchs Schlüsselloch.“
„Und wir Kinder …“ Er nimmt meine Hand und grinst mich an. „Wir gehen nach oben. Spielen.“
Das Beste vorneweg: Ich liebe, nein, ich vergöttere Walsers Art, sich auszudrücken.
Neben seinem großen Interesse und Verständnis für die menschliche Natur, mit all ihren Stärken und Schwächen, ist es seine einzigartige Sprache, in der ich ein jedes Mal regelrecht schwelge, die mich dazu treibt, wieder ein weiteres seiner Werke in Angriff zu nehmen.
Vermag die Handlung per se, sofern überhaupt vorhanden, auch nicht immer zu fesseln: Walsers ureigene und daher so herrlich unverbrauchten Wortkompositionen, seine Kunst, auch einfache Begriffe so zu arrangieren und zu nutzen, dass die daraus geformten Aussagen weitaus mehr Bedeutung(en) haben als die jeweiligen Sätze Buchstaben und natürlich der leise, oft in Selbstironie mündende Humor – all das packt einen dafür direkt an der Wurzel. Mich zumindest.
Und seien die Brocken, die er einem zum Fraß vorwirft, auch noch so schwer verdaulich: Man wird sie andächtig und mit Genuss verspeisen. Schon allein deshalb, weil sie so appetitlich angerichtet sind.
Viele seiner Aussagen, wie etwa jene über das „Gefangensein“ sind universell bzw. steht es einem jeden frei, sie so für sich zu interpretieren, dass sie Erkenntnis und persönlichen Nutzen stiften, obwohl sie vom Initiator dieser Gedankenanstöße womöglich ganz anders gemeint waren. Das ist für mich auch ein sehr reizvolles „Walser-Charakteristikum“.
Die ausufernden Passagen über La Mettrie hingegen fand ich irgendwann recht ermüdend. Sie wirkten auf mich wie eine Rechtfertigungsorgie. L‘ organisation. Les remords … Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht gebildet genug, um die Tragweite dieser Diskurse über unnötige Schuldgefühle vollumfänglich zu begreifen. Jedenfalls brummte mir nach dem Lesen der Schädel. Und ich bin nun auch nicht wirklich motiviert, mich mit La Mettrie eingehender zu beschäftigen.
(Kurz streift Walser bzw. sein Alter Ego in diesem Zusammenhang auch den Holocaust. Für seinen Umgang mit dieser Thematik steht er ja nicht erst seit gestern im Kreuzfeuer der Kritik. Ich möchte mich dazu nicht näher äußern.)
Am Ende scheinen all diese präventiven Verteidigungsstrategien ohnehin obsolet. Weil das Herz sich nicht darum schert, was das Hirn für es austüftelt.
Dieses ewige Bestreben, mit dem Verstand die Bedürfnisse des Herzens und die sogenannten niederen Triebe zu (er)fassen, ist mir dennoch wohlvertraut. Ebenso wie das zermürbende Hin und Her und die damit verbundene Zerrissenheit. Die vermeintliche Klarheit ist immer nur von kurzer Dauer. Was einem zunächst richtig erscheint, ist plötzlich von Grund auf falsch. Und wenig später verhält es sich wieder genau umgekehrt.
Anstrengend ist auch der in der Mitte des Buches vorherrschende Sprachmix aus englischen, deutschen und französischen Versatzstücken. Zwar leuchtet mir durchaus ein, dass manches „unübersetzbar“ ist und bleibt, aber dieses Kauderwelsch ist für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten.
Hin und wieder stellt sich der plötzliche Wechsel vom Deutschen ins Englische aber auch als sehr passend heraus. Etwa, als Zürn nach einem Händedruck des „Quetschers“ konstatiert: „Nothing broken, so far.“
Sympathisch wiederum finde ich, dass Walser … äh … Gottlieb Zürn dem weiblichen Geschlecht so zugetan ist. Doch trotz all der Wärme schimmert manchmal auch der Chauvi durch. Dadurch, dass er Frauen z.B. abspricht, etwas in SEINEN Augen Herabwürdigendes um ihretwillen zu tun, setzt er sie selbst herab. Das hat was von Entmündigung. „Fellatio“ lautet hier auch das Stichwort.
Überhaupt haben die Darstellungen von Erotik in diesem Buch allesamt etwas von einem verkrampften Eiertanz, der mit echter Sinnlichkeit wenig gemein hat. Was eigentlich tragisch ist für jemanden, der sich doch so danach verzehrt – nach eben jener Sinnlichkeit.
Aber ebenso wie die Liebe selbst in jede ihrer schillernden Facetten niemals langweilig wird, werden mir auch Walsers Bücher niemals fad.
Ja, ja, schon wieder Werbung. Ich weiß. Auf WordPress hat bereits ein Bloggerkollege meine Buch-PR moniert und auch auf Instagram sind mir vereinzelte Autoren entfolgt. Interessanterweise in erster Linie solche, die selbst am laufenden Band ihre Schreibprojekte dezidiert darstellen und alle Naselang irgendwelche Zitate aus ihren eigenen Werken posten. So ganz nachvollziehen kann ich dieses Gebaren daher nicht. Zumal ich niemand bin, der einen jeden seiner Sätze feiert, als würde es sich dabei um das nächste Stück Weltliteratur handeln.
