Vorhin habe ich mal nachgeschaut, wie lange mich die Gitarre nun schon begleitet. Und ich war mal wieder sehr überrascht, mit welch kometenhafter Geschwindigkeit die Zeit dahinsaust.
Meine erste Gitarrenstunde hatte ich im Juli 2018. Bald sechs Jahre ist das her. Angefangen habe ich mit Liedbegleitung. Meine Intention war es, mit meinen Mädels zusammen einfache Songs singen und uns dabei auf der Gitarre begleiten zu können.
Monatelang war das ein ziemlich holpriges Gestolper. Und wenn ich mal ein paar Schritte vorangekommen war, konnte ich mir sicher sein, dass das nächste Plateau, auf dem ich wieder gefühlte Ewigkeiten herumeiern würde, nicht weit wäre.
Übers Aufgeben habe ich aber tatsächlich nie nachgedacht. Auch wenn meine gute alte La Mancha hin und wieder Frustrationsstaub ansetzen und sich manchmal wochenlang gedulden musste, bis ich sie wieder zur Hand nahm.
Die Anziehungskraft dieses schönen Instruments war einfach zu groß. Irgendwann spielte ich dann doch wieder.
Wann genau ich ernsthaft mit der klassischen Gitarre begonnen habe, kann ich gar nicht so genau sagen. So ca. 2-3 Jahre dürfte das her sein.
Erste zaghafte Berührungspunkte mit dem Zupfen hatte ich aber bereits, als ich mir einbildete, unbedingt das wundervolle Theme von „Game of Thrones“ erlernen zu wollen, obwohl das damals definitiv ein paar Nummern zu groß für mich war. Doch dieses Stück hat mich unglaublich motiviert und mich mindestens 10km auf diesem nicht einfachen, aber lohnenswerten Weg nach vorn geschmissen. Dennoch sollte dann noch einige Zeit verstreichen, bis ich mich in der Lage fühlte, mein altersschwaches Hirn nicht nur mit Akkorden, sondern auch noch mit Noten und Griffen, die wie Akrobatikübungen anmuteten, zu traktieren.
Und keine Sekunde lang habe ich es bereut, mir mit Anfang 40 diesen langgehegten Traum zu erfüllen.
Inzwischen ist das Gitarrespielen, gleich ob klassische Gitarre oder Westerngitarre nebst Gesang, für mich nur noch Freude, Belohnung und pures Glück.
Anders als beim Schreiben gibt es hier keinen inneren Schweinehund, den ich erstmal besiegen muss, bevor ich in die Tasten bzw. Saiten haue.
Doch vielleicht kommt das noch in ein paar Jahrzehnten.
Keine Ahnung.
Was ich aber weiß – die Gitarre wird mich, ebenso wie das Schreiben, bis an mein Lebensende begleiten. Diesen beiden Lieben werde ich treu bleiben, solange mein Hirn und meine Finger mitmachen.
Dieser Tango stammt aus dem Buch „Gitarre Extraklasse“ von Tatiana Stachak.
Den abwechslungsreichen Charakter dieses feurigen kleinen Stücks mag ich sehr. Bis das Tamburo am Ende mal auch danach klang, hat es gedauert. Diese Technik war neu für mich. Da ich jedoch an Trommeln jeglicher Art einen Narren gefressen habe und ich es liebe, wie einem dieser Sound durch und durch geht und jede Zelle vibrieren lässt, bin ich dran geblieben.
(Ich spiele hier auf meiner Hanika HE Lattice und wie immer mit den Kuppen, nicht mit den Nägeln. Und es ist mir egal, wie viele Gitarristen mich dafür am liebsten nageln, äh, steinigen würden. ;))
Oft werde ich gefragt, wie viel von mir selbst in meinen Geschichten steckt. Was davon ist „wahr“?
„Alles und nichts“, lautet die Antwort.
Der Plot ist fiktiv. Keine einzige Szene hat sich tatsächlich so zugetragen und eventuelle Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zwar nicht immer rein zufällig, doch keiner der Charaktere existiert 1:1 so im „echten“ Leben. Zumindest nicht in meinem.
Wie Schriftsteller ihre Geschichten weben, aus welchem Material ihre Fäden bestehen, wie sie diese verknüpfen und wo sie sie ziehen, ist wohl eine recht individuelle Angelegenheit.
Meine „Wolle“ stammt natürlich auch aus meinem persönlichen Erlebnis- und Erfahrungsfundus. Doch all die bunten Knäueln, die sich im Austausch mit anderen Menschen und mittels der (subjektiven) Wahrnehmung persönlicher Schicksale und gesellschaftlicher Entwicklungen sowie dem aktuellen Zeitgeist formen, sind ebenfalls ein essentieller Bestandteil meines Geschichtengeflechts.
Das eigentliche Zaubergarn aber steuert das Unterbewusstein bei.
Wenn es gut läuft und der Zugang zu diesem kostbaren Material frei liegt, bin ich nurmehr das Schiffchen, welches vom eigentlichen Weber durch die Kettfäden bewegt wird. Vielleicht habe ich eine Ahnung davon, welche Muster mit meiner Hilfe abgebildet werden, aber wie das fertige Gewebe am Ende aussehen wird, das weiß ich nicht.
Allerdings glaube ich daran, dass das Unterbewusstsein, wenn es in diesen magischen Momenten alle Fäden in der Hand hält, eine tiefere Wahrheit ans Licht bringt als die gelebte Alltagsrealität.
Und wenn diese bewusst gemachte Wahrheit auf den passenden Empfänger, sprich Leser, trifft, kann das auch für ihn eine große Bereicherung und eine Chance sein, mehr über sich selbst zu erfahren.
(Sorry, Gendern ist nicht meins. Es muss sich auch nicht jeder durch mich und das, was ich schreibe, angesprochen fühlen. Das ist völlig in Ordnung.)
Ich verstehe die Intention der Leser, mehr über den jeweiligen Autor erfahren zu wollen. Auch ich lese häufig Bücher von Menschen, deren Persönlichkeit ich interessant finde – u.a. in der Hoffnung, dass sich diese Persönlichkeit in ihren Büchern weiter offenbart und mich bestenfalls zu inspirieren vermag.
