Von jung und angejahrt in Wort und Bild

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Teaser zu meinem Psychothriller „FSK 40“

Statt neuer Textschnipsel präsentiere ich euch heute mal eine Kostprobe anderer Art. Und ich hoffe natürlich, dass euch der kleine Appetizer mundet.

Für alle, die eher aus Versehen hier vorbeistolpern: „Frau Sucht Kampf 40“, kurz „FSK 40“, ist mein aktuelles Buchprojekt – ein Psychothriller mit der Betonung auf „Psycho“.

Ursprünglich stand das „K“ im Buchtitel für „Krieg“. Da mir dieses Wort aber aus gegebenem Anlass zunehmend schwer im Magen liegt, habe ich es in „Kampf“ umgewandelt. Denn die Kämpfe in diesem Buch werden nicht auf dem Schlachtfeld ausgefochten.

(Neben eigenem Videomaterial habe ich Clips von pexels.com verwendet. Das Musikstück stammt von epidemic sound: „Mysterious Forest“ von Howard Harper-Barnes)

Update zum Psychothrillerprojekt „FSK 40“

Auch an der Romanfront gibt es Fortschritte zu vermelden. Zwar komme ich nicht ganz so flott an wie erhofft, aber meine Mindesthürde von 500 Worten pro Tag packe ich meist schon. Wenn auch teils mit Ach und Krach, weil das entsprechende Zeitfenster oft nicht mehr als ein bis zwei Stunden beträgt und ich ja nicht irgendetwas hinrotzen, sondern Inhalt von Format produzieren will. ; )

Apropos Format: Ad dato habe ich meine verbalen Appetithäppchen ja ausschließlich in Textform präsentiert. Obwohl ich bereits beim Kauf meines Mirkrofons damit liebäugelte, das ein oder andere Zitat zu vertonen. Ein ganzes Hörbuch ist derzeit noch reine Utopie. Ich muss mich da erst step by step rantasten. Zumal ich über keinerlei Ausbildung in dieser Richtung verfüge.

Heute Früh habe ich mir spontan ein Herz gefasst und eine kurze Passage aus „FSK 40“ vor- bzw. eingelesen.

Und es hat mir tatsächlich Spaß gemacht. Die Resonanz ist bislang auch recht positiv. Daher wird ich jetzt wohl öfter mal eine solche Minilesung zum Besten geben.

Kürzlich wurde ich außerdem für eine „Erste-Seite-Challenge“ nominiert. Meine erste Seite in „FSK 40“ ist natürlich noch nicht in Stein gemeißelt. Aber aktuell steht dort Folgendes geschrieben:

„Fenja fühlte sich wie lebendig begraben. Und vielleicht war sie es auch. Ihr Schädel dröhnte, ihre Kehle war völlig ausgedorrt, und als nun das Blut in die tauben Gliedmaßen zurückschoss, verwandelten sich die Wände um sie herum in Nagelbretter.

Sie war eben zu sich gekommen und kauerte wie ein Embryo in dieser engen Kiste, deren Begrenzungen sie zwar nicht sehen, dafür aber nun deutlich spüren konnte: an ihrem Kopf, ihrem Rücken, ihren Knien und ihren Fußspitzen.

Vorsichtig versuchte sie, sich ein wenig auszustrecken. Doch das harte Holz war nicht gewillt, auch nur einen einzigen Millimeter nachzugeben.

Ihr fehlte jegliche Erinnerung daran, wie sie in diese überaus missliche Lage geraten war. Die nebulösen Gedächtnisfetzen, welche vereinzelt durch ihr Hirn waberten, lösten sich in nichts auf, noch bevor Fenja sie greifen konnte.

Es war ihr, als sei sie aus einem Traum erwacht, dessen Handlung sie bereits vergessen hatte, wohingegen die damit verknüpften Emotionen noch sehr präsent waren.

Normalerweise würde diese Ahnung einer akuten Bedrohung, von etwas Bösem, das ihr nach dem Leben trachtete, einem Gefühl der Erleichterung Platz machen, sobald sich ihre Sinne wieder in der Wirklichkeit verankert hatten.

Doch Fenjas Benommenheit wich stattdessen nackter Angst.

Sie war von einem Albtraum direkt in den nächsten gestürzt. Und dieser hier war womöglich noch schlimmer als der vorherige.“

Und zum Abschluss noch eine kleine Schnipselparade im Alltagsgewand. Meine Zitate sind übrigens nicht chronologisch geordnet. Aber das dachtet ihr euch bestimmt schon. ; )

Bilanz NaNoWriMo 2021, Novemberimpressionen und FSK40-Schnipsel

❄✒18.001 Worte✒❄

Mehr war schlussendlich nicht drin in diesem November 2021. Ein für mich persönlich sehr intensiver Monat. Völlig unabhängig vom NaNoWriMo.

Und meine persönliche Schatzkiste mit all den bunten Emotions-, Gedanken- und Erlebnisbausteinchen wurde ordentlich aufgefüllt. Unendlich viele Mosaike lassen sich daraus legen, die ihrerseits immer wieder neue Geschichten erzählen.

In jedem dieser Puzzle-Gemälde steckt viel von mir und doch ist keines davon ein Abbild meiner selbst.

An dieser Stelle hatte ich bereits angesetzt, mich wieder zu erklären.

Aber wie heißt es so schön: „Show, don`t tell.“

Wer meine Zitate und Textstellen aus FSK 40 weiter unten studiert, der wird verstehen, warum sich meine privaten Anekdoten zunehmend mit meinen Romanprojekten „beißen“.

Ich bin zufrieden mit meinem NaNo-Ergebnis, zumal dieser Roman wesentlich rechercheintensiver ist als meine „Zartherbe Liebe‘.

Und mein Hauptziel, tief in die Geschichte einzutauchen und sie in meinem Kopf als Parallelwelt zu etablieren, habe ich erreicht.

„Wie geht es weiter?“, lautet die Abschlussfrage im Rahmen der NaNo-Challenge 21.

Nun, es zeichnet sich ab, dass dieses Buch ein ziemlich umfangreicher Schmöker bzw. hoffentlich ein 600-Seiten-Pageturner werden wird. 😀

Daher werde ich noch ein Weilchen damit beschäftigt sein.

Und … Cut!! :D:

Es folgen ein paar Schnipsel und Szenenausschnitte in nicht chronologischer Reihenfolge:

Szenenausschnitt 1:

Einen Gang weiter wanderten gesalzene Erdnüsse, scharfe Salsa und Taco Chips in den Einkaufswagen. Leider war die Sorte mit Käse-Geschmack gerade ausverkauft.

Es gab wahrlich Schlimmeres – auch in Fenjas Leben – aber trotzdem fühlte sie sich beraubt. Um was, war ihr selbst nicht ganz klar. Um den ultimativen Genuss vielleicht? Aber spätestens, nachdem sie die Schokolade verspeist hatte, würde ohnehin alles Weitere nach Pappe schmecken.