Gerade Autoren müssten wissen, wie schwierig es ist, als Schreiberling Fuß zu fassen, wenn man nicht zufällig einen großen Verlag mit einem fetten Marketingbudget im Rücken hat. Und selbst bei Publikumsverlagen bleiben Debütautoren oft nahezu unsichtbar, weil sie, anders als die alteingesessenen Zugpferde, keine sichere Bank sind und daher kaum in sie investiert wird. Ich freue mich für jeden Autor, der „es schafft“, dessen Passion in irgendeiner Form gewürdigt wird. Und besonders laut schlägt mein Herz für die Selbstverleger, die ihre Kunststücke ohne Netz und doppelten Boden vollführen und die, auch ohne gepampert und gepudert zu werden, ihren Weg unbeirrt weitergehen. Oft entstehen dabei echte Perlen, die gerade durch ihre Unregelmäßigkeiten und ihre Andersartigkeit bestechen.
Keine Frage: Es gibt unglaublich viel Schrott in der Selfpublisherszene, weil sich aufgrund der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten auch solche Leute plötzlich zum Schreiben berufen fühlen, die selbst noch nie ein Buch zu Ende gelesen haben und/oder die den großen Reibach wittern. Letzteres ist eine Fehlannahme. Sofern man nicht zu den gefeierten Bestsellerautoren gehört, ist das Schreiben ein Pfenniggeschäft und den Stundenlohn darf man sich gar nicht erst ausrechnen. Man muss die Schriftstellerei schon wirklich lieben, um trotzdem weiterzumachen.
Mich nervt Buchwerbung auch. Wenn sie zu offensiv, lieblos und unkreativ gestaltet ist. Und wenn einem hundertmal am Tag der gleiche Post mit dem gleichen Text um die Ohren gehauen wird. Das versuche ich zu vermeiden und meine Ankündigungen auch wohl zu dosieren. Aber verbieten lasse ich sie mir nicht.
Ich habe dreieinhalb Jahre an dem Roman geschrieben.
Die Schriftstellerei ist keine flüchtige Laune, keine vorübergehende Marotte für mich. Sie ist eine Passion. Immer schon. Bereits im Kindergarten habe ich meine Spielkameraden mit selbsterfundenen Geschichten unterhalten und ein jedes Mal, wenn ich gefragt wurde, was ich werden wollte, antwortete ich: „Schriftstellerin“. Und auch wenn ich in den letzten Jahrzehnten nicht den Mut, die Möglichkeiten und die Kraft hatte, endlich mal eine Veröffentlichung zu wagen: Geschrieben habe ich immer. Ob für mich oder für andere oder beides.
So, nun aber genug mit dem Rechtfertigungs-Gesülze und zum eigentlichen Thema:
Das eBook zum letzten Teil meiner „Zartherbe-Liebe“-Trilogie ist jetzt bei Amazon erhältlich. Das Taschenbuch wird in ungefähr vier Wochen folgen.
Klappentext:
Sylt, Herbst 2002: Der gemeinsamen Nacht mit Jon folgt eine nicht weniger stürmische mit Ralf. Doch zu Avas Entscheidungsfindung tragen die beiden leidenschaftlichen Intermezzi wenig bei.
Empört darüber, dass Ava noch immer nicht weiß, wen sie mehr liebt, folgt Ralf seiner Ex-Freundin Claudia zu den „Ärzten ohne Grenzen“ nach Afghanistan.
Kurze später Zeit später macht Ava daheim in München eine überraschende Feststellung, die ihre Welt endgültig aus den Angeln hebt.
Währenddessen spitzt sich die Lage in Afghanistan zu …
Auszüge:
„Jenes Zwitterwesen, welches sich lange Zeit nicht entscheiden konnte, ob es freundschaftlicher oder partnerschaftlicher Natur sein sollte, zeigte nun endlich sein wahres Ich: eine tiefe Liebe, die sogar in ihrem innersten Kern alles andere als platonisch war. Und das bedeutete auch, dass sie niemals mehr so weitermachen konnten wie bisher. Ralf schon allein aus Gründen des Selbsterhalts nicht.
So souverän er auch jahrzehntelang über den Dingen, Avas ersten amourösen Gehversuchen, ihrer Liebe zu Jon und auch über der Beziehung mit Christoph gestanden haben mochte: Damit war nun Schluss und die augenscheinliche Distanz dahin. Spätestens seit gestern Abend konnte er nicht mehr so tun, als wäre er außen vor.
Er war nun endgültig Teil des Systems. Ob er wollte oder nicht. Und er würde dieses instabile, nicht wirklich lauffähige Gebilde eher zum Kollabieren bringen, als es weiter vor sich hin ruckeln zu lassen. Ava kannte Ralf gut genug, um zu wissen, dass er demnächst auf eine Entscheidung drängen würde. Und dieses ‚demnächst‘ bemaß sich eher in Stunden als in Tagen.“
***
»… Hier ist wie immer die Hölle los. So oft habe ich mir noch nie gewünscht, mich klonen zu können. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Aber es gibt auch viele Erfolgserlebnisse und Glücksmomente, die einem vergegenwärtigen, wofür man diesen ganzen Wahnsinn auf sich nimmt. Gestern habe ich ein Baby via Kaiserschnitt geholt. Die Mutter hätte das Kind eigentlich zu Hause zur Welt bringen sollen, weil ihr Mann sie partout nicht aus dem Haus lassen wollte. Wenn die Schwester der Schwangeren nicht alles drangesetzt hätte, dass sie zu uns ins Krankenhaus kommt, wären beide gestorben.