Aber ist es nicht sogar noch spannender, wenn Romane einem dabei helfen, sich selbst zu entdecken?
Als Leserin zieht mich ein Buch in seinen Bann, wenn es Saiten in mir anstimmt, die klingen und gehört werden wollen.
Und als Autorin habe ich gerade das Gefühl, über schier endlose Baumwollfelder zu wandern. Mit dem Ernten komme ich kaum hinterher und mit dem Garnspinnen erst recht nicht.
Das Gewebe wächst daher langsam, aber das Schiffchen steht niemals still.
Als ich mir vor einigen Monaten am rechten Mittelfinger einen Kapselriss nebst Knochenfraktur zugezogen habe, war mein erster Gedanke: „Oh nein – jetzt kann ich wochenlang nicht mehr Gitarre spielen. Bitte, bitte, bitte – das darf nicht sein!“
Für mich ist da echt eine Welt eingestürzt. Die Schmerzen waren erträglich. Die übrigen Einschränkungen auch. Nicht aber der Verzicht auf dieses geliebte Instrument, das mich mit so ungemein viel Glück erfüllt und mir so viel Halt gibt.
Das klingt ultrakitschig, ist aber die Wahrheit.
Mit meinem Eiliensche habe ich mich heute über Passionen unterhalten. Wenn man ehrlich ist und sein Bauchgefühl sprechen lässt, gibt es bei echten Leidenschaften immer eine Rangliste. Oft eine insgeheime, die man nach außen hin gerne verleugnet. Denn nicht selten entbehrt sie Sinn und Verstand.
„Bei dir steht ganz klar die Gitarre an erster Stelle, Mama“, konstatierte meine Erstgeborene knallhart. „Das Schreiben kommt erst danach.“
Und sie hat (leider) recht. Zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt.
Dabei schreibe ich um so vieles besser als ich Gitarre spiele. Kein Wunder. Das Schreiben begleitet mich ja schon mein Leben lang. Ebenso wie der Traum von der Schriftstellerei als Brotjob.
Ein utopischer Traum. Doch nach der Veröffentlichung meines Debüts schien er plötzlich zum Greifen nah.
Auch wenn ich davon nicht reich werde: Mit dem Schreiben kann ich tatsächlich Geld verdienen. Mit der Gitarre nicht. Niemals.
Trotzdem greife ich, sobald ich ein wenig Zeit habe, aktuell oft eher zur Gitarre als zum virtuellen Stift.
Die Gründe hierfür sind vielfältiger Natur. Manche kann ich rational fassen, andere nicht. Und nicht nur die Gitarre per se, sondern auch das Leben selbst ist „schuld“ daran, dass mein Herzblut vermehrt in dieses Instrument fließt. Denn die Gitarre ist eine sehr potente und sofort wirksame Seelenmedizin.
Aber Herzblut ist auch die einzige Tinte für meine Geschichten. Ohne Herzblut keine Geschichte.
Nun sollen aber all die Erfahrungen, die ich im echten Leben sammele und auch das, was ich gerade über mich lerne – und das ist nicht wenig – meinem Roman nicht zum Schaden gereichen. Im Gegenteil: Schlussendlich profitiert die Geschichte davon. Dessen bin ich mir gewiss.
Und voran geht es ja. Wenn momentan auch wieder nur im Schneckentempo.
Ursprünglich hatte ich mir selbst als Deadline für die Fertigstellung Mai 2023 gesetzt. Aber mir dünkt, dieses Ziel ist doch zu sportlich gesetzt.
Die Wartezeit wollte ich nicht nur mit ein paar Textschnipseln, sondern auch mit einer kleinen Online-Lesung hie und da verkürzen.
Und ich hatte mir ausgemalt, dass solche Mini-Lesungen vielleicht auch auf YouTube in Kombination mit Gitarrenclips und Huskyvideos ganz gut kämen.
Die Federfarbenfee steht schließlich schon von jeher für eine bunte Mischung, doch YouTube hat offensichtlich für wild durcheinander gewürfelte Inhalte wenig übrig.
Gehört habe ich schon häufiger davon, dass der ominöse Algorithmus eher Kanäle mit spezifischen Inhalten bevorzugt.
Gut, bei YouTube-Stars drückt er beide Augen zu bzw. öffnet er die der Zuschauer für die großen Kanäle extrabreit – Stichwort „Sichtbarkeit“.
Das YouTube-Fass aufgemacht habe ich ja überhaupt erst für mein Eiliensche. Und ja, sie ist nach wie vor daran interessiert, dort Gitarrenaufnahmen einzustellen. Aber inzwischen hat sie eine Ahnung davon, wie viel Arbeit das bedeutet und sagen wir mal so: Bei ihr steht die Gitarre nicht konstant auf Platz 1 der Passionsliste. Und ich dränge sie auch nicht. Das Ganze ist ja in erster Linie ein Spaßprojekt.
Dennoch ist es frustrierend, wenn sich YouTube in Sachen Sichtbarkeit mal sehr großzügig und dann wieder total knausrig zeigt. Aber um Willkür handelt es sich hierbei nur auf den ersten Blick. Tatsächlich leuchtet es ein, dass es zwar eine Schnittmenge zwischen Huskyliebhabern, Bookies und Gitarrenfreunden gibt, aber man muss auch verstehen, dass nicht jeder, der ein Video mit Hund und Kind herzig fand, gleichzeitig auch total auf meine Gitarrendarbietungen oder meinen Buchtrailer abfährt.
Für Autoren ist YouTube ohnehin ein steiniges Pflaster. Das sehe ich auch an den Kanälen anderer Schreiberlinge und sogar an den Buchteasern renommierter Verlage. Buchvorstellungen, noch dazu in deutscher Sprache, erreichen hier nur ein Nischenpublikum. Es sei denn, man heißt Sebastian Fitzek. Zum Beispiel.