Wie immer nahm sie sich vor, mit dem Essen aufzuhören, sobald ihre Geschmacksknospen keine Signale mehr empfingen. Und wie immer würde sie weiteressen …

»Das ist aber eine seltsame Diät. Schokolade und Magerquark«, ertönte es an der Kasse hinter ihr.

Fenja drehte sich um und sah sich mit einem Mann in ihrem Alter konfrontiert. Selbst nicht gerade der Dünnste. Aber das war ja mal wieder typisch.

»Wie kommen Sie darauf, dass ich Diät halte?«, erwiderte sie selbstbewusster, als sie sich fühlte. Innerlich wappnete sie sich bereits gegen einen dreisten Spruch à la »Weil Sie es nötig haben.«

Doch er ließ seinen Blick nur vielsagend über ihren Körper wandern.

Fenja revanchierte sich, indem sie penetrant auf seine Wampe starrte.

Er brummte ungnädig, wandte sich schließlich von ihr ab und seinem Sechserpack Bier auf dem Fließband zu.

Nicht nur seiner unangenehmen Gesellschaft wegen verließ sie den Laden in Windeseile, nachdem sie es endlich fertiggebracht hatte, ihre Habseligkeiten zu verstauen. In ihrer Gier und fiebrigen Unrast hatte sie die Hälfte der Lebensmittel fast neben statt in die beiden Papiertüten gepackt.

Inzwischen war der Essdruck wirklich enorm.

Sie spürte noch, dass die von Tränensäcken umrandeten Augen ihres Hintermanns sich in ihren Rücken bohrten.

Doch kaum war sie wieder auf der Straße, übernahm der Tunnelblick. Sie konnte an nichts anderes mehr denken, als endlich herzhaft in die Vollmilchschokolade zu beißen, um sich gleich darauf eine Hand Schokolinsen in den Rachen zu werfen.

Ihre Umgebung nahm sie nur noch schemenhaft wahr. Und mit jedem Meter, den sie auf diesem sozialen Tretminenfeld zurücklegte und sich ihrer geschützten Trutzburg sowie ihrem Zucker-Eldorado näherte, wurde ihr gleichgültiger, was andere von ihr dachten.

Es war ihr mit einem Mal sogar egal, ob sie 100 oder 120kg wog. Was machte das noch für einen Unterschied?

Es gab nur eines, das jetzt zählte und das war ihr nächster Schuss. Sobald der Zucker ihre Zellen flutete, würde sie für kurze Zeit in seligem Vergessen baden können und sich einfach nur berauscht und glücklich fühlen.

Szenenausschnitt 2:

Sie spürte, wie sein Gesicht sich ihrem linken Ohr näherte.

»Je weniger du dich wehrst, desto schneller hast du es hinter dir. Das ist dir doch klar?«, säuselte er.

Sie wusste, dass sie jetzt schnell handeln musste. Und sie hatte nur diesen einen Versuch. Leicht neigte sie ihren Kopf nach rechts …

»Mach es dir doch nicht so …« …

… um ihn dann schwungvoll nach links und in seine hassenswerte Visage zu donnern.

Es knackte vernehmlich. Hoffentlich hatte sie ihm die Nase gebrochen.

Inzwischen war ihr völlig egal, wie alt er war. Seine Unschuld hatte er schon lange verloren.

»Au, verdammt«, kreischte er mit schmerzerfüllter Stimme. »Bist du irre?«

Das sagte der Richtige.

Ihre Kopfnuss ließ ihn wanken und er richtete sich ein wenig auf.

Doch er stieg nicht von ihr runter und ihre Arme hielt er auch weiterhin im eisernen Griff.

Zwei Wochen Nanowrimo 2021

Und wenn ich nicht an dieser zeitintensiven, aber auch recht motivierenden Challenge auf Instagram teilnehmen würde, wäre ich vielleicht tatsächlich noch in time. ; )

Auch an gesundheitlicher und familiärer Front galt es, die ein oder andere Herausforderung zu meistern.

Da ich mir aber fest geschworen habe, mein Privatleben zukünftig aus dem Netz herauszuhalten, so weit irgend möglich, weil ich andernfalls in meinen Geschichten nie so frei sein kann, wie ich es mir wünsche, verkneife ich mir mein übliches Gejammere.

Jenen, denen meine Romanprojekte am Allerwertesten vorbeigehen, sei deshalb gesagt: Ihr verpasst nichts, wenn ihr euch an dieser Stelle aus dem Posst verabschiedet. Im Folgenden geht es ausschließlich um „FSK 40“.

Obendrein besitze ich sogar die Frechheit, gleich exzessiv Copy and Paste zu betreiben und die Instagram-Challenge-Beiträge einfach in chronologischer Reihenfolge zusammenzutragen.

Was, ihr seid immer noch da?

Euch ist echt nicht mehr zu helfen. : D

Und los gehtˋs mit Tag 1 und 2 der Challenge, dem Vorstellungspost:

Wagemutig, wie ich nun mal bin, habe ich mich tatsächlich auch dieses Jahr für den National Novel Writing Month angemeldet. Allerdings starte ich kein neues Romanprojekt, sondern arbeite an FSK40 weiter. Und dass ich die 50.000-Wörter-Marke reißen werde, ist auch äußerst utopisch. Sieht man ja schon daran, dass ich kaum Zeit für diesen Post finde. : D

Dass es grundsätzlich machbar ist, weiß ich aber.

2016 hatte ich die 50.000 Worte tatsächlich gepackt. Damals sind zwei Drittel von „Zartherbe Liebe – auf verbotenen Pfaden“ entstanden.

Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich tägliches und vor allem auch Viel-Schreiben sehr positiv auf meinen Schreibstil auswirkt.

Jener Sog, der sowohl den Leser als auch den Schreibenden in die Geschichte hineinzieht und erst wieder freigibt, sobald das Buch zu Ende ist, kann sich meines Ermessens auf diese Weise besonders gut entfalten.

Außerdem verliert man sich unter „Zeitdruck“ weniger in verschnörkelten Phrasen und auf Umwegen. Ich zumindest schreibe so prägnanter, rasanter und teils auch packender, als wenn mein Projekt auf ruhigen Wassern gemütlich vor sich hinschippert.

Gestern habe ich nur 400 Worte getippt. Heute noch nada. Es sind Ferien und es steht einiges auf dem Programm. Dennoch halte ich zunächst an der Nano-Zielvorgabe von 1.667 Worten pro Tag fest.  Vielleicht kann ich die Lücke ja noch schließen. Wenn nicht, dann nicht.