Ich sag’s dir, Ava. Du kannst dir nicht vorstellen, was hier abgeht. In Deutschland sind Entbindungen im Krankenhaus und Kaiserschnitte Standard. Aber hier bekommen die meisten ihre Babys daheim. Wegen der kulturellen Beschränkungen und auch aus Kostengründen. Ein Kaiserschnitt ist für das Gros der Bevölkerung unbezahlbar und wird in anderen Krankenhäusern darüber hinaus oft ohne Anästhesie durchgeführt. Diazepam muss da reichen – bei einer Bauch-OP!
Und die werdenden Eltern haben oft keine Ahnung von den Komplikationen in der Schwangerschaft und bei Hausgeburten. Zur Vorsorge gehen sie ja auch nicht. Sofern die überhaupt angeboten wird. Deshalb ist hier die Mütter- und Säuglingssterblichkeit auch so hoch. Da ist noch wahnsinnig viel Aufklärungsarbeit nötig. Und ich als Mann hab hier sowieso einen schwierigen Stand. Oft wollen die Schwangeren nur von weiblichem Personal behandelt werden. …“
***
„Bevor sie antwortete, ließ sie ihren Blick zu dem prächtigen Pfau hinüberschweifen, der geradezu majestätisch über die Wiese schritt. Der nachtblaue Körper und die farbenprächtige Schleppe waren von bestechender Ästhetik. Die schillernden Augen der Schwanzfedern hatten etwas Magisches und das Tier machte keinen Hehl daraus, dass es die Aufmerksamkeit, die ihm zuteilwurde, als Selbstverständlichkeit hinnahm. Es war dazu gemacht, im Mittelpunkt zu stehen.
Genau wie Jon. Auch er würde Kraft daraus ziehen, wieder auf der Bühne zu performen und bejubelt zu werden. Für seine Musikalität, sein virtuoses Gitarrenspiel, seine betörende Stimme und nicht zuletzt für sein Charisma und seine Attraktivität, die für ihn ein ebenso natürlicher Bestandteil seiner selbst waren wie für den Pfau hier. Gottgegeben. Und niemals nur für einen Menschen, einen einzigen liebenden Partner gedacht.
Unwillkürlich musste Ava an das alte Sprichwort denken: „Einen schönen Mann hat man nie für sich allein.“ Und wenn diese Schönheit wie bei Jon weit mehr als nur äußerliche Attribute umfasste, machte das den Spruch nur umso wahrer. Wie hatte Silke es damals formuliert: „Aber in der Praxis macht es einen systematisch kaputt. Wenn man alles haben will, aber sich mit einem Bruchteil begnügen muss. Mit so einem Mann zusammen zu sein, verlangt eine Stärke, die ich nicht habe.“
Danksagung:
Nun ist es also vollbracht: Die Geschichte um Ava, Jon und Ralf hat zumindest auf dem Papier ein Ende gefunden, mit welchem sowohl die drei Hauptprotagonisten als auch ihr Leser hoffentlich gut leben könnt.
Vom ersten Satz bis zur Veröffentlichung des dritten Bandes sind insgesamt mehr als dreieinhalb Jahre vergangen. Niemals hätte ich erwartet, dass ein kleines NaNoWriMo-Experiment am Ende solch monströse Ausmaße annimmt.
Den Menschen, die mich auf diesem nicht immer leichten Weg begleitet und mich auf ganz unterschiedliche Weise dabei unterstützt haben, diverse Stolpersteine zu umgehen und so manche Hürde zu meistern, möchte ich an dieser Stelle meinen besonderen Dank aussprechen:
Allen voran ist mein Mann zu nennen, der auch dann an mich glaubt, wenn ich es nicht mehr kann. Von jeher hat er meine schriftstellerischen Ambitionen ernstgenommen und wann immer es möglich ist, schafft er mir die notwendigen Freiräume, um dieser meiner Passion, die mich schon seit Kindheitstagen heimsucht, zu frönen.
Ein ganz herzlicher Dank gilt auch meinen Kindern, die es toll finden, dass ihre Mama Bücher schreibt und die meiner zeitweisen geistigen Umnachtung während des Schreibprozesses mit viel Geduld und liebevoller Nachsicht begegnen.
Und wo wir gerade bei der Familie sind: Dass meine Eltern, die sich normalerweise in ganz anderen literarischen Sphären bewegen und meine Schwester sich derart für meinen Roman begeistern konnten, hat mich natürlich ganz besonders gefreut.
Meiner Erstkorrektorin Sandra Grüter danke ich für ihr immenses Engagement und ihre beständige Begeisterung, die sie meiner Geschichte sowohl inhaltlich wie formal angedeihen ließ.
