Federfarbenfee

Von jung und angejahrt in Wort und Bild

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Vertrösterchen

Bei all denjenigen, die in den letzten Tagen auf meiner Seite vorbeigeschaut haben, um sich die neue Wochenbilanz und/oder das 15. Kapitel von „Am Anfang war Lila“ einzuverleiben, möchte ich mich herzlich entschuldigen. Beides wird auf jeden Fall im Laufe der kommenden Woche online gehen.

Derzeit treiben mich einige private(re) Themen um, die ich erstmal in den Griff bekommen muss.

Und in diesem Zuge habe ich mir heute auch ein wenig Seelennahrung in Form von selbstgebackenem Marmorkuchen gegönnt.

Das Eiliensche hat vor einigen Stunden diesen Stachelbaum aus Feuer gemalt. Das ist doch mal etwas anderes als so ein schnöder, ordinärer Kaktus. Ich hoffe, der Stachelbaum soll nicht mich verkörpern. Aktuell fühle ich mich nämlich so.

Stachelbaum aus Feuer

Tagesnotizen #20: Mädchen-Winterkleid für Ungeduldige und Nähunbegabte in unter 1h, freche Feen u.a.

Professionellen Schneiderinnen sei dringend vom Studium dieses Blogposts abgeraten. Hochgerollte Zehennägel sind garantiert. Wenn man mal sachlich meine Kernkompetenzen betrachtet, kreisen meine Nähqualitäten auf einer ganz anderen Umlaufbahn – jenseits von Gut und Böse. Meine erste Vier überhaupt habe ich im Handarbeiten bekommen. Damals sollte ich einen Turnbeutel nähen. Der wilde Zickzackkurs meiner Naht beeindruckte meine Lehrerin durchaus. Aber nicht unbedingt so, wie ich es erwartet hätte. Vorsichtig ausgedrückt.

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Mary verdünnisiert sich – Wochenbilanz #6

„Wie, die Betreuer haben schon wieder gewechselt?“

„Ja, heute und morgen ist die Resi (Name geändert A.d.V.) da. Das ist eine ganz Nette und sehr kinderlieb.“ Beflissen versucht die freundliche Dame am anderen Ende der Leitung, mein erhitztes Gemüt ein wenig abzukühlen.

„Aber das ist jetzt zum dritten Mal jemand komplett Neues.“

„Ne, die Resi ist nicht neu. Die ist schon gaaaaaaaanz lange bei uns.“

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Am Anfang war Lila: Kapitel 14

Am Traummeer

Dort, wo die Ausläufer der schäumenden Brecher sanft ans Ufer schwappen, sitzen zwei Kinder. Ein Junge und ein Mädchen. Sie kehren Priska den Rücken zu. Etwas an ihnen ist anders als an den imaginären Gestalten, die Priska bewusst in ihren Traum gepflanzt hat. Die Sonne blendet sie. Doch die Umrisse der Beiden erscheinen ihr vertraut. Sie hebt die Hand und schirmt ihre Augen ab. Zuerst fällt ihr das blonde Haar des Jungen auf. Es leuchtet golden im gleißenden Licht und erinnert sie an Ranieri. Dann erkennt sie die rote Schleife auf dem Kopf des Mädchens. Und das gerüschte Kleid, welches die kleine Gestalt wie einen Fächer umgibt. Der Junge trägt noch immer die dunkle Jeans und das bunte T-Shirt, auf dem sich vorhin noch zahlreiche Fliegen tummelten. Als hätten sie gespürt, dass sie beobachtet werden, drehen sich Jeremias und Eleonore gleichzeitig um und winken ihr zu. Egal, wie trügerisch diese Idylle auch sein mag: Priska freut sich, dass sie da sind. Das Geistermädchen und der kleine Junge, der gerade an der Schwelle zum Jenseits entlangbalanciert. Sie winkt zurück. Die Kinder lächeln. Es ist das erste Mal, dass Eleonore so unschuldig wirkt, wie sie früher einmal gewesen sein muss. Ein kleines Mädchen, das mit ihrem Freund Sandburgen baut. Keine seelenlose Wachspuppe auf einem alten Foto. Keine Ansammlung negativer Energie. Keine düstere Erscheinung mit dunklen Höhlen statt Augen und einem hämischen Grinsen im flackernden Antlitz.

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Mary verdünnisiert sich – Wochenbilanz #5

Im Grunde könnte ich momentan auch mit flüssigem Süßstoff beträufelte Pappe essen statt Schokolade. Mein Geruchssinn hat gerade mal wieder Urlaub und mein Immunsystem dafür Stress. Da schreibe ich letztens noch locker-flockig vom zärtlichen Austausch hochpotenter Erkältungsviren und prompt haben sich die fiesen Kerlchen bei mir eingenistet und gleich für Nachwuchs gesorgt. Ein wenig frustriert bin ich darüber schon. Seit ich mich so ausnehmend gesund, ja, geradezu mustergültig, ernähre, habe ich mir eingebildet, dass meine Immunabwehr schon deutlich erstarkt wäre. Aber scheinbar haben die Makrophagen, T-Zellen und all die anderen Helferlein noch nicht ausreichend vom Vitamincocktail gekostet.

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Tagesnotizen #19: Love is in the air

Romantik zwischen Stinkewindeln,  ausgelutschten Weintrauben, gemeingefährlichen Legosteinfallen, einem Kind, dessen innovative Ideen im Zweiminutentakt zur fiesen Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Eltern werden und einem weiteren Kind, das sich gerade konzentriert damit abmüht, die Fugen im Couchtisch mit Bananenbatz zu kitten?

Ja, es ist möglich! Mein Mann hat mir heute eine ausgeklügelte Rezeptur mit Herzklopfgarantie präsentiert.