Hier findet ihr  nochmal der vorläufige Klappentext von FSK 40, einem Psychothriller, mit Betonung auf „Psycho“:

„Mittvierzigerin Fenja ist geschieden, alleinerziehend, frustriert, chat- und esssüchtig und sich selbst ihr größter Feind.

Online lernt sie jemanden kennen, der ihr eine unorthodoxe Methode vorschlägt, um ihre Zwänge und Süchte in den Griff zu bekommen. 

Fenja lässt sich darauf ein – und damit auch auf ein gefährliches Spiel, das alsbald einen weitaus höheren Einsatz fordert als ursprünglich  erwartet.“

Ich bin nicht so der Spezialist für herumfliegende Gliedmaßen und Blut. Derlei Splatterkrempel finde ich total öde. Mich faszinieren subtiler Horror und die Abgründe der menschlichen Psyche viel mehr.

Anmerkung aus heutiger (13.11.2021) Sicht: Ganz ohne Blut komme ich anscheinend doch nicht aus.

An Nano-Tag 3 und 4 fragt Keah Rieger nach unseren Zielen für diesen Schreibmonat.

Für mich gibt es derer vor allem zwei:

1️⃣ Ich möchte mich wieder richtig eng mit meiner Geschichte verbinden und das funktioniert am besten, wenn ich viel und regelmäßig schreibe.

Nur dann stehe ich 24/7 mit einem Bein in der Romanwelt und der Plot sowie einzelne Szenen und Dialoge entwickeln sich selbstständig in meinem Kopf weiter, auch wenn ich gerade ganz anderen Dingen nachgehe. Das ist für mich der Optimalzustand. Und sowohl mein Schreibstil als auch die Geschichte selbst profitieren enorm davon.

Wenn ich richtig drin bin, fließt es einfach durch mich hindurch und aus mir heraus. Esoterisch ausgedrückt, fühle ich mich in diesen kostbaren Augenblicken wie eine Art Medium. Die Worte kommen von selbst und ich gar nicht hinterher. Und mein Notizbuch auf dem Handy glüht.

Erfahrungsgemäß erlebe ich dieses „Writer’s High“ aber wirklich nur, wenn ich täglich und auch unter Druck schreibe.

Das zwingt mich dazu, mich zu fokussieren und nicht „abzudriften“.

Wie genau sich dann die oben genannte Magie entfaltet, weiß ich nicht. Aber ich sehe das Schreiben eben nicht nur als Handwerk, sondern auch als Sprachrohr unseres Unterbewusstseins und gerade das ist für mich das Spannende daran.

Jene, die den Nanowrimo als reinen Wettlauf mit den Worten und als stupides Runterhämmern von qualitativ minderwertigen, uninspirierten Monstertexten ansehen, verkennen diesen Wettbewerb und sein Potential, geheime Zaubertüren in uns zu öffnen, komplett.

Ich wage sogar zu behaupten, dass sie noch nie einen Nano komplett durchgezogen haben. Andernfalls hätten sie sich diesem kreativen Rausch wohl kaum entziehen können.

2️⃣ Natürlich möchte ich auch vorankommen und meinem Roman einen ordentlichen Wachstumsschub verpassen.

Aktuell halte ich nach wie vor am 50K Ziel fest. Ein Fünkchen Hoffnung ist noch vorhanden, dass ich es schaffen könnte, auch wenn ich schon jetzt arg hinterherhinke.

Heute, an Tag 4, stehe ich bei insgesamt 2.596 Worten. Die Statistik auf der Nanoseite sagt mir, wenn ich mich jetzt ranhalte, könnte ich mit 1.779 pro Tag noch rechtzeitig im Ziel einlaufen.

Das klingt noch machbar.

Anmerkung aus heutiger (13.11.2021) Sicht: Inzwischen nicht mehr. Bin aktuell bei knapp 14.000 Worten. Inklusive dieser Challenge-Posts wären es jedoch wesentlich mehr. Vielleicht sollte ich ein wenig schummeln, aber damit bescheiße ich mich ja nur selbst. 😉

An Tag 1 bin ich kaum zum Schreiben gekommen, an Tag 2 hatte ich neben Terminen mit meinem inneren Schweinehund zu kämpfen, aber gestern lief es schon recht passabel.

Und heute, in aller Herrgottsfrühe, haben es auch schon über 600 Worte aufs digitale Papier geschafft. Ich halte sie sogar für tauglich, was mir wichtig ist. Andernfalls würde sich mein Wordcount in Windeseile dezimieren. Denn ich lösche sofort gnadenlos, was mir nicht gefällt. Auch wenn diese Vorgehensweise nicht dem entspricht, was landläufig empfohlen wird. 

„The first draft of anything is shit“ – so Hemingway. Nun, ich bin diesbzgl. nicht seiner Meinung. Mein Anspruch an mich ist, dass auch der erste Entwurf schon „sitzen“ muss. Ungeachtet dessen, dass er vielleicht noch einiges an Feinschliff und Politur benötigt.

Aufgabe an Tag 5 und 6 im Rahmen der nanochallenge21: Ein Moodboard zur Geschichte gestalten.

… Doch der Moment war so schnell vorüber, dass Fenja sich fragte, ob sie sich dieses wissende Flackern nur eingebildet hatte. Ebenso wie sie sich fragte, ob das gerade wirklich ein Scherz gewesen war.

Abgesehen davon, dass er bis auf seine hochgeschlossene Jacke komplett durchnässt war, machte er eigentlich einen ziemlich seriösen Eindruck.

Aber war es nicht der Psychopathen Paradedisziplin, harmlos und vertrauenserweckend zu wirken? 

Wer wusste besser als Fenja selbst, dass die unauffälligsten Hüllen mitunter die dunkelsten Seelen beherbergten? 

Wobei – allein schon diese Augen waren alles andere als unauffällig. 

Doch nichts an diesem Mann schrie absichtlich nach Aufmerksamkeit. 

Er schien ein paar Jahre älter zu sein als sie. Vielleicht Anfang Fünfzig. Er war einer jener Menschen, denen die Spuren des Lebens gut zu Gesicht standen, obgleich es kein leichtes Leben war, von dem sie erzählten. Eine Aura von Schmerz und Verbitterung umwehte ihn.

Erst jetzt fiel ihr das Bündel unter seinem Arm auf. Was trug er da mit sich? 

✒✒ Das war der 7., respektive 8. Streich: Ein Schnipsel aus dem Projekt.

Tag 9 und 10 der Nanochallenge dreht sicht um den ersten Satz des Romanprojekts.

Mein erster Satz ist nicht im Zuge des Nano, sondern schon letztes Jahr entstanden, als ich mit diesem Thriller begonnen habe.

Daran sehe  ich auch, wie lange das Projekt bereits vor sich hingedümpelt ist. Immer wieder gab es Reanimationsversuche, aber erst der diesjährige Nano konnte es wirklich ins Leben zurückholen.