Also habe ich mich aller Laienhaftigkeit zum Trotz dazu entschieden, mich youtubetechnisch, abgesehen von dem ein oder anderen Short, fürs Erste auf die Gitarre zu fokussieren. Das kommt dann auch dem Eiliensche zugute, sobald sie bereit ist, wieder Energie in eine Aufnahme zu investieren.
Einstweilen tobt sich Mama ordentlich aus. Zuletzt mit „Boat on the River“, einem Styx-Cover.
Bisher habe ich mich zu diesem Lied mit der Westerngitarre begleitet. Aber ich finde, auch meine Hanika Grand Konzert macht sich sehr gut als instrumentale Begleiterin und harmoniert wunderbar mit Stück und Stimme.
Was? Jetzt macht sie auch noch Keto? Ist sie nun komplett durchgeknallt?
Nein, eure Nachfragen, die mich vor allem auf Instagram erreichen, sind zum Glück völlig anderer Natur – freundlich und aufrichtig interessiert. Und sie mehren sich. Da eine detaillierte Antwort den Umfang eines Instaposts bei Weitem sprengen würde, wecke ich hierfür lieber meinen Blog aus dem Tiefschlaf.
Der ein oder andere von euch hat ja bereits aufmerksam in meinen Stories verfolgt, wie es mir mit der stark kohlenhydratreduzierten Ernährungsweise ergeht.
Wie Ihr wisst, versuche ich bereits seit Jahren meiner Zuckersucht Herr(in) zu werden. Zunächst habe ich immer wieder den Haushaltszucker aus meiner Ernährung verbannt und phasenweise hat das auch gut funktioniert. Bis der Heißhunger auf Süßkram mich dann insbesondere in emotional herausfordernden Situationen wieder übermannt hat und ich erneut ganz am Anfang stand. Täglich grüßte das Murmeltier. Und das seit Jahren.
Es konnte aber definitiv nicht so weitergehen mit meinem Zuckerproblem. Mein Körper steckt das weiße Gift nämlich zunehmend schlechter weg: Mein Immunsystem war völlig am Arsch, immer öfter wurde ich von depressiven Anwandlungen heimgesucht, meine Insomnie hielt sich ebenfalls wacker und meine chronischen Entzündungen verbesserten sich einfach nicht und auch Verletzungen wie der angebrochene Finger nebst Kapselriss und ein tiefer Bluterguss am rechten Knie nach einem Sturz mit dem Dogscooter – ich habe falsch gebremst und bin über den Lenker geflogen – wollten auch nach Monaten einfach nicht heilen.
Nahezu komplett auf Kohlenhydrate, also auch auf Nudeln, Reis, Brot und Kartoffeln, zu verzichten, konnte ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen.
Als totaler Kohlenhydratjunkie war ich außerdem davon überzeugt, ich würde direkt tot umkippen, so ganz ohne Zucker.
Das Scheinfasten zu Beginn dieses Jahres belehrte mich allerdings eine Besseren.
Ich habe die Ketose wunderbar vertragen – mehr noch: Danach fühlte ich mich wie neugeboren. Wie ich bereits an anderer Stelle erwähnte, hatte ich das Gefühl, mein Körper würde aufatmen. Meine Nase war frei, ich voll positiver Energie und endlich schwoll auch mein verletzter Finger ab und schmerzte weniger. Und mein Körper schrie nicht gleich „Hier“, wenn irgendein Infekt am Horizont auftauchte.
Einzig der Schlaf schrumpfte während der Ketose auf ein absolutes Minimum zusammen. Für mich leider ein klares Knock-Out-Kriterium, hätte dieser Zustand angehalten.
Insgesamt erlebte ich mich aber um Welten fitter, leistungsfähiger und zufriedener als zuvor und auch der Heißhunger auf Zucker war völlig passé. Zudem wiesen verschiedene Quellen darauf hin, dass sich das Schlafverhalten in der Umstellungssphase häufig zuerst verschlechterte, sich aber im Anschluss meist massiv verbesserte.
Das machte mir Mut.
Mitte Januar ereignte sich familiär Besorgniserregendes. Normalerweise wäre ich spätestens da wieder der Zuckersucht anheim gefallen. Doch diesmal ist es mir nicht schwer gefallen, „stark“ zu bleiben. Und dank der zuckerarmen Ernährungsweise hatte ich dann auch tatsächlich die Kraft, echte Untersützung zu leisten.
Zwei Wochen lang ernährte ich mich low carb, was auch angesichts der Umstände einfacher umzusetzen war.
Danach bin ich aber erneut zur ketogenen Ernährung zurückgekehrt.
Und mittlerweile befindet sich auch meine Insomnie endlich auf dem Rückzug. Seit zwei Wochen schlafe ich so gut wie seit 25 Jahren nicht mehr!
Ich werde nie durchschlafen und eine Schlafdauer von 7h plus wird für mich ein seltenes Highlight bleiben, aber ich habe seit Wochen keine Nacht mehr durchgemacht und meist ist mein Schlaf nun erholsam und ausreichend. Und auch von Panikattacken bin ich seit Anfang Januar verschont geblieben.
Toi, toi, toi!
All diese positiven Effekte will ich nicht mehr missen und daher halte ich nun an dieser Ernährungsweise fest.
Für mich bedeutet sie auch keine Einschränkung mehr, sondern eher eine Erlösung.
Und da ich vor allem auf unverarbeitete Lebensmittel setze – es bleibt mir gar nichts anderes übrig – esse ich qualitativ noch um einiges hochwertiger als zuvor. Wobei ich mich, vom Zucker abgesehen, schon lange gesund und abwechslungsreich ernähre.
Auch auf Brot und Schokolade muss ich nach wie vor nicht verzichten.
Schon von jeher liebe ich herzhaftes „Körndlbrot“ und folgendes, verlinktes Rezept für ein gesundes Saatenbrot ist einfach der Knaller! Für dieses mehlfreie Brot würde ich auch unabhängig von Keto jedes andere Brot links liegen lassen:
Überhaupt sind Nüsse und Saaten nun ein Hauptbestandteil meiner Ernährung. Und derer gibt es so viele. Beispiele gefällig?