Oliver Bunk ist es zu verdanken, dass aus »Der Liebe zartherber Schmelz« »Zartherbe Liebe« geworden ist. Seine humorvollen Kommentare, die allesamt echte Schmankerl sind, hätten es verdient, in einem separaten Spin-Off veröffentlicht zu werden. Auch von seinem ärztlichen Fachwissen konnte ich nur profitieren.
Meiner lieben Leserin und Bloggerkollegin Maria aus dem schönen Burgenland danke ich aus tiefstem Herzen für die innige Zuneigung, die sie meiner Geschichte entgegenbrachte, für ihr zauberhaftes Feedback sowie für ihr gewissenhaftes Nachkorrektorat.
Meinem Autorenkollegen Manfried Mertens, der den Entstehungsprozess meiner Geschichte bereits seit den fortgeschrittenen Anfängen begleitet hat, danke ich für sein gleichermaßen motivierendes wie besonnenes Feedback sowie für seine plattformübergreifende Unterstützung.
Die wunderbare Alexandra Wiese hat zunächst auf Wattpad, später auch auf Instagram und zusätzlich auf LovelyBooks und Amazon die Schneeflocken für mich tanzen lassen. Ihr Support stärkt mich sehr.
Weitere einzigartige Erinnerungsmomente auf Wattpad haben mir u.a. Jettet, Alice im Wunderland, Elkie Werner, Naureeen03, SylvienneLarose, Keah Rieger, Zavabe, sunny44maus, Einalem1306, 7cherry7, imagine_a_fairytale, SaranyF, Barelines und Benny Engler beschert.
All den wunderbaren Rezensenten auf Amazon, LovelyBooks und in den sozialen Medien sei gesagt: Eure Kommentare sind pures Gold wert! Sie helfen mir dabei, meinen Traum von der Schriftstellerei weiter leben zu können!
Last but not least bin ich jedem einzelnen Leser, ob still oder mitteilungsfreudig, für die Bereitschaft dankbar, sich auf meinen Roman ein- und sich von ihm berühren und verzaubern zu lassen.
Ich hoffe, ihr seid alle wieder mit am Start, wenn meine nächste Geschichte das Licht der Welt erblickt.
Anlässlich der geringfügig verzögerten ( ; ) ) Taschenbuch-Veröffentlichung von Band 2 hat mein Mann vorhin ein paar Fotos von mir und meinen beiden Buchbabys geschossen. Ihm gefällt Foto Nr. 2 besser, mir Foto Nr. 1. Also präsentiere ich euch beide. ( : D )
Foto 1:
Foto 2:
Ein kleiner Einblick in das „Innenleben“ von Band 2:
Hier nochmal die Klappentexte für Teil 1 und Teil 2. (Das Ebook für Teil 3 erscheint voraussichtlich Ende Mai. Das zugehörige Print hoffentlich bald darauf.)
??? Klappentext Band 1:
Herbst 1990: Kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag verliebt sich Ava Hals über Kopf in den charismatischen Jon. Doch er ist nicht nur fünfzehn Jahre älter, sondern außerdem ihr Deutschlehrer.
Ein zermürbendes Wechselspiel zwischen Hoffen und Bangen, Nähe und Distanz, Integrität und Immoralität beginnt. Schließlich sucht sich diese unmögliche Liebe ihren Weg, doch es dauert nicht lange, bis ihr die ungünstigen Umstände zum Verhängnis werden.
??? Klappentext Band 2:
Zwölf Jahre sind seit Jons und Avas letzter Begegnung vergangen. Sowohl das Privat- als auch das Berufsleben der knapp Dreißigjährigen sind von Zweckmäßigkeit und Resignation geprägt.
Dank Ralf, der mittlerweile in Hamburg lebt und dort auf seinen Facharzttitel hinarbeitet, kreuzen sich Jons und Avas Wege erneut.Wie sich herausstellt, lodert das Feuer zwischen ihnen noch immer hell und kräftig. Doch Jon ist verheiratet und Vater eines achtjährigen Sohnes.
Dass Ava mittlerweile auch ihren alten Freund Ralf in neuem Licht sieht, macht ihr Gefühlschaos perfekt. Plötzlich steht sie zwischen zwei Männern. Beide sind vergeben. Und beide schicken Ava auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Berauschende Höhenflüge gehen Hand in Hand mit schmerzhaften Abstürzen. Und in den Schluchten lauert der Tod.
Kleiner Schnipselreigen zu Band 2:
Der Stress hatte ihn schmal werden lassen und die dunklen Augen stachen wie glühende Kohlen aus dem markanten Gesicht hervor. Mit seinem Drei- oder wohl eher Fünftagegebart, den vorzeitig ergrauten Schläfen und dem zerzausten Deckhaar, das ihm keck in die Stirn fiel, wirkte er wie eine etwas jüngere Ausgabe von Billy Bob Thornton. Nur ohne Tattoos. Wobei. Woher wollte sie denn wissen, was sich unter dem weißen Kittel verbarg?
Wie lange hatten sie sich nicht gesehen? Es kam ihr länger vor als ein Jahr.War das überhaupt noch ‚ihr‘ Ralf? Bei dem Gedanken an ihr letztes gemeinsames Telefonat wurde ihr seltsam zumute.