In den letzten zehn Tagen hatte ich oftmals den Eindruck, die Geschichte schreibe sich von selbst. Ich liebe dieses Gefühl und ich hatte es schon ewig nicht mehr.

Für mich ein klares Zeichen, dass ich nur gut schreibe, wenn ich viel schreibe. Aber das wusste ich auch vorher schon.

Allerdings hat mich seit Samstag ein heftiger Infekt am Wickel. Es wurde immer schlimmer statt besser und das hat mich zeitweise schon arg ausgebremst. Nun bin ich auf Antibiotika und allmählich geht es bergauf.

Was die Wortanzahl angeht, hinke ich gnadenlos hinterher. Dennoch bin ich stolz auf mich, dass ich seit Beginn des Nanos  bis jetzt gute 9.000 Worte geschrieben habe. Heute hoffe ich, die 10.000 zu knacken.

Tag 11 und 12 der Nanochallenge21 stellt uns vor die anspruchsvolle Aufgabe, unsere/n Prota in drei Worten zu beschreiben.

In meinem Thriller gibt es zwei Hauptprotagonisten und es fiel mir gar nicht leicht, sie mit 3 Worten zu umreißen, ohne zu viel zu spoilern und auch nicht derart vage zu werden, dass man sich gar nichts mehr unter den Beiden vorstellen kann.

So, ich bin dann mal wieder weg …

Schreiben, was sonst. 😀

An Tag 13 und 14 der Nanochallenge21 fragt Keah Rieger danach, wie die Idee für die Geschichte entstanden ist.

Ehrlich gesagt ist das für mich einer der magischen Aspekte beim Schreiben. Die Geschichte findet den Autor. Nicht andersherum. 

Aber sie sagt nicht: „Peng, hier bin ich. Also schreib mich.“ Nein, sie schleicht sich ganz allmählich in meine Gedanken. 

Dennoch gibt es natürlich einige Eckpfeiler, an denen ich mich orientiere und bei jeder Erzählung habe ich zumindest ein zentrales (Ausgangs)Thema, das ich ganz bewusst in den Roman einbaue.

Im vorliegenden Fall ist dieser Dreh- und Angelpunkt Fenjas Essstörung, die sich zum Zeitpunkt der Geschichte in einer Zuckersucht manifestiert, im Laufe ihres Lebens aber auch schon andere Ausprägungen angenommen hat.

Es existieren unzählige Bücher zu Essstörungen und deren Hintergründen und viele davon habe ich auch gelesen. Die meisten davon sind Sach- und Fachbücher und persönliche Erfahrungsberichte. Belletristik gibt es wenig in diesem Bereich. Schon gar nicht in Form eines Thrillers.

Doch auch andere psychologische Krankheitsbilder werden in diesem Roman beleuchtet.  Da ich jedoch nicht allzu sehr spoilern will, halte ich mich an dieser Stelle zurück. 

Sucht, Wahn, Manipulation, Selbsterkenntnis, Retraumatisierung,

Hinsehen statt Wegrennen, 

Kämpfen statt Verstecken, 

Leben versus Überleben, 

heilbar versus irreversibel,

psychische versus physische Gewalt

– all dies sind Schlagworte, die zu meinem aktuellen Schreibprojekt passen.

Ich liebe spannende und psychologisch komplexe Romane.

Wenn die Geschichte zudem noch mit einem Hauch Mystik oder Grusel aufwarten kann und der Autor über einen ansprechenden Schreibstil und eine ordentliche Portion schwarzen Humors verfügt, ist sie perfekt für mich.

Eine Prise knisternder Romantik und Sinnlichkeit ist eine nette Zugabe, aber kein Muss für mich, wohl aber viel Feingefühl im Umgang mit den Charakteren und ihren Problemen, Stärken und Schwächen.

Ein gutes Buch soll mich nachhaltig berühren können und mir bestenfalls Denkanstöße liefern, die ich ins echte Leben mitnehmen kann.

Ich will nicht nur unterhalten werden, sondern auch eine echte Bereicherung in Form anderer Sichtweisen und interessant verpacktem Wissen erfahren.

Leider treffe ich selten auf Bücher, die all diese Elemente in einer einzigen Geschichte vereinen. 

Ich will es mit meinem Roman versuchen. 

So, nun habt ihr es geschafft. : )

Psychothriller in Arbeit …

Wehe, einer moniert den fehlenden Konjunktiv im letzten Satz! Dem ramme ich stante pede genannten Gabelringschlüssel zwischen die Zähne. ; )

„Wäre“ wäre grammatikalisch korrekter, ich weiß, aber das wäre … äh … ist mir zu lasch.

Und dies wird definitiv kein lascher Roman. Zwar macht meine Hauptprotagonistin zu Beginn nicht unbedingt eine(n) auf Superwoman: Sie ist geschieden, alleinerziehend, mitten in der Midlife Crisis, frustriert, essgestört und sich selbst ihr größter Feind.

Dies ändert sich jedoch, als sie online jemanden kennenlernt, der ihr eine unorthodoxe Methode vorschlägt, um ihre Zwänge und Süchte in den Griff zu bekommen. Fenja lässt sich darauf ein – und damit auch auf ein gefährliches Spiel, das bald einen weitaus höheren Einsatz fordert als ursprünglich angenommen. 

Als Titel hätte ich am liebsten FSK 40 gewählt, aber ich glaube, damit wäre ich rechtlich in die Bredouille gekommen. Daher habe ich zu Trick 17 gegriffen und den Titel noch ein wenig ausgeschmückt. ; )

Eine Weile habe ich auch hin und her überlegt, ob ich den Namen meines neuen Buchbabys, mit welchem ich allerdings noch eine Weile schwanger gehen werde – sagen wir mal, ich befinde mich aktuell im ersten Trimester –  überhaupt schon nennen soll.

Aber eigens der Geheimhaltung wegen wollte ich mir auch nicht irgendeinen depperten Arbeitstitel aus den Fingern saugen. Außerdem ist der Titel ja schon sehr speziell und für potentielle „Diebe“ daher wohl eher uninteressant.  Sicherheitshalber habe ich trotzdem Titelschutz beantragt.

Die „Frau“ im Titel ist nach dem ganzen Vorgeplänkel selbsterklärend. Allerdings schreibe ich bei diesem Buch auch teils aus männlicher Perspektive. Bei der „Zartherben Liebe“ hatten sich das einige gewünscht, und hier werde ich dieser Bitte nun Folge leisten.

„Sucht“ steht sowohl für „suchen“ als auch für „die Sucht“.

„Krieg“: Was ist eine Geschichte ohne ordentliche Konflikte? Lasst euch überraschen!