Peknüsse
Paranüsse
Mandeln
(gesalzene) Macadamias
Walnüsse
Kürbiskerne
Sonnenblumenkerne
Leinsamen
Chiasamen
Hanfsamen
Flohsamenschalen (unheimlich gut zum Andicken und Binden geeignet)
Und auch die entsprechenden Mehle lassen einen Getreide nicht vermissen und sind wunderbar dazu geeignet, leckere und gesunde Backwaren zu kreieren:
Mandelmehl (mein Favorit)
Kokosmehl
Leinmehl
Ansonsten kommt viel grünes Gemüse auf den Tisch.
Die Top 5 der Früchteliste führt die Avocado an. Dass es sich hierbei um eine echte Superfrucht handelt, die gesunde Fette und eine Vielzahl von Vitaminen in sich vereint, dürfte für kaum noch jemanden ein Geheimnis sein.
Als Guacomole mit Pfeffer, Salz, Zitrone, Zwiebel und etwas Knoblauch ist sie eine wahre Delikatesse. Ich esse sie gerne als Aufstrich zu meinem Körnerbrot und packe noch ein hartgekochtes Ei obendrauf. Köstlich und sättigend!
Auch Papaya und Beeren lassen sich sehr gut in eine ketogene Ernährung integrieren.
Bei Milchprodukten greife ich zur vollfetten Variante. Abgesehen vom Skyr. Der ist trotz geringen Fettgehalts kohlenhydratarm. Ebenso wie einige Frischkäsesorten. Parmesan und Ziegenkäse liebe ich und die sind nahezu kohlenhydratfrei.
Ebenso wie Fisch und Fleisch natürlich. Wobei ich weder ein großer Fleisch- noch Fischesser bin. Lachs, Hering und Makrele mag ich aber schon recht gerne.
Wer meint, bei Keto kommen nur Sahne, Butter, Fleisch und Eier auf den Tisch, der ist also echt schief gewickelt.
Kürzlich habe ich auch endlich mal Konjaknudeln probiert. An der Konjakwurzel scheiden sich ja die Geister. Viele können weder der Konsistenz noch dem Geschmack etwas abgewinnen. Wobei die Shiratakinudeln im Grunde nach nichts schmecken, dafür aber zuverlässig den Geschmack der Soße annehmen.
Für Wokgerichte sind die Konjaknudeln wunderbar geeignet. Und ich finde sie weder glibbrig, noch zäh. Sie erinnern mich an Glasnudeln. Außerdem sind sie sehr ballaststoffreich und sättigen zusammen mit viel Flüssigkeit auch richtig gut.
Obwohl ich keinen Heißhunger mehr auf Süßigkeiten verspüre, bin ich nach wie vor eine bekennende Schokoladenliebhaberin. Und Kakao an sich ist ja auch sehr gesund. Wenn man sich die Inhaltsstoffe von Rohkakao mal genauer ansieht, könnte man ihn schon fast als Medizin bezeichnen.
In den letzten Monaten habe ich mich durch diverse Schokoladen ab 90% Kakaogehalt probiert. Und ja, es gibt sogar einige 100%-Schokoladen, die mir munden. Vor allem, wenn ich sie mir mit einem Schluck Kaffee auf der Zunge zergehen lasse.
Es ist echt faszinierend, welche Vielfalt an Aromen es in der Welt der „schwarzen“ Schokoladen gibt.
Und meist bin ich bereits nach 20g hochkonzentriertem Kakao schon völlig zufrieden.
Und das sagt die, die locker ein Pfund handelsüblicher Vollmilchschokolade auf einen Sitz verdrücken kann!
Apropos: Trotz der Liebe zur dunklen Schokolade reizt es mich, auch eine sahnige Milchschokolade in meinem Ernährungsportfolio zu haben.
Bisher konnte mich aber keine einzige low carb Milchschokolade überzeugen. Zudem vertrage ich Maltit überhaupt nicht. Könnt ihr euch noch an mein Gummibärchendesaster erinnern?
Vor ein paar Tagen habe ich nun zum ersten Mal Milchschokolade aus Kakaobutter, Roh-Kakaomasse, Sahnepulver und Stevia-Erythrit hergestellt.
Und da bei mir Optik und Haptik schon auch eine große Rolle spielen, habe ich mir den Aufwand mit dem Temperieren gegönnt. Also erstmal bei 45 Grad schmelzen, dann auf 26 Grad runterkühlen und dann wieder auf 30-33 Grad erhitzen.
Das kostest seine Zeit, aber ich wurde mit einem wunderbaren Glanz und einem schönen Schmelz belohnt. Und beim Brechen knackt die Schoki auch wie es sich gehört.
Allerdings habe ich das Stevia-Erythrit nicht fein genug gemahlen bekommen. Das sorgt trotz der insgesamt sehr sahnigen Konsistenz für etwas Sand im Getriebe. Im wortwörtlichen Sinne. Und insgesamt war mir die Schokolade zu süß, was aber auch daran liegt, dass meine Geschmacksknospen inzwischen schon wieder sehr sensibilisiert sind und ich Süße viel stärker wahrnehme als noch vor ein paar Monaten.
Damit habe ich gestern einen neuen Versuch gestartet.
Und was soll ich sagen? Das Ergebnis ist jeweils zum Dahinschmelzen!
Das Marzipan hier habe ich aus geriebenen Mandeln, Stevia und Rum – ich hatte kein Rosenwasser vorrätig – binnen weniger Minuten im Hochleistungsmixer hergestellt. So easy und so köstlich!
Meinen ersten Wurf selbst fabrizierter Milchschokolade habe ich zusammen mit einer ordentlichen zusätzlichen Portion Kakaomasse nochmal eingeschmolzen und Kokos-Schokoladenriegel produziert.
Die Füllung besteht aus Kokosmilch, -raspeln und -öl. Auch alles absolut ketofreundlich.
Die Riegel sind ein zartherber Traum. Sie schmecken wie eine Mischung aus Bounty und Romy Schokolade. Wisst ihr noch? Dazu gab es auch mal einen Post. Und nun stehe ich wieder hier. Mit Kokosschokolade. Aber mit einer zuckerfreien, köstlichen und gesunden Version, von der ein Bruchteil meiner früheren Verzehrmenge reicht, um die Schokoladenlust zu stillen. Und das nachhaltig. Ohne Heißhunger.