„Oh Mann, Ralf. Du siehst total beschissen aus.“ Sie ließ sich auf einen der Besucherhocker fallen. „Beschissen heiß. Würde mich nicht wundern, wenn dir die Patientinnen reihenweise ohnmächtig vom Stuhl kippen.“
???
Sie belöge sich selbst, würde sie ihre Freude darüber verleugnen, dass auch Jon sie noch immer begehrte. Vielleicht konnte ihr dieses Wissen sogar schon reichen.
Andererseits fragte sie sich, ob ihr widerspenstiges Zaudern und seine vordergründige Zurückhaltung nicht einfach nur Variationen waren. Jenes uralten Spiels zwischen Mann und Frau, dessen Ausgang sich schon abgezeichnet hatte, als sie sich vorhin in die Arme gefallen waren.
???
Da war es. Freund und Feind zugleich. Das Meer.
Es präsentierte sich blaugrau und ungestüm an diesem Tag.
Mannshohe Wellen brachen schäumend kurz vor dem Ufer und die Gischt spritzte fast bis zu Ava hinüber, obwohl sie noch ein gutes Stück vom Wasser entfernt war.
Angesichts dieser brodelnden, rauen Kraft, die an der Insel nagte, war es kein Wunder, dass diese weiter schrumpfte. Auch wenn bereits seit Jahrzehnten alles getan wurde, um den Landabbrüchen entgegenzuwirken.
???
Hätte dieses verfickte Handy nicht geklingelt, wären auch das Boot und das Meer ihr nicht zu nahegekommen. Sie stünde noch immer neben den beiden Männern. Und ihr wäre sicher etwas Schönes eingefallen, um jene belanglose Diskussion zu beenden.
Im Traum war schließlich alles möglich – und alles erlaubt, nicht wahr?
Im dämmrigen Zwielicht an der Pforte zum Erwachen waren moralische Aspekte nicht einmal zweitrangig.
Wärme flutete ihren Bauch, doch diese verflüchtigte sich schnell, als die quäkende Stimme am anderen Ende der Leitung es endlich geschafft hatte, in ihr Bewusstsein vorzudringen.
???
Ein Teil von Ava, der unbestechlicher und auch abgeklärter war als der vom Glück beschwipste Rest, löste sich von ihrem Körper.
Und dieses »Etwas« schwebte plötzlich über ihr.
Beobachtete sie.
Sie und Jon.
Wie sie dort eng umschlungen am Strand standen und einander Halt gaben, während sie sich zugleich gegenseitig den Boden unter den Füßen wegzogen.
???
Nachts glich die Speicherstadt einem verzauberten Ort aus einem Märchen. Ava und Ralf standen auf einer der vielen Brücken, welche die Fleete zwischen den hell erleuchteten Häusern überspannten.
Ava lehnte sich über das kunstvoll gestaltete, mit reichlich Ornamenten verzierte Geländer und sah auf das schwarzblaue Wasser hinab. Es erinnerte sie an flüssigen Samt und in diesem Licht schien es nicht von dieser Welt.
Sie fragte sich unwillkürlich, was sich unter jenen, mit den Augen nicht zu durchdringenden Spiegeln, verbarg.
???
„Spürst du das auch?“, fragte Silke leise.
Wie selbstverständlich war sie zum ‚Du‘ übergegangen und Ava wunderte sich, dass sich diese vertrauliche Anrede so richtig anfühlte. Vor allem in Anbetracht dessen, wen sie da vor sich hatte.
„Hier berühren sich Gegenwart und Vergangenheit. Und es ist, als befinde sich hier eine verborgene Pforte. Zu einer schönen Version des Jenseits, die viel besser ist als unsere Welt hier. Deshalb mag ich diesen Ort wohl auch so sehr.“
Jons Frau wandte ihre Augen von Ava ab und fixierte stattdessen eine Stelle am Ende der Terrasse, an der die Blätter einen besonders wilden Reigen tanzten. Sie wirkte gleichermaßen verzückt wie entrückt.
…
Inzwischen waren sie an einem kleinen, versteckten Weiher angelangt. Als sie ihn erblickte, wunderte sich Ava im ersten Moment darüber, dass es auf diesem Gelände überhaupt einen Teich gab. Allerdings war der wohl viel zu flach und morastig, als dass sich darin jemand wirklich hätte ersäufen können oder wollen.
Auf der Wasseroberfläche trieben einige Seerosenblätter. Die meisten davon waren bereits verwelkt. Aber hie und da waren auch ein paar grasgrüne Flecken in dem rostbraunen Blätterteppich auszumachen.
Da Silke noch immer nichts sagte, warf Ava ihr einen flüchtigen Seitenblick zu und erstarrte. Einzelne Tränen, schimmernd wie kleine, kostbare Perlen, bahnten sich ihren Weg über Silkes blasse Wangen. Mehr denn je glich sie einem ätherischen Wesen. Nicht von dieser Welt eben.
Das unbeschreibliche Gefühl, wenn der graue Schleier sich nach einer guten Nacht endlich hebt und die Welt sich wieder in all ihrer üppigen Pracht vor einem entfaltet.
Der Duft frisch aufgebrühten Kaffees und ein Lächeln, das die Augen erreicht, als M. mir die Tasse aufs Nachtkästchen stellt und sich dann neben mich setzt.