Noch nie sind mir seine blauen Augen trotz des hauchzarten Müdigkeitsschleiers strahlender erschienen, sein mit Bröseln aufgepeppter Dreitagebart unwiderstehlicher und seine Schultern in dem von Kinderfettfingern verzierten Sweatshirt stärker. Mein Eiliensche versuchte noch, mich davon abzuhalten, aber da bin ich ihrem Papa schon um den Hals gefallen. Ein inniger Kuss und ein intensiver Austausch von diversen Erkältungsviren unterschiedlicher Abstammung folgten. Das heisere Timbre in M. Stimme hat übrigens durchaus seinen Reiz. Jedenfalls vollführten die Schmetterlinge in Mamas Bauch tollkühne Loopings, während zwei völlig verdatterte Kinder Zeugen von Zärtlichkeitsbekundungen wurden, die ausnahmsweise nicht ihnen galten.

Was war passiert? Drehen wir die Uhr ein paar Stunden zurück. Zum Start des Romantifizierungsprojekts:

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Mary verdünnisiert sich – Wochenbilanz #4

Der Lockruf zartschmelzender Vollmilchschokolade vermag es inzwischen nicht mehr, mich aus der Bahn zu werfen.

Vielmehr sind es all die Hiobsbotschaften, welche dieses Jahr beinahe unablässig auf uns einprasseln und die mein Abnehmprojekt banal, sinnbefreit und bisweilen taktlos erscheinen und mich hin und wieder zweifeln lassen.

Da macht nicht irgend jemand, sondern ein Mensch, der einem am Herzen liegt, die Hölle durch und ich zähle währenddessen Kalorien. Ich schäme mich fast dafür.

So fragil, dieses menschliche Leben.

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Mary verdünnisiert sich – Wochenbilanz #3

„Das schaffen wir! Gemeinsam!“, sagte mein Mann, während er die XXL-Dose mit den doppelt gerösteten Erdnüssen öffnete. Und ehe ich es mich versah, hatte ich auch schon meine Griffel drin.  Ja, eine effektivere Unterstützung seitens meiner besseren Hälfte könnte ich mir echt kaum vorstellen.

Auch mein innerer Schweinehund machte sich einen Spaß daraus, mich die letze Woche ziemlich auf die Probe zu stellen. Wobei ich den  Verdacht hege, dass er mit meinem Mann gemeinsame Sache machte. Der tischte nämlich am Wochenende Riesenpizzen auf, die schon per se fast mein Tagesbudget an Kalorien sprengen. Und die Pssta mit Pesto war so lecker, dass ich beinahe ferngesteuert wieder an den Herd gelaufen bin, um mir Nachschub zu holen. Zweimal.  Da kann ich von Glück reden, dass ich trotz dieser Ausrutscher immerhin noch 800g verloren habe.

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Am Anfang war Lila: Kapitel 13

Tanz mit dem Dämon

Eine ungeheure Schwäche hat von Priska Besitz ergriffen. Marlene ist ein Dämon, der mit Engelszungen spricht. Trotzdem ist Priska geneigt, sich von ihren säuselnden Worten einlullen zu lassen. Sie ist so unsagbar müde. Zu müde sogar, um Angst zu verspüren. Allein die Liebe zu ihrer Tochter hält ihren Lebenswillen aufrecht. Bevor sie sich dem Tod zuwendet, der neben ihr geduldig auf seinen Einsatz wartet, wirft sie einen Blick in den Innenspiegel. Statt Elenas Augen begegnen ihr die des Geistermädchens. Eleonore hockt mit angezogenen Beinen neben dem Kindersitz. Die Arme hat sie um die Knie und ihre Puppe geschlungen. In einer wiegenden Bewegung schaukelt sie vor und zurück. Als wolle sie sich selbst beruhigen. Ihre Mimik kann Priska nicht recht deuten. Die Gesichtszüge des Gespensterkindes sind verschwommener als die letzten Male. Nur ihre dunklen Augen stechen hervor. Und sie sind angsterfüllt. Elena dagegen hat noch immer ihre Hände vorm Gesicht. Ob zum Schutz vor den Fliegen oder aus schierer Verzweiflung, vermag Priska nicht zu sagen. Soviel leichter wäre ihr ums Herz, wenn sie das Kind in Sicherheit wüsste. Instinktiv greift Priska nach hinten. Sie bekommt Elenas rechten Unterschenkel zu fassen und drückt ihn sachte. Ihre Tochter anzusprechen, traut sie sich nicht. Und was soll sie schon sagen: »Du brauchst keine Angst zu haben. Alles ist gut.« Nein, solche Worte helfen jetzt nicht. Sie würden alles nur noch schlimmer machen. Nichts ist in Ordnung. Inständig hofft Priska, dass Elenas Kinderseele unversehrt aus diesem Grauen hervorgeht.

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Mary verdünnisiert sich – Wochenbilanz #2

Die zweite Woche meines Verschlankungsprojekts liegt hinter mir. Unglaublich. So schnell vergeht die Zeit. Und ich lebe noch. Auch ohne meine allabendliche 300g Vollmilchschokolade, nebst wahlweise einer Tüte Gummibären oder einer Dose gerösteten Erdnüssen. Bei Twitter habe ich folgenden Spruch gelesen:  „Heute in einem Jahr wirst du dir wünschen, du hättest heute angefangen“ (Karen Lamb). Und tatsächlich habe ich das schon oft gedacht. Damit ist jetzt Schluss. Nie wieder werde ich neu anfangen, denn ich zieh das jetzt durch. Egal, wie groß bisweilen die Gier nach einem süßen Stresshemmer sein mag. Und gleich, welch abstruse Problemlösungen der Alltag mit meinen beiden geliebten Terrorurscheln von mir abfordert. Amen.

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