Es fühlt sich an, wie wenn sich ein Kreis schließt. Ein Gefühl, das mich in den vergangenen Monaten in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen überkommen hat.
Und in jedem dieser Bereiche muss ich meinen eigenen Weg gehen. Unabhängig davon, was andere denken.
Hier noch ein sehr interessantes Video im Kontext mit der ketogenen Ernährung.
Statt neuer Textschnipsel präsentiere ich euch heute mal eine Kostprobe anderer Art. Und ich hoffe natürlich, dass euch der kleine Appetizer mundet.
Für alle, die eher aus Versehen hier vorbeistolpern: „Frau Sucht Kampf 40“, kurz „FSK 40“, ist mein aktuelles Buchprojekt – ein Psychothriller mit der Betonung auf „Psycho“.
Ursprünglich stand das „K“ im Buchtitel für „Krieg“. Da mir dieses Wort aber aus gegebenem Anlass zunehmend schwer im Magen liegt, habe ich es in „Kampf“ umgewandelt. Denn die Kämpfe in diesem Buch werden nicht auf dem Schlachtfeld ausgefochten.
(Neben eigenem Videomaterial habe ich Clips von pexels.com verwendet. Das Musikstück stammt von epidemic sound: „Mysterious Forest“ von Howard Harper-Barnes)
Und schon wieder komme ich mit einem Vorher-Nachher-Video um die Ecke.
In den letzten zwei Jahren habe ich so einige Work-in-Progress-Aufnahmen angefertigt. Immer mit dem Ziel im Hinterkopf, irgendwann auch ein Nachher-Video aufnehmen zu können.
Sinn macht das natürlich nur, wenn das Nachher auch ein echtes Nachher ist : D, sprich, das Spiel sollte sich tatsächlich wesentlich verbessert haben.
Und dies allein ist schon eine hervorragende Motivation, immer wieder auch an alten Stücken zu feilen.
Oft denkt man sich vielleicht: „Jo, das sitzt jetzt schon einigermaßen. Zumindest kann ich es fehlerfrei spielen. Passt scho.“
Doch wie viele Levels zwischen „passt scho“ und „jetzt hab ich es echt drauf“ liegen, erkennt man erst im direkten Vergleich so richtig.
Manchmal meine ich auch, ständig auf der Stelle zu treten. Doch sobald ich mir dann ältere Aufnahmen anhöre, merke ich den Fortschritt meist deutlich.
Auch Vorher-Nachher-Videos von anderen Leuten interessieren mich sehr. Und den bisherigen Rückmeldungen nach zu urteilen, geht es vielen ambitionierten Hobby-Gitarristen ähnlich.
Daher werden in nächster Zeit einige weitere Vorher-Nachher-Videos folgen.
Noch bin ich allerdings recht ungeübt, was die Tonufnahmen, das Filmen und die Nachbearbeitung angeht. Entsprechend zeitaufwendig gestaltet sich das Ganze. Aber es macht mir großen Spaß.
Bitte seht mir nach, dass ich das Gendern unterlasse. Auch in meinem aktuellen Roman verzichte ich darauf. Das ist absolut nicht mein Ding. Und mir selbst ist es auch wurscht, ob ein Text seine Leser mit er, sie oder es anspricht. Das hält mich definitiv nicht vom Lesen ab. Die ganzen Sternchen, Schrägstriche, Klammern etc. pp. hingegen stören den Lesefluss empfindlich.
Doch ich schweife ab.
Noch zwei Takte zum Video: Ich spiele hier ein Präludium von Matteo Carcassi in a-Moll. Es beinhalten keine Barrés und keine Lagenwechsel. Dennoch ist es in diesem Tempo schon eine kleine Herausforderung für die Amateurliga. ; )
Auf unserer dreistündigen Tour über Feld und Hain sind das Ämmale, Chinook und ich gestern dem Mann mit den zwei Huskys begegnet.
Er wohnt im gleichen Ort wie wir. Seine Hunde sind inzwischen acht und zehn Jahre alt und er verfügt über einem reichen Erfahrungsschatz und großes Wissen zu den Nordischen. An Beidem lässt er mich glücklicherweise oft und geduldig teilhaben.
Viele Mythen und Klischees ranken sich um den Sibirischen Husky. Gute und fundierte Quellen, insbesondere Bücher, sind hingegen rar. Also greife ich gerne auf mündliche Überlieferungen zurück. ; ) Und persönliche Erfahrungen sind ohnehin von unschätzbarem Wert.
Während wir uns unterhielten, haben die drei Hunde untereinander und mit meiner Zweitgeborenen gespielt.
Zwischendurch hat das Ämmale auf einem Baumstumpf verschnauft und die drei Huskys haben sich in einem dichten Kreis um sie herum niedergelassen.
Welch wunderschönes Bild! Meine Kamera hatte ich leider nicht dabei und das Handy wollte ich auch nicht zücken mitten im Gespräch. Solch ein Gebaren empfinde ich als höchst unhöflich.
R., der „Huskymann“, erzählte mir, dass er seine beiden Huskys immer auf der Arbeit mit dabei hat. Und da er an einer Schule arbeitet, kann er auch viel vom täglichen Umgang der Hunde mit ganzen Horden von Kindern berichten.
Er bestätigte meine eigenen Beobachtungen und Erfahrungen: Huskys verhalten sich Kindern gegenüber außergewöhnlich liebevoll, vorsichtig, gelassen und geduldig. Sie sind weder schreckhaft noch nervös.
Die Nomaden in Sibirien hatten die „Ur-Huskys“ längst nicht nur für das Ziehen von Lasten eingesetzt. Den Hunden wurde unter anderem die Aufgabe zugeteilt, die Menschenkinder zu hüten, zu beschützen und sie zu wärmen.
Kindern gegenüber sind Huskys also in der Tat lammfromm. Als Jäger aber sind sie gnadenlos.