„40“: Eh klar. : ) Buchverrückte unter 40 lesen auf eigene Gefahr. ; D

Heute war ja Schulbeginn in Bayern, und ich hoffe, dass ich es vor dem nächsten Lock Down (- der hoffentlich niemals kommen wird -) wenigstens noch ins zweite Trimester schaffe …

Zartherbe Liebe: Alle drei vereint … und ein wenig Kindermund

„Kann ich noch etwas aus meiner Süßigkeitentüte naschen?“, fragt das Ämmale. Wir sind gerade von einem Kindergeburtstag nach Hause gekommen.

„Du wirst noch irgendwann an Überzuckerung sterben“, stöhne ich.

„Aber nicht heute!“, lächelt meine Kleine und schnappt sich ein Kaubonbon.

Ein paar Wildblumen aus dem Garten, einige schon etwas verwelkte Blüten aus der Vase und eine Pusteblume aus einem Haltbarkeitsexperiment vor ein paar Monaten.

Hat funktioniert, wie man sieht. Also, die Konservierung. Anpusten darf man die Pusteblume allerdings nicht. Sonst löst sie sich trotzdem auf.

Wer es nachmachen möchte, hier der Link (- war damals übrigens ein Homeschooling-Projekt für mein Eiliensche -):

Pusteblume haltbar machen zum Verschenken

Gerade wird hier auch schon wieder gewerkelt.

Mein Mann hat vom nahelegenen Paradies für Künstlerbedarf nicht nur Tonnen von Papier, sondern auch nackte Porzellanschweinchen und Keramikfarben mitgebracht.

Taschenbuch „Zartherbe Liebe“ Band 3

Nun ist es endlich da – das Taschenbuch zu Band 3! ???

Wie auch bei den beiden vorhergehenden Bänden bin ich von der Umsetzung seitens BoD sehr angetan. Das Grün auf dem Cover kommt genauso brillant rüber wie zuvor das Blau und das Gold. Das ist wirklich eine Kunst für sich, da ich mit einem srgb-Farbprofil und nicht mit den cmyk-Farben, die für den Druck verwendet werden, gearbeitet habe. Die Druckerei musste das also zunächst möglichst originalgetreu aufbereiten und das ist wieder einmal sehr gut gelungen.

Auch die geringere Deckkraft bei den Zeichnungen im Inneren, die ich in diesem Band besonders filigran erscheinen lassen wollte, wurde 1 zu 1 übernommen. Wunderbar. Auch wenn ich weiß, dass Eigenlob stinkt, ist Band 3 im Hinblick auf die Illustrationen mein Lieblingsteil.

Wenn ihr einen Blick in das Video hier werft, könnt ihr euch selbst ein Bild von dem machen, was sich zwischen den zwei Buchdeckeln verbirgt:

Dabei werdet ihr aber auch auf die beiden fehlerhaften Punkte stoßen. Aus unerfindlichen Gründen wurde bei Band 3 oben ein klitzekleines Stückchen zu viel abgeschnitten. Er ist auch tatsächlich ein Millimeterchen kürzer als die anderen beiden Bücher.

Weiterhin ist das „Frühjahr 2003“ nebst Zeichnung auf eine linke Seite gerutscht. Das war mein Fehler. Aber irgendwie wirkt das auch so recht charmant (siehe Video). Daher lasse ich das jetzt einfach wie es ist und initiiere nicht deshalb allein eine Neuauflage.

??? Hier nochmal der Klappentext zum dritten Band ???:

Sylt, Herbst 2002: Der gemeinsamen Nacht mit Jon folgt eine nicht weniger stürmische mit Ralf. Doch zu Avas Entscheidungsfindung tragen die beiden leidenschaftlichen Intermezzi wenig bei.

Empört darüber, dass Ava noch immer nicht weiß, wen sie mehr liebt, folgt Ralf seiner Ex-Freundin Claudia zu den „Ärzten ohne Grenzen“ nach Afghanistan.

Kurze später Zeit später macht Ava daheim in München eine überraschende Feststellung, die ihre Welt endgültig aus den Angeln hebt.

Währenddessen spitzt sich die Lage in Afghanistan zu …

Neues Romanprojekt und Taschenbuch „Zartherbe Liebe“ Band 3

Weitere Recherchearbeiten für meinen neuen Roman, der wohl am ehesten als Psychothriller mit romantischem Touch zu klassifizieren ist …

Auch vor einschlägigen Fachpublikationen mache ich nicht Halt. : D Denn wie immer stehen für mich neben fesselnder Unterhaltung Authentizität und psychologische Tiefe an erster Stelle.

Heute beginne ich mit dem Schreiben und mir ist schon richtig feierlich zumute. 🙂

Auch mit „Am Anfang war Lila“ wird es wohl demnächst weitergehen, aber ich bin mir noch unschlüssig, in welcher Form ich diese Geschichte zukünftig veröffentlichen werde. Ad dato stehen da ja bereits an die 200 Seiten kostenlos als Blogroman auf meiner Webseite und auf Wattpad zur Verfügung. Wobei das Format „Blogroman“ viel weniger gut funktioniert als das eBook auf Wattpad. Kann ich aber total verstehen. Ich finde Blogromane auch nicht gerade komfortabel zu lesen. Da dieser Dark Fantasy Roman zudem noch recht unausgegoren ist und weiterhin eine Dreiecksgeschichte als Nebenstrang beinhaltet, ein Thema, das ich in der „Zartherben Liebe“ ja gesondert und für mich eigentlich auch abschließend behandelt habe, bin ich mir nicht sicher, ob ich „Lila“ überhaupt irgendwann monetarisieren werde.

***

Noch eine kleine Info für alle, die auf das Taschenbuch zum dritten Teil meiner „Zartherben Liebe“ warten: Gestern habe ich eine Email von BoD erhalten, die mir den derzeitigen Kapazitätsengpass dort bestätigt hat.

Ich selbst warte auch noch auf die von mir georderten Exemplare. Meine Bestellung ging direkt nach der Freigabe am 26.06. raus, aber noch ist kein Paketbote in Sicht.

Sobald die Bücher da sind, gebe ich nochmal Laut. Und ich werde es natürlich auch diesmal nicht versäumen, euch mit einem semiprofessionellen Buchfoto und einem Video über das grafische Innenleben zu beglücken. : D

Einen guten Wochenstart euch!

Über das Schreiben und das Werben / eBook-Release „Zartherbe Liebe: Ende einer Odyssee“

Ja, ja, schon wieder Werbung. Ich weiß. Auf WordPress hat bereits ein Bloggerkollege meine Buch-PR moniert und auch auf Instagram sind mir vereinzelte Autoren entfolgt. Interessanterweise in erster Linie solche, die selbst am laufenden Band ihre Schreibprojekte dezidiert darstellen und alle Naselang irgendwelche Zitate aus ihren eigenen Werken posten. So ganz nachvollziehen kann ich dieses Gebaren daher nicht. Zumal ich niemand bin, der einen jeden seiner Sätze feiert, als würde es sich dabei um das nächste Stück Weltliteratur handeln.