Glänzende, dunkle Murmeln über buntgemustertem Stoff. Weiter draußen, bei den Feldern, werden die Masken abgestreift und kleine, weiße Zähnchen graben sich tief in süße, pralle Früchte. Roter Erdbeersaft rinnt am glatten Kinderkinn herunter.
Jenes leise Lachen, das fernmündlich und unvermittelt zu einem hinüberweht und einem einen wohligen Schauer über den Rücken jagt.
Dieses selige Wissen, dass die tiefe Zuneigung, die man empfindet, erwidert wird.
Das freudige Erstaunen darüber, dass die Eltern sich angetan zeigen von den schriftlichen Ergüssen ihrer Tochter – trotz des delikaten Inhalts.
Die Wehmut und Sehnsucht, als die Schwester Fotos von der Nichte schickt und schreibt, wie schmerzlich sie uns alle vermisst. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.
„Also, wenn er auf 180 ist, dann schicke ich ihn einfach in seine Kiste und dann ist er innerhalb von 5 Minuten eingepennt.“ So eine Hundehalterin in einem YouTube-Video über ihren Labradorwelpen.
Gott, ich wünschte, so etwas würde bei mir auch funktionieren. Wenn als Belohnung ein paar Stunden Schlaf dabei heraussprängen, würde ich mich auch ohne Murren in einer Hundebox zusammenrollen.
Zu Anfang meiner Zuckerentwöhnung habe ich ja signifikante Verbesserungen in meinem Schlafverhalten feststellen können, beziehungsweise habe ich endlich überhaupt mal wieder geschlafen. Aber seit einigen Wochen hat mich Insomnia wieder komplett am Wickel, obwohl ich wirklich brav bin, was meinen Zuckerkonsum angeht. Seit einer Woche esse ich sogar überhaupt keinen Zucker und keine kurzkettigen Kohlenhydrate mehr. Da mein Körper mir trotz Dauerschlaflosigkeit signalisiert, dass ihm der Zuckerverzicht gut tut, bleibe ich am Ball. Auch wenn die anfängliche Schlafverbesserung entweder auf einen Placebo- oder auf einen Umgewöhnungseffekt zurückzuführen ist.
Ich kenne dieses Spielchen schon von diversen schlafanstoßenden Medikamenten, die ich inzwischen alle durch habe. Zu Beginn trat da häufig eine leichte Besserung ein, aber nach einigen Wochen oder Monaten war wieder alles beim Alten.
Bitte gebt mir keine Tipps!! Ich will keine! Ich war bei den besten Schlafspezialisten des Landes, im Schlaflabor, in Therapien, Entspannungsseminaren und meine Psychiaterin hat selbst eine Insomnievergangenheit und inzwischen wirklich medikamententechnisch alles mit mir durch. Laien- und Halbwissen macht mich da nur extrem aggro. Danke für euer Verständnis!
Das Gleiche gilt übrigens für Ernährungsratschläge. Lasst stecken! Ich befasse mich seit 30 Jahren mit Ernährung(smedizin) und kann sicher mit Fug und Recht behaupten, mich da zumindest theoretisch wirklich gut auszukennen.
Und ja, mir ist bewusst, dass man mir meine Schlaflosigkeit nur dann ansieht, wenn ich drei Nächte am Stück durchgemacht habe, was leider auch nicht selten vorkommt. Ich danke Mutter Natur dafür, dass sie mich zumindest optisch nicht mit Augenringen, grauer Haut und einer Falteninvasion abstraft, aber nichtsdestotrotz habe ich ein massives Schlafproblem.
Dass ich dennoch so energiegeladen wirke, liegt zum einen daran, dass mein Sympathikus permanent völlig übersteuert. Und auch wenn Körper und Geist völlig erschöpft sind, powere ich da weiter durch, weil ich einfach nicht in den Enspannungsmodus (Parasympathikus) schalten kann. Das ist ja gerade die Crux dabei! Zum anderen würde es mir nicht helfen, Trübsal zu blasen und einfach nur zombielike die Wand anzustarren. Das würde mich in schwere Depressionen stürzen. Außerdem habe ich hier halt nun mal eine Familie am Laufen zu halten und kann nicht den ganzen Tag einfach im Bett verbringen. Und das ist wohl auch gut so. Ansonsten wäre ich vielleicht schon nicht mehr da.
Weiterhin bin ich nicht der Typ, der in Selbstmitleid badet. Lieber mache ich das Beste aus der Situation und versuche meinen Tag trotzdem mit schönen Dingen und Aktivitäten zu füllen. Und das Gute an einem solchen Handicap ist, dass man die glücklichen Augenblicke noch viel mehr zu schätzen weiß. Und keine Sorge: Ich hänge sehr an meinem bisserl Leben. Suizidgefährdet bin ich Null. Nicht dass sich da jetzt irgendwer alarmiert und zum Handeln bemüßigt fühlt.
Was sehr zu meinem Seelenheil beiträgt, ist die Gitarre. Und auch die Gitarrencommunity auf Instagram finde ich total inspirierend und motivierend. Obwohl ungefähr 99,99% der Gitarristen, mit denen ich mich dort austausche, um Welten besser spielen als ich, haben sie immer ein freundliches Wort für einen.