Bei den Nomaden ging es ums nackte Überleben. Der Jagdtrieb der Huskys wurde nicht unterbunden – im Gegenteil: Er wurde gefördert. Die Hunde unterstützten die Menschen zum einen bei der Jagd. Zum anderen waren sie aber auch in der Lage, autark zu agieren und gegebenenfalls alleine zu überleben.
R.s Anekdoten lassen mir teils die Haare zu Berge stehen. Wenn sie die Gelegenheit dazu haben und nicht entsprechend interveniert wird, jagen Huskys nämlich wirklich alles: Von Mäusen, über Eichhörnchen, Hasen, Murmeltieren, Rehen bis hin zu Schafen.
Der Jagdinstinkt dieser Hunde ist enorm. Und er lässt sich bei ihnen auch nicht auf den Spieltrieb umlenken.
Warum einem bunten Ball hinterherjagen? Kann man den essen? Nein? Dann macht das doch keinen Sinn.
Außer die Kinder oder Frauchen und Herrchen kriegen sich nicht nicht mehr ein vor Freude an dem ollen Spielzeug. Dann apportiert zumindest Chinook schon hin und wieder. Uns zuliebe.
Die Mäuse lasse ich ihm. Dann klebt sein Blick auch mehr auf dem Boden in unmittelbarer Nähe statt in die Ferne zu schweifen. Anders als Katzen spielt er nicht mit seiner Beute. Er macht kurzen Prozess mit den Mäusen. Binnen Sekunden ist selbst eine gut genährte Maus verspeist. (Und ja, wir entwurmen ihn regelmäßig.)
Die Lust auf Enten habe ich ihm aber fürs Erste und vielleicht sogar für immer genommen: Durch unseren Ort fließt ein Bach. Und in diesem Bach schwimmen Enten.
Letztes Jahr hat er an der langen Leine mal einen solchen Satz in Richtung eines Entenpaars gemacht, dass er mich fast in den Bach mit hineingezogen hätte.
Reflexartig habe ich ihn so derbe zurück gerissen, dass er einen unfreiwilligen Rückwärtssalto machte. Obendrein war ich stinksauer. Und so wütend erlebt mich Chinook höchst selten, da ich gerade ihm gegenüber meist viel zu viel Nachsicht walten lasse.
Jedenfalls hat das gesessen. Seitdem hat er kein einziges Mal mehr versucht, eine Ente zu haschen. Aber man weiß nie.
Bis zum Frühjahr dieses Jahres hatte ich ihn auch viel im Freilauf. Und das hat er wunderbar gemeistert. So gut wie nie hat er sich weit entfernt und wenn doch, hat er sich problemlos zurückrufen lassen.
Es sei denn, ein Hase lag im Gras oder eine Fährte in der Luft.
Einmal ist er einem Hasen hinterher und ein weiteres Mal in den Wald abgerauscht.
Er kehrte aber beide Male nach kurzer Zeit und zum Glück unverrichteter Dinge zurück und sobald der Schreck nicht mehr ganz so tief saß, habe ich ihn doch wieder in den Freilauf gelassen.
Zurück kommt er immer – dessen bin ich mir gewiss. Das ist nicht das Problem. Zudem verfügt er über einen ausgesprochen guten Orientierungssinn. Irgendwer sagte einmal, ein Husky sei ein GPS auf vier Beinen und das ist eine sehr zutreffende Beschreibung.
Nein, das Problem ist, dass er durchaus eine reelle Chance hat, das Wild zu erwischen. Und selbst wenn es ihm nicht gelingt: Der Jäger dürfte ihn trotzdem schießen.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf hatte ich ihn fortan nur noch um die Mittagszeit frei laufen lassen. Schließlich sind Wildtiere dämmerungsaktiv. Nicht wahr.
Doch als er vor ein paar Monaten um ein Uhr Mittags ein Reh aufgestöbert hat und er auf den ersten hundert Metern so nah an ihm dran war, dass ich nur doch denken konnte ‚Jetzt hat er es gleich‘ und ‚leider ist das keine Naturdoku im Fernsehen, auch wenn es so aussieht‘, war der Freilauf danach komplett gestorben.
Der Schock war zu groß und vielleicht habe ich den auch gebraucht. Weder will ich meinen Hund verlieren, noch miterleben, wie er ein Reh reißt.
Unter anderem deshalb nutze ich jetzt – wie im Video zu sehen – auch eine richtige Schleppleine mit 20m Länge, trainiere aber trotzdem weiterhin und unermüdlich den Abruf auch in brenzligen Situationen. Gerade auch hierfür ist eine Schleppleine wunderbar geeignet.
Beim Spiel mit anderen Hunden lasse ich ihn schon von der Leine, doch sobald seine Kreise größer werden, rufe ich ihn ab.
Ja, dies ist der einzige Wermutstropfen bei der ganzen Sache.
Schon irgendwie paradox.
Schließlich schätze ich seine Unabhängigkeit, seinen Stolz, das Wilde und Furchtlose ebenso an ihm wie sein starkes Kuschelbedürfnis und seine fürsorgliche, geduldige und liebevolle Art.
„Du hast doch nur einen Husky, weil er so schön ist!“
Wenn damit sein schönes Wesen gemeint ist, stimme ich zu.
Warum sehen wir den Husky denn als solch ein schönes Tier an? Doch nicht zuletzt deshalb, weil er eine frappante – nicht nur äußerliche – Ähnlichkeit mit dem Urvater aller Hunde aufweist und daher etwas sehr Ursprüngliches und Natürliches verkörpert. Und ist es nicht einzig die Natur, welche wahre Schönheit hervorbringt? Ich hoffe, ich habe jetzt nicht versehentlich Goethe zitiert. Aber ich glaube, er hat sich ein wenig anders ausgedrückt.
Für uns ist er der perfekte Hund. Jagdtrieb hin oder her. Und wer weiß? Gerade in diesen unsteten Zeiten möchte ich nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass uns das nicht irgendwann mal noch von Nutzen sein könnte.