Gerade Autoren müssten wissen, wie schwierig es ist, als Schreiberling Fuß zu fassen, wenn man nicht zufällig einen großen Verlag mit einem fetten Marketingbudget im Rücken hat. Und selbst bei Publikumsverlagen bleiben Debütautoren oft nahezu unsichtbar, weil sie, anders als die alteingesessenen Zugpferde, keine sichere Bank sind und daher kaum in sie investiert wird. Ich freue mich für jeden Autor, der „es schafft“, dessen Passion in irgendeiner Form gewürdigt wird. Und besonders laut schlägt mein Herz für die Selbstverleger, die ihre Kunststücke ohne Netz und doppelten Boden vollführen und die, auch ohne gepampert und gepudert zu werden, ihren Weg unbeirrt weitergehen. Oft entstehen dabei echte Perlen, die gerade durch ihre Unregelmäßigkeiten und ihre Andersartigkeit bestechen.

Keine Frage: Es gibt unglaublich viel Schrott in der Selfpublisherszene, weil sich aufgrund der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten auch solche Leute plötzlich zum Schreiben berufen fühlen, die selbst noch nie ein Buch zu Ende gelesen haben und/oder die den großen Reibach wittern. Letzteres ist eine Fehlannahme. Sofern man nicht zu den gefeierten Bestsellerautoren gehört, ist das Schreiben ein Pfenniggeschäft und den Stundenlohn darf man sich gar nicht erst ausrechnen. Man muss die Schriftstellerei schon wirklich lieben, um trotzdem weiterzumachen.

Mich nervt Buchwerbung auch. Wenn sie zu offensiv, lieblos und unkreativ gestaltet ist. Und wenn einem hundertmal am Tag der gleiche Post mit dem gleichen Text um die Ohren gehauen wird. Das versuche ich zu vermeiden und meine Ankündigungen auch wohl zu dosieren. Aber verbieten lasse ich sie mir nicht.

Ich habe dreieinhalb Jahre an dem Roman geschrieben.

Die Schriftstellerei ist keine flüchtige Laune, keine vorübergehende Marotte für mich. Sie ist eine Passion. Immer schon. Bereits im Kindergarten habe ich meine Spielkameraden mit selbsterfundenen Geschichten unterhalten und ein jedes Mal, wenn ich gefragt wurde, was ich werden wollte, antwortete ich: „Schriftstellerin“. Und auch wenn ich in den letzten Jahrzehnten nicht den Mut, die Möglichkeiten und die Kraft hatte, endlich mal eine Veröffentlichung zu wagen: Geschrieben habe ich immer. Ob für mich oder für andere oder beides.

So, nun aber genug mit dem Rechtfertigungs-Gesülze und zum eigentlichen Thema:

Das eBook zum letzten Teil meiner „Zartherbe-Liebe“-Trilogie ist jetzt bei Amazon erhältlich. Das Taschenbuch wird in ungefähr vier Wochen folgen.

Klappentext:

Sylt, Herbst 2002: Der gemeinsamen Nacht mit Jon folgt eine nicht weniger stürmische mit Ralf. Doch zu Avas Entscheidungsfindung tragen die beiden leidenschaftlichen Intermezzi wenig bei.

Empört darüber, dass Ava noch immer nicht weiß, wen sie mehr liebt, folgt Ralf seiner Ex-Freundin Claudia zu den „Ärzten ohne Grenzen“ nach Afghanistan.

Kurze später Zeit später macht Ava daheim in München eine überraschende Feststellung, die ihre Welt endgültig aus den Angeln hebt.

Währenddessen spitzt sich die Lage in Afghanistan zu …

Auszüge:

„Jenes Zwitterwesen, welches sich lange Zeit nicht entscheiden konnte, ob es freundschaftlicher oder partnerschaftlicher Natur sein sollte, zeigte nun endlich sein wahres Ich: eine tiefe Liebe, die sogar in ihrem innersten Kern alles andere als platonisch war. Und das bedeutete auch, dass sie niemals mehr so weitermachen konnten wie bisher.
Ralf schon allein aus Gründen des Selbsterhalts nicht.

So souverän er auch jahrzehntelang über den Dingen, Avas ersten amourösen Gehversuchen, ihrer Liebe zu Jon und auch über der Beziehung mit Christoph gestanden haben mochte: Damit war nun Schluss und die augenscheinliche Distanz dahin. Spätestens seit gestern Abend konnte er nicht mehr so tun, als wäre er außen vor.

Er war nun endgültig Teil des Systems. Ob er wollte oder nicht. Und er würde dieses instabile, nicht wirklich lauffähige Gebilde eher zum Kollabieren bringen, als es weiter vor sich hin ruckeln zu lassen. Ava kannte Ralf gut genug, um zu wissen, dass er demnächst auf eine Entscheidung drängen würde. Und dieses ‚demnächst‘ bemaß sich eher in Stunden als in Tagen.“

***

»… Hier ist wie immer die Hölle los. So oft habe ich mir noch nie gewünscht, mich klonen zu können. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Aber es gibt auch viele Erfolgserlebnisse und Glücksmomente, die einem vergegenwärtigen, wofür man diesen ganzen Wahnsinn auf sich nimmt. Gestern habe ich ein Baby via Kaiserschnitt geholt. Die Mutter hätte das Kind eigentlich zu Hause zur Welt bringen sollen, weil ihr Mann sie partout nicht aus dem Haus lassen wollte. Wenn die Schwester der Schwangeren nicht alles drangesetzt hätte, dass sie zu uns ins Krankenhaus kommt, wären beide gestorben.

Ich sag’s dir, Ava. Du kannst dir nicht vorstellen, was hier abgeht. In Deutschland sind Entbindungen im Krankenhaus und Kaiserschnitte Standard. Aber hier bekommen die meisten ihre Babys daheim. Wegen der kulturellen Beschränkungen und auch aus Kostengründen. Ein Kaiserschnitt ist für das Gros der Bevölkerung unbezahlbar und wird in anderen Krankenhäusern darüber hinaus oft ohne Anästhesie durchgeführt. Diazepam muss da reichen – bei einer Bauch-OP!

Und die werdenden Eltern haben oft keine Ahnung von den Komplikationen in der Schwangerschaft und bei Hausgeburten. Zur Vorsorge gehen sie ja auch nicht. Sofern die überhaupt angeboten wird. Deshalb ist hier die Mütter- und Säuglingssterblichkeit auch so hoch. Da ist noch wahnsinnig viel Aufklärungsarbeit nötig. Und ich als Mann hab hier sowieso einen schwierigen Stand. Oft wollen die Schwangeren nur von weiblichem Personal behandelt werden. …“

***

„Bevor sie antwortete, ließ sie ihren Blick zu dem prächtigen Pfau hinüberschweifen, der geradezu majestätisch über die Wiese schritt. Der nachtblaue Körper und die farbenprächtige Schleppe waren von bestechender Ästhetik. Die schillernden Augen der Schwanzfedern hatten etwas Magisches und das Tier machte keinen Hehl daraus, dass es die Aufmerksamkeit, die ihm zuteilwurde, als Selbstverständlichkeit hinnahm. Es war dazu gemacht, im Mittelpunkt zu stehen.