Die folgenden Fingerübungen stelle ich ohne weitere Erläuterungen ein. Bin zu müde dazu, das alles hier nochmal wiederzugeben. Wer daran interessiert ist, kann sich gerne die Texte unter den jeweiligen Instaposts durchlesen. Soweit mir bekannt, muss man dafür auch nicht auf Instagram angemeldet sein.
Lachen kann ich trotzdem noch. Zum Beispiel über diesen Spruch meines Mannes gestern Abend:
Die Kinder haben sich in seiner Abwesenheit ins Arbeitszimmer geschlichen und sich an seinen Legomodellen zu schaffen gemacht. Ich bin da leider keine große Hilfe, denn für mich ist Lego in erster Linie zum Spielen da und als Deko nur bedingt geeignet.
Er hat sie in flagranti ertappt: „Wenn ihr da etwas kaputt macht, werdet ihr das bis an euer Lebensende bereuen. Und glaubt mir: Ihr werdet noch sehr lange leben.“
Tausend Dank übrigens an alle bisherigen Rezensenten! Ihr seid toll! Jede einzelne Rezension ist pures Gold wert und für mich als Selfpublisherin erst recht!
Das Print zu Band 2 wird im Laufe dieser Woche erscheinen. Dazu werde ich nochmal gesondert informieren. Die Ebook-Veröffentlichung von Band 3 plane ich für Ende Mai.
Gestern Abend: Mein Mann hat mit den Kindern erfolgreich den ersten maskierten Einkauf hinter sich gebracht.
„Wenn die Gesichter bedeckt sind, achtet man plötzlich wieder vermehrt auf andere Attribute“, erklärt M. im Plauderton und schildert mir sehr plastisch, wie sich direkt vor ihm am Mehlregal eine junge Dame komplett nach unten gebeugt und ihm ungeniert den Hintern entgegengereckt hat.
„Du weißt schon – so, wie du das auch immer machst!“ Vergeblich versucht er im Stehen mit seinen Fingerspitzen die Zehen zu berühren, ohne die Beine zu beugen.
Tja, eine meiner leichtesten Übungen. Dreizehn Jahre Ballett lassen grüßen. Und ich bin generell zu faul, für sowas in die Hocke zu gehen. Sei es beim Schuhebinden oder beim „Gitarre-aus-der-Tasche-holen“. Allerdings mache ich mir dabei ebenso wenig Gedanken wie meine Geschlechtsgenossin im Supermarkt.
„Worauf du immer achtest.“ Ich schüttele lachend den Kopf und überlege, ob ich einem Typen auch sofort auf den Hintern glotzen würde, wenn er sich vor mir runterbeugt. Aber da Männer eher in die Hocke gehen als besagte Pose einzunehmen, wurde mir solch ein netter Anblick wahrscheinlich bisher verwehrt.
„Außerdem laufe ich ja eh grundsätzlich mit Scheuklappen durch die Gegend“, ergänze ich.
„Das stimmt“, brummt mein Mann. „Aber wenn sich dir jetzt im Supermarktgang ein Kerl breitbeinig in den Weg stellen und dir stolz sein Gemächt präsentieren würde, müsstest du hinschauen.“
„Oder schreiend wegrennen“, erwidere ich glucksend.
Dann schiebt sich plötzlich eine Szene aus längst vergangenen Tagen vor mein Auge.
„Wobei, weißt du noch? Mein Metro-Erlebnis?“
Er nickt.
Damals war ich siebzehn und mit meiner besten Freundin auf einer Interrail-Tour durch Frankreich. In der Pariser Metro saß uns ein großgewachsener, maximalpigmentierter Mitbürger gegenüber. Und das „großgewachsen“ bezog sich dabei nicht nur auf seine Kopf- bis Fuß-Länge. Er trug Shorts und thronte in typischer Cowboyhaltung auf dem Sitz. Nicht genug damit, dass der Herr ganz eindeutig Rechtsträger war. Nein, was da unter dem Hosenbund neben dem Oberschenkel hervorquoll, hatte tatsächlich verstörende Ähnlichkeit mit einem dritten Bein.
Man möge es mir verzeihen, dass ich da draufgestarrt habe wie ein hypnotisiertes Kaninchen. Ich war unschuldige 17, verdammt! Und ja, dieser Anblick hat tatsächlich einen sehr bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Mit Verlaub: Das wäre mir persönlich viel zu viel gewesen.
„Und dann muss man sich ja noch fragen, ob das ein Blut- oder ein Fleischpenis war“, sage ich gestern zu meinem Mann, als ich das Erlebnis Revue passieren lassen.
„Wäre das ein Blutpenis gewesen, wäre der Typ längst tot“, erwidert mein Mann trocken. Er deutet an, wie sein gesamtes Blut in seine unteren Gefilde schießt. Dann verdreht er die Augen und rutscht wie ohnmächtig von der Couch.
Oh Gott, ich muss schon wieder lachen. Und ich schäme mich gerade fürchterlich, dass ich Fotos, auf denen nicht nur mein Mann, sondern auch meine ältere Tochter zu sehen sind, als Beitragsbild für diesen nicht jugendfreien Post missbrauche. Aber die Fotos sind von gerade eben. Und ich mag sie sehr. Das muss Rechtfertigung genug sein.