Wir lassen ihn übrigens nur äußerst selten springen. Mir ist bewusst, dass das für Hüfte und Gelenke keine Wohltat ist. Im Video war das auch nicht direkt Absicht. Doch sobald wir Futter werfen, springt er häufig, um es zu fangen. Auch wenn er einfach nur sitzenbleiben und das Maul aufsperren könnte.
Bis wir unser erstes offizielles Video hochladen, wird es nach wie vor noch ein wenig dauern, auch wenn die Vorbereitungen dafür im Gange sind. Bis dahin belästige ich euch mit dem ein oder anderen Short.
Die Hintergrundsmusik ist diesmal nicht „selbstgemacht“. Sie stammt von der Plattform Epidemic Sound. Das Stück trägt den Titel „Bridges“ und ist von Volcan Peaks.
Vielen Dank an die lieben Menschen, die uns abonniert und mit Likes beglückt haben! Um wen es sich im Einzelnen dabei handelt, bekomme ich allerdings nicht mit. Es sei denn, derjenige informiert uns darüber. Wie ja teils geschehen. In diesem Fall kann ich mich dann auch persönlich bedanken.
Wenn ich sie hätte, könnte ich jetzt lange und breit ausholen, um zu erklären, warum sie mir wie Feinsand unaufhaltsam durch die Finger rinnt …
Die Rede ist von der lieben Zeit natürlich …
Vielleicht muss ich mir sie aber auch nur besser einteilen, wie der Volksmund nüchtern zu sagen pflegt und damit meiner Melodramatik oben direkt den Wind aus den Segeln nimmt.
Nein, es ist nichts Schlimmes passiert. Und darüber, dass mein Leben so prall gefüllt ist, möchte ich mich auch nicht beklagen.
Wenngleich anhand des Videos weiter unten leicht der Eindruck entstehen könnte, ich sei den ganzen Tag nur mit Spazier- bzw. Müßiggang, Kaffeekochen und Musizieren beschäftigt.
Tatsächlich zelebriere ich diese Momente und genieße sie sehr. Sie halten mich im Jetzt und vergegenwärtigen mir, wie kostbar jeder Augenblick und jeder Atemzug – gerade in seiner Vergänglichkeit – ist, und wie dankbar ich dafür sein kann,
dass ich laufen,
sehen,
hören,
fühlen und
nun auch wieder riechen und schmecken kann.
Zwischenzeitlich hat mich Corona doch noch gekriegt und in diesem zweiten Anlauf richtig niedergebügelt. Vor allem hat dieses scheiß Covid für Wochen meinen Geruchssinn gekillt. Und zwar komplett. Nicht einmal die beißendsten unter allen ätherischen Öle konnten zu mir durchdringen.
Von Nelken ganz zu schweigen.
Warum diese für mich von besonderer Bedeutung sind und Anosmie mich gar so verstört, könnte ihr bei Interesse hier nachlesen:
Aufgrund dieser persönlichen Schwachstelle hatte ich große Angst, dass der Geruchssinn diesmal für immer wegbleiben könnte. Daher habe ich relativ zeitnah mit Riechtraining angefangen, sprich, mir verschiedene Aromaöle (u.a. Eukalyptus und Limette) besorgt und jeden Tag mehrmals daran geschnuppert. Lange hat sich das sehr frustrierend gestaltet, da ich absolut nada wahrgenommen habe.
Ich kann auch heute noch nicht sagen, ob dieses Riechtraining etwas gebracht bzw. die Riechzellen zur Regeneration und eifrigen Fortpflanzung angeregt hat.
Das erste Aroma, das mich irgendwann anwehte, war Kaffee. Und dabei sind mir direkt die Freudentränen in die Augen gestiegen. Daher ist der Wohlfühlindex beim Kaffeeaufbrühen (siehe Video) seit Corona nochmal exorbitant angestiegen.
Sogar ein Hundepups vermag mich jetzt in schiere Verzückung zu versetzen.
Yeah, ich kann das riechen!
Leider zwar noch nicht alles, aber es wird von Tag zu Tag und von Woche zu Woche wieder mehr.
In der Anfangszeit, als mein Geruchssinn gerade wackelig wieder von den Toten auferstanden ist, hatte ich über mehrere Tage hinweg einen seltsamen Fakegeruch in der Nase. Allerortens roch es plötzlich penetrant süßlich-modrig. Nach Verwesung. Aber auch das hat sich inzwischen gegeben.
Wusstet ihr, dass der Geruchssinn der erste Sinn ist, der sich verabschiedet, wenn wir aus dem Leben schwinden und der Gehörsinn der letzte? Der Tastsinn hält sich auch lange wacker.
Daher spüren es Sterbende wohl durchaus noch, wenn sie berührt werden. Selbst dann, wenn sie schon lange nicht mehr bei Bewusstsein sind. Meiner Schwiegermutter habe ich kurz vor ihrem Tod noch sacht über den pergamentartigen Handrücken gestreichelt und es tröstet mich, dass sie das wahrscheinlich gefühlt hat.
Vor einigen Tagen habe ich mir die Leseprobe zu „So sterben wir“ von Roland Schulz heruntergeladen. Das Buch scheint sehr gut zu sein. Zwar sachlich, aber zugleich beruhigend. Irgendwie. Nichtsdestotrotz ist mir das momentan zu viel.
Und wirklich vorbereiten kann man sich auf den Tod eh nicht.
Makaber, aber passend in diesem Zusammenhang ist mein Romanschnipsel, den ich heute im Rahmen von #einsatzziehtaus auf Instagram eingestellt habe:
Keine Sorge: FSK 40 selbst ist noch nicht am Abnippeln. Doch ich muss zugeben, dass sich mein aktuelles Buchprojekt phasenweise immer wieder im Wachkoma befindet, während das Familienleben drumherum tobt.
Nun hat aber die Schule angefangen und zumindest das ein oder ander Schreibstündchen ist jetzt wieder drin.
Als positiven Abschluss zu diesem trotz seines Titels eher morbid angehauchten Blogeintrags möchte ich euch o.g. Video präsentieren.
Die Hintergrundmusik ist selbstgemacht: Mein Eiliensche spielt auf der Gitarre.