Genau wie Jon. Auch er würde Kraft daraus ziehen, wieder auf der Bühne zu performen und bejubelt zu werden. Für seine Musikalität, sein virtuoses Gitarrenspiel, seine betörende Stimme und nicht zuletzt für sein Charisma und seine Attraktivität, die für ihn ein ebenso natürlicher Bestandteil seiner selbst waren wie für den Pfau hier. Gottgegeben. Und niemals nur für einen Menschen, einen einzigen liebenden Partner gedacht.

Unwillkürlich musste Ava an das alte Sprichwort denken: „Einen schönen Mann hat man nie für sich allein.“
Und wenn diese Schönheit wie bei Jon weit mehr als nur äußerliche Attribute umfasste, machte das den Spruch nur umso wahrer.
Wie hatte Silke es damals formuliert: „Aber in der Praxis macht es einen systematisch kaputt. Wenn man alles haben will, aber sich mit einem Bruchteil begnügen muss. Mit so einem Mann zusammen zu sein, verlangt eine Stärke, die ich nicht habe.“

Danksagung:

Nun ist es also vollbracht: Die Geschichte um Ava, Jon und Ralf hat zumindest auf dem Papier ein Ende gefunden, mit welchem sowohl die drei Hauptprotagonisten als auch ihr Leser hoffentlich gut leben könnt.

Vom ersten Satz bis zur Veröffentlichung des dritten Bandes sind insgesamt mehr als dreieinhalb Jahre vergangen. Niemals hätte ich erwartet, dass ein kleines NaNoWriMo-Experiment am Ende solch monströse Ausmaße annimmt.

Den Menschen, die mich auf diesem nicht immer leichten Weg begleitet und mich auf ganz unterschiedliche Weise dabei unterstützt haben, diverse Stolpersteine zu umgehen und so manche Hürde zu meistern, möchte ich an dieser Stelle meinen besonderen Dank aussprechen:

Allen voran ist mein Mann zu nennen, der auch dann an mich glaubt, wenn ich es nicht mehr kann. Von jeher hat er meine schriftstellerischen Ambitionen ernstgenommen und wann immer es möglich ist, schafft er mir die notwendigen Freiräume, um dieser meiner Passion, die mich schon seit Kindheitstagen heimsucht, zu frönen.

Ein ganz herzlicher Dank gilt auch meinen Kindern, die es toll finden, dass ihre Mama Bücher schreibt und die meiner zeitweisen geistigen Umnachtung während des Schreibprozesses mit viel Geduld und liebevoller Nachsicht begegnen.

Und wo wir gerade bei der Familie sind: Dass meine Eltern, die sich normalerweise in ganz anderen literarischen Sphären bewegen und meine Schwester sich derart für meinen Roman begeistern konnten, hat mich natürlich ganz besonders gefreut.

Meiner Erstkorrektorin Sandra Grüter danke ich für ihr immenses Engagement und ihre beständige Begeisterung, die sie meiner Geschichte sowohl inhaltlich wie formal angedeihen ließ.

Oliver Bunk ist es zu verdanken, dass aus »Der Liebe zartherber Schmelz« »Zartherbe Liebe« geworden ist. Seine humorvollen Kommentare, die allesamt echte Schmankerl sind, hätten es verdient, in einem separaten Spin-Off veröffentlicht zu werden. Auch von seinem ärztlichen Fachwissen konnte ich nur profitieren.

Meiner lieben Leserin und Bloggerkollegin Maria aus dem schönen Burgenland danke ich aus tiefstem Herzen für die innige Zuneigung, die sie meiner Geschichte entgegenbrachte, für ihr zauberhaftes Feedback sowie für ihr gewissenhaftes Nachkorrektorat.

Meinem Autorenkollegen Manfried Mertens, der den Entstehungsprozess meiner Geschichte bereits seit den fortgeschrittenen Anfängen begleitet hat, danke ich für sein gleichermaßen motivierendes wie besonnenes Feedback sowie für seine plattformübergreifende Unterstützung.

Die wunderbare Alexandra Wiese hat zunächst auf Wattpad, später auch auf Instagram und zusätzlich auf LovelyBooks und Amazon die Schneeflocken für mich tanzen lassen. Ihr Support stärkt mich sehr.

Weitere einzigartige Erinnerungsmomente auf Wattpad haben mir u.a. Jettet, Alice im Wunderland, Elkie Werner, Naureeen03, SylvienneLarose, Keah Rieger, Zavabe, sunny44maus, Einalem1306, 7cherry7, imagine_a_fairytale, SaranyF, Barelines und Benny Engler beschert.

All den wunderbaren Rezensenten auf Amazon, LovelyBooks und in den sozialen Medien sei gesagt: Eure Kommentare sind pures Gold wert! Sie helfen mir dabei, meinen Traum von der Schriftstellerei weiter leben zu können!

Last but not least bin ich jedem einzelnen Leser, ob still oder mitteilungsfreudig, für die Bereitschaft dankbar, sich auf meinen Roman ein- und sich von ihm berühren und verzaubern zu lassen.

Ich hoffe, ihr seid alle wieder mit am Start, wenn meine nächste Geschichte das Licht der Welt erblickt.

Zartherbe Liebe Band 2 / Taschenbuch-Release

Anlässlich der geringfügig verzögerten ( ; ) ) Taschenbuch-Veröffentlichung von Band 2 hat mein Mann vorhin ein paar Fotos von mir und meinen beiden Buchbabys geschossen. Ihm gefällt Foto Nr. 2 besser, mir Foto Nr. 1. Also präsentiere ich euch beide. ( : D )

Foto 1:

Foto 2:

Ein kleiner Einblick in das „Innenleben“ von Band 2:

Hier nochmal die Klappentexte für Teil 1 und Teil 2.
(Das Ebook für Teil 3 erscheint voraussichtlich Ende Mai. Das zugehörige Print hoffentlich bald darauf.)

??? Klappentext Band 1:

Herbst 1990: Kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag verliebt sich Ava Hals über Kopf in den charismatischen Jon. Doch er ist nicht nur fünfzehn Jahre älter, sondern außerdem ihr Deutschlehrer.  

Ein zermürbendes Wechselspiel zwischen Hoffen und Bangen, Nähe und Distanz, Integrität und Immoralität beginnt.  Schließlich sucht sich diese unmögliche Liebe ihren Weg, doch es dauert nicht lange, bis ihr die ungünstigen Umstände zum Verhängnis werden.  