Apropos Samen und so: Pusteblumen sind für mich der Inbegriff von Freiheit. Unzählige kleiner Fallschirme … unendlich viele Möglichkeiten.
Tja, das passiert, wenn auch in Bayern die Maskenpflicht eingeführt wird und frau den Rest jenes Stoffes, aus dem sie einst das Leopardenkostüm für die Tochter nähte, für die Anfertigung von Masken verwendet.
Für meinen Mann, der sich weigerte, eine Leoprint- oder Blümchenmaske zu tragen, habe ich ein altes T-Shirt zerschnippelt – siehe die coole, blaue Maske:
Da die Masken ja nach jedem Tragen gewaschen werden, am besten sogar ausgekocht werden sollten, werde ich wohl noch ein paar mehr nähen müssen.
Ich habe mich der ultraleichten Variante bedient – gut beschrieben in dem YouTube-Video von Nähfrosch „Atemschutzmasken Mundschutz selber nähen: 2 Varianten“.
(Das Video bette ich nachher am PC ein. Geht hier am Handy anscheinend (- hallo, Phoebe! : D -) nicht.
Ich habe nach der 2. Variante genäht. Warum? Ganz einfach: Ich hasse Schnittmuster. : D
Ich bin gerade am Gitarreüben. Da steckt mein Mann den Kopf durch die Tür:
„Du weißt schon, dass jetzt draußen die ganze Straße Hallelujah singt, oder?“
Er grinst von einem Ohr zum anderen und ich werfe mein Gitarren-Antirutschtuch nach ihm.
Zwar gesteht er mir sofort, dass er mal wieder zu scherzen beliebte, aber ich bin jetzt trotzdem total verunsichert. Zumal er mir schon Tags zuvor mitgeteilt hat, dass trotz des Isolierbands, das ich am Fenster angebracht habe, „Zombie“, „Hymn“ und „Morning has broken“ im Hintergarten laut und deutlich zu vernehmen waren.
Vor Monaten haben wir das mal getestet. Da war draußen nichts zu hören. Also, entweder bin ich lauter geworden oder die Dämmung porös.
„Ach, Mensch“, antworte ich zerknirscht. „Jetzt trau ich mich überhaupt nicht mehr zu üben.“
Vor allem kann ich mich mit diesem Wissen im Hinterkopf kaum noch dazu überwinden, ein Stück hundertmal hintereinander zu spielen, bis es wirklich sitzt. Das will ich den Nachbarn, die via-à-vis auf dem Balkon chillen, wirklich nicht antun.
Heute mal im Gammellook. : D (Das ist ein T-Shirt von meinem Mann, das mir beim Waschen eingegangen ist. Pech für ihn, Glück für mich. : ))
Meine Kinder beweisen da wesentlich mehr Stilbewusstsein:
Ich mag Farben und schöne Bilder, aber an dem Buchdeckel von folgendem Ebook, das ich mir gestern gekauft habe, könnt ihr sehen, dass ich absolut kein Coverkäufer bin und dass ich auch vor höheren Preisen nicht zurückschrecke, sofern mich der Inhalt wirklich interessiert.
Mir ist das Gewese um die ganze Coverkiste sowieso suspekt. Und wie bei so vielen Menschen auch, gilt hier ebenfalls oft genug: Außen hui, innen pfui.
Dann doch lieber umgekehrt wie bei diesem Werk hier. Selten habe ich ein hässlicheres Cover gesehen. Und der Titel ist auch völlig behindert. Die Leseprobe war dafür recht ansprechend.
Mir geht es hierbei weniger um das Abnehmen als um die Einblicke in die Suchtmedizin und die dort angewandten Therapien. Dass ich zuckersüchtig und ein emotionaler Esser bin, dürfte ja inzwischen hinreichend bekannt sein.
Und ich bin immer wieder auf der Suche nach Methoden, mit denen ich meine alten Verhaltensmuster durchbrechen, die fehlgeschalteten Synapsen voneinander entkoppeln und mein Hirn umprogrammieren kann.
Nach wie vor kämpfe ich enorm gegen meinen Zuckerdrang. Es ist ein ewiges Auf und Ab und an guten Tagen ist es eher meiner Disziplin als einem erfolgreichen Entzug zu verdanken, dass ich „hart“ geblieben bin.
Auch unabhängig vom Essen und vom Schlafen interessiert mich alles rund ums Hirn. Auch Themen wie die neurolinguistische Programmierung faszinieren mich. Mit letzterer habe ich mich schon als Jugendliche befasst, allerdings vor allem auf theoretischer Ebene. Hätte ich damals Nägel mit Köpfen gemacht, wäre ich jetzt wahrscheinlich schon wesentlich weiter.
Im Detail möchte ich euch damit an dieser Stelle nicht langweilen.
Das Buch liest sich unterhaltsam und gut verständlich. Allerdings kratzt es für meinen Geschmack bisher zu sehr an der Oberfläche. Da habe ich schon wesentlich fundiertere Bücher zu dieser Thematik gelesen. Aber ich stehe mit der Lektüre ja noch ziemlich am Anfang. Gerade geht es um emotionales und chemisches Craving. Das gute alte Dopamin hatte auch schon seinen Auftritt.
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