„Auf der Wiese“ ist hier die perfekte Wahl, würde ich meinen.
Und zum Ende hin wird es feurig mit dem Beginn vom „Argentinischen Tanz“. Das komplette Stück hat der ein oder andere von euch bereits in dem Video von dem wundervollen Konzert gesehen, bei dem das Eiliensche kurz vor den Sommerferien einen spontanen Auftritt hatte.
Beide Stücke stammen von Tatiana Stachak und aus ihrem Buch „Gitarre Erster Klasse“.
Bisher hatte ich die YouTube-Videos, die ich hier auf dem Blog eingebunden habe, ungelistet veröffentlicht. Sprich, sie waren ausschließlich über meine Webseite via Link erreichbar und daher auf YouTube selbst nicht aufzufinden. Das habe ich mit voller Absicht so gehandhabt, da ich nicht noch ein weiteres neues Fass aufmachen wollte.
Doch nun wünscht sich das Eiliensche, dass sie und ich zusammen einen „echten“ YouTube-Kanal aufbauen, den wir vor allem mit Gitarrenmusik – mit und ohne Gesang – befüllen werden. Bis das erste „richtige“ Video online geht, wird es allerdings noch ein wenig dauern. Erstmal müssen wir fleißig üben. : )
Das Schreiben und das Musizieren sind für mich Manifestationen ein und derselben unsichtbaren, schöpferischen Quelle.
Zwei Kinder einer Mutter, um es mal pathetisch auszudrücken.
Und wenn sich diese beiden Musengeschwister zusammenraufen, statt ihre Energie darauf zu verschwenden, einander anzukeifen und sich gegenseitig die Aufmerksamkeit zu stehlen, können sie sich auf wundersame Weise unterstützen und fördern.
So haben sich einige jener Buchszenen, die es laut Aussage meiner Leserschaft ohne Umwege direkt unter die Haut schafften, in meinem Geist ausgeformt, während mein Herz gerade von Musik erfüllt war. Etwa, als ich im Keller vor mich hintanzte … : )
Daher wird es auch kaum jemanden Wunder nehmen, dass ich davon träume, eine Tages auch eigene Songs zu schreiben und damit zwei große Lieben miteinander zu vereinen.
Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Während ich unermüdlich meine beiden Gitarren bearbeite und zunehmend mehr Mut und Gespür dafür entwickele, wie ich bereits existente Stücke meinem Spiel und meiner Tonlage anpassen kann, taste ich mich auch langsam an die Musiktheorie heran. Für mich ad dato ein Buch mit sieben Siegeln. Doch spätestens jetzt bin ich mehr als froh darüber, den Schritt vom Spielen nach Akkorden und Tabulatur zum Spielen nach Noten gewagt zu haben.
Obendrein sind Noten viel ästhetischer und damit der Schönheit dieses Instruments und seines Klangs würdiger. Ich weiß, das klingt nicht vernünftig. Aber in musischen Angelegenheiten spielt die Ratio bei mir nie die erste Geige. ; )
Dass ich nicht nur auf der Konzertgitarre, sondern auch auf der Westerngitarre und bei der Liedbegeleitung Fortschritte mache und peu à peu freier werde, stelle ich gerade anhand von Stücken fest, die ich schon geraume Zeit übe.
„Streets of London“ war für mich lange schon allein der recht komplexen Begleitung wegen eine ziemliche Herausforderung. Doch ich mag das Stück sehr, ebenso wie das Folkpicking. Daher habe ich das Lied nie aufgegeben. Obwohl ich mir nicht einmal ansatzweise vorstellen konnte, wie ich die Begleitung flüssig spielen und dazu auch noch überzeugend singen sollte. Zumal das Stück mit dem Kapodaster im zweiten Bund sogar für mich viel zu tief war.
Nach einigem Herumprobieren habe ich aber herausgefunden, dass ich den Song mit dem Kapo im fünften Bund wirklich bequem singen kann und die Begleitung auch mit dieser Abwandlung sehr gut funktioniert und sich stimmig anhört. Tja, in Babyschritten wackele ich vorwärts.
Auf Instagram wird das Video nach exakt einer Minute eiskalt gekappt. Hier ist nun auch der Refrain komplett mit drauf. Das Interludium habe ich vorgezogen. Es würde normalerweise erst nach dem Refrain folgen, aber ich war so … frei. : )
Auch mein Text zum Thema „Seelenklänge“ (- ebenfalls im Rahmen einer Aktion auf Instagram entstanden -) ist an dieser Stelle gut aufgehoben, schätze ich:
Musik hören,
Musik machen,
mit Körper und Herz spüren, wie sie durch mich hindurch fließt und mich im tiefsten Inneren erreicht,
mich von den schönen Klängen tragen lassen,
mich in ihnen auflösen,
singen und tanzen,
die Vibration der Gitarre auf meinem Schoss und an meiner Brust fühlen,
die Saiten,
den Genuss,
wenn ich ihnen schöne Töne entlocken kann …
All das ist
Medizin,
Therapie,
Trost,
Geborgenheit,
Vertrauen,
Halt,
Abtauchen,
Fallen- und Loslassen,
Inspiration,
Intimität,
Sinnlichkeit,
echtes Glück,
Liebe,
Suche und Sucht,
Ausdruck meiner Persönlichkeit und auch eine der schönsten Formen der
Kommunikation.
Ich lasse mich von Musik berühren und
will auch selbst mit Musik berühren.
Ich liebe es, wenn Musik Geschichten erzählt.
Und wenn sie gepaart ist mit Gesang, hallen oft nicht nur die Klänge, sondern auch die Texte für immer in mir nach.
Musik hat mich stets begleitet – durch sämtliche Höhen und Tiefen meines Lebens.
Viele prägende Erlebnisse und Menschen sind untrennbar mit bestimmten Musikstücken verwoben.
Ihr seht: Musik bedeutet mir unglaublich viel. Gerade in diesen Zeiten ist sie eine enorme Stütze für mich. Und ich denke, für viele andere auch.
Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen
Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.
Neueste Kommentare