??? Klappentext Band 2:

Zwölf Jahre sind seit Jons und Avas letzter Begegnung vergangen. Sowohl das Privat- als auch das Berufsleben der knapp Dreißigjährigen sind von Zweckmäßigkeit und Resignation geprägt.  

Dank Ralf, der mittlerweile in Hamburg lebt und dort auf seinen Facharzttitel hinarbeitet, kreuzen sich Jons und Avas Wege erneut.Wie sich herausstellt, lodert das Feuer zwischen ihnen noch immer hell und kräftig. Doch Jon ist verheiratet und Vater eines achtjährigen Sohnes.   

Dass Ava mittlerweile auch ihren alten Freund Ralf in neuem Licht sieht, macht ihr Gefühlschaos perfekt. Plötzlich steht sie zwischen zwei Männern. Beide sind vergeben. Und beide schicken Ava auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Berauschende Höhenflüge gehen Hand in Hand mit schmerzhaften Abstürzen. Und in den Schluchten lauert der Tod.  

Kleiner Schnipselreigen zu Band 2:

Der Stress hatte ihn schmal werden lassen und die dunklen Augen stachen wie glühende Kohlen aus dem markanten Gesicht hervor. Mit seinem Drei- oder wohl eher Fünftagegebart, den vorzeitig ergrauten Schläfen und dem zerzausten Deckhaar, das ihm keck in die Stirn fiel, wirkte er wie eine etwas jüngere Ausgabe von Billy Bob Thornton. Nur ohne Tattoos. Wobei. Woher wollte sie denn wissen, was sich unter dem weißen Kittel verbarg?

Wie lange hatten sie sich nicht gesehen? Es kam ihr länger vor als ein Jahr.War das überhaupt noch ‚ihr‘ Ralf? Bei dem Gedanken an ihr letztes gemeinsames Telefonat wurde ihr seltsam zumute.

„Oh Mann, Ralf. Du siehst total beschissen aus.“ Sie ließ sich auf einen der Besucherhocker fallen. „Beschissen heiß. Würde mich nicht wundern, wenn dir die Patientinnen reihenweise ohnmächtig vom Stuhl kippen.“

???

Sie belöge sich selbst, würde sie ihre Freude darüber verleugnen, dass auch Jon sie noch immer begehrte. Vielleicht konnte ihr dieses Wissen sogar schon reichen.

Andererseits fragte sie sich, ob ihr widerspenstiges Zaudern und seine vordergründige Zurückhaltung nicht einfach nur Variationen waren. Jenes uralten Spiels zwischen Mann und Frau, dessen Ausgang sich schon abgezeichnet hatte, als sie sich vorhin in die Arme gefallen waren.

???

Da war es. Freund und Feind zugleich. Das Meer.

Es präsentierte sich blaugrau und ungestüm an diesem Tag.

Mannshohe Wellen brachen schäumend kurz vor dem Ufer und die Gischt spritzte fast bis zu Ava hinüber, obwohl sie noch ein gutes Stück vom Wasser entfernt war.

Angesichts dieser brodelnden, rauen Kraft, die an der Insel nagte, war es kein Wunder, dass diese weiter schrumpfte. Auch wenn bereits seit Jahrzehnten alles getan wurde, um den Landabbrüchen entgegenzuwirken.

???

Hätte dieses verfickte Handy nicht geklingelt, wären auch das Boot und das Meer ihr nicht zu nahegekommen. Sie stünde noch immer neben den beiden Männern. Und ihr wäre sicher etwas Schönes eingefallen, um jene belanglose Diskussion zu beenden.

Im Traum war schließlich alles möglich – und alles erlaubt, nicht wahr?

Im dämmrigen Zwielicht an der Pforte zum Erwachen waren moralische Aspekte nicht einmal zweitrangig.

Wärme flutete ihren Bauch, doch diese verflüchtigte sich schnell, als die quäkende Stimme am anderen Ende der Leitung es endlich geschafft hatte, in ihr Bewusstsein vorzudringen.

???

Ein Teil von Ava, der unbestechlicher und auch abgeklärter war als der vom Glück beschwipste Rest, löste sich von ihrem Körper.

Und dieses »Etwas« schwebte plötzlich über ihr.

Beobachtete sie.

Sie und Jon.

Wie sie dort eng umschlungen am Strand standen und einander Halt gaben, während sie sich zugleich gegenseitig den Boden unter den Füßen wegzogen.

???

Nachts glich die Speicherstadt einem verzauberten Ort aus einem Märchen. Ava und Ralf standen auf einer der vielen Brücken, welche die Fleete zwischen den hell erleuchteten Häusern überspannten.

Ava lehnte sich über das kunstvoll gestaltete, mit reichlich Ornamenten verzierte Geländer und sah auf das schwarzblaue Wasser hinab. Es erinnerte sie an flüssigen Samt und in diesem Licht schien es nicht von dieser Welt.

Sie fragte sich unwillkürlich, was sich unter jenen, mit den Augen nicht zu durchdringenden Spiegeln, verbarg.

???

„Spürst du das auch?“, fragte Silke leise.

Wie selbstverständlich war sie zum ‚Du‘ übergegangen und Ava wunderte sich, dass sich diese vertrauliche Anrede so richtig anfühlte. Vor allem in Anbetracht dessen, wen sie da vor sich hatte.

„Hier berühren sich Gegenwart und Vergangenheit. Und es ist, als befinde sich hier eine verborgene Pforte. Zu einer schönen Version des Jenseits, die viel besser ist als unsere Welt hier. Deshalb mag ich diesen Ort wohl auch so sehr.“

Jons Frau wandte ihre Augen von Ava ab und fixierte stattdessen eine Stelle am Ende der Terrasse, an der die Blätter einen besonders wilden Reigen tanzten. Sie wirkte gleichermaßen verzückt wie entrückt.

Inzwischen waren sie an einem kleinen, versteckten Weiher angelangt. Als sie ihn erblickte, wunderte sich Ava im ersten Moment darüber, dass es auf diesem Gelände überhaupt einen Teich gab. Allerdings war der wohl viel zu flach und morastig, als dass sich darin jemand wirklich hätte ersäufen können oder wollen.

Auf der Wasseroberfläche trieben einige Seerosenblätter. Die meisten davon waren bereits verwelkt. Aber hie und da waren auch ein paar grasgrüne Flecken in dem rostbraunen Blätterteppich auszumachen.

Da Silke noch immer nichts sagte, warf Ava ihr einen flüchtigen Seitenblick zu und erstarrte. Einzelne Tränen, schimmernd wie kleine, kostbare Perlen, bahnten sich ihren Weg über Silkes blasse Wangen. Mehr denn je glich sie einem ätherischen Wesen. Nicht von dieser Welt eben.

Zögernd strich Ava ihr über den Arm.

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