„Man kann alles malen, was man will, oder?“, fragt mich das Eiliensche, während es sich Zeichenblock und Stifte zurechtgelegt.
„Ja“, erwidere ich. „Das ist ja gerade das Schöne am Malen. Dass du alles zu Papier bringen kannst, was du im Kopf und im Herzen hast. Wenn ich nur stur abmalen will, was vor mir auf dem Tisch steht, kann ich gleich ein Foto machen.“
(Ihr merkt schon: Ich bin nicht so der Freund von fotorealistischen Gemälden.)
„Aber wenn man gar nicht weiß, wie etwas aussieht, ist es schon echt schwer zu malen“, sinniert das Eiliensche weiter und kräuselt die Stirn. „Den lieben Gott zum Beispiel. Der schaut doch bestimmt nicht so aus wie auf den Bildern in den Kirchen und so, oder?“
„Keine Ahnung. Ich schätze mal, von Haus aus hat er gar keine fixe Gestalt. Vielleicht sieht er für jeden Menschen anders aus.“
Vor Kurzem hat sie mich schon mit einer ganz ähnlichen Frage ins Schwitzen gebracht. Da fragte sie, warum an Weihnachten das ChristKIND kommt, obwohl Jesus doch als erwachsener Mann gestorben ist.
„So richtig wissen kann man das wohl erst, wenn man tot ist“, sagt das Eiliensche nüchtern. Sie zuckt mit den Schultern. „Nur blöd, dass es im Himmel kein Papier gibt.“
Das Eiliensche macht Hausaufgaben. Ich sitze mit einem großen Kübel Blasentee daneben. Der extreme Schlafmangel schlägt mir mal wieder nicht nur auf’s Gemüt, sondern auch auf’s Immunsystem und an diesem ollen Zipperlein doktor ich ohnehin schon ewig rum.
Dass mein Mann und ich die Liege, die er gekauft hat, damit er mich Abends massierenderweise in die Tiefenentspannung geleiten kann, die letzten Tage zweckentfremdet und diversen, nicht jugendfreien Härtetests unterzogen haben, war jetzt blasentechnisch wahrscheinlich auch nicht so der Knaller.
Jedenfalls sinkt nun mein Kopf in meine am Tisch aufgestützten Arme und ich döse tatsächlich kurz weg. Direkt neben meinem fleißigen Eiliensche.
„Schläfst du, Mama?“, fragt sie mich leise und streichelt mir sanft über’s Haupt.
„Ja, meine Süße, ich bin wirklich gerade eingepennt“, lalle ich benebelt. „Da kannst du echt stolz auf dich sein, dass du es geschafft hast, mich so zu beruhigen.“
Das Eiliensche lächelt erfreut. Denn sie weiß sehr genau, dass es einem achten Weltwunder gleichkommt, wenn Mama einfach mal so einschläft. Wenn auch nur für zwei Minuten.
Eventuell lag es aber nicht nur an meinem wunderbaren Töchterlein, sondern auch an einer uralten Konditionierung aus (Hoch-)Schulzeiten, dass ich da eben am Tisch eingenickt bin. Ist mir in der Uni auch oft passiert. Sofern ich da mal zugegen war. In der Schule auch hin und wieder. Hausaufgaben habe ich selbst eher selten gemacht, aber das sagen wir dem Eiliensche natürlich nicht. ? Und ja, ich weiß: Ich bin kein gutes Vorbild. Weder in dieser, noch in zahlreichen anderen Hinsichten.
„Was soll das denn darstellen?“, erkundige ich mich und tippe auf die gelben Rechtecke, die in ihrem Arbeitsheft unterhalb der Zahl 4 aufgedruckt sind. „Brotdosen oder Federmäppchen?“
„Ach, Mama.“ Das Eiliensche schüttelt nachsichtig schmunzelnd den Kopf. „Brotdosen haben doch keine Reißverschlüsse.“
Tja, da hat sie schon mal einen Vorgeschmack auf später bekommen. Diese meine trottelige Verpeiltheit wird sicher nicht besser mit den Jahren. Mein armes Kind.
Wenn ich mir jedoch so ansehe, wie achtsam meine Familie und das engste Umfeld mit meiner Dauerschlaflosigkeit umgeht, fühle ich dennoch tiefe Dankbarkeit.
***
Vorletzte Woche – erster Schultag:
„Und, was habt Ihr jetzt noch gemacht, im Klassenzimmer?“, fragen M. und ich neugierig.
„Wir haben uns angeschaut“, erwidert das Eiliensche.
***
Und weil’s gerade so schön ist, hier noch ein kleiner Auszug aus meinem Kindermund-Sammelbüchlein:
Wir bringen die Kinder ins Bett und wie jeden Abend müssen wir die kindsgroße Diddlmaus – ein Relikt aus M.s Jugendzeit – passieren. Schön geht anders als diese Maus mit Latzhose, die von einem versteckten Metallgestänge mehr schlecht als recht gestützt wird, aber ich respektiere den nostalgischen Wert dieses Kuschelmonsters, welches die Kinder natürlich lange Zeit dazu verlockt hat, mit ihm spielen zu wollen. Aber sogar meine Töchter wissen inzwischen, dass Papa fuchsteufelswild wird, wenn jemand seine olle Maus auch nur touchiert.
Leider ist das Ämmale heute schon im Müdigkeitsdelirium und rennt schlaftrunken gegen die Diddlmaus, die dem unbeabsichtigten Ansturm unseres Miniterminators selbstredend nicht standhält.
„Mama!“, ruft das Eiliensche aufgelöst. „Die Emma hat Papas Dildo umgeschmissen!“
***
Zum Titel: Gerade bin ich ja dabei, meinem endlich fertiggestellten Roman noch den letzten Feinschliff zu verpassen, bevor es alsbald ans Klinkenputzen geht. Parallel dazu habe ich testweise auf einem Texterportal ein paar Artikel verfasst. Doch nachdem ich an all meine Texte – von Blogeinträgen einmal abgesehen ? – einen ziemlich hohen Anspruch habe und nicht einfach nur Keywords, garniert mit ein paar Standardfloskeln, hinrotzen will, komme ich da auf einen Stundenlohn von ungefähr 3 EUR. Es freut mich zwar, dass ich die Erwartungen meiner bisherigen Auftraggeber deutlich übertreffen konnte und die Bearbeitung der Orders hat mir auch Spaß gemacht, aber wenn ich auf dieser Basis meinen künftigen Lebensunterhalt bestreiten möchte, schlittere ich geradewegs in den nächsten BurnOut.
In unserer Straße gibt es einen Nachbarn – nein vielmehr einen Freund, mit dem ich mich immer wieder mal über das Gartentor hinweg oder wenn wir uns zufällig mal in der S-Bahn begegnen, was allerdings nicht allzu häufig vorkommt, weil ich S-Bahn-Fahren hasse, über das Lesen und Schreiben unterhalte. Das sind durchwegs gute und bereichernde Gespräche. Kein belangloser Smalltalk, bei dem ich mich fünfsekündlich frage, wie ich am schnellsten aus der Nummer wieder rauskomme.
Eben dieser Herr hat mir schon vor einigen Monaten den Trafikanten in die Hand und ans Herz gelegt. Als jemand, der großspurig behauptet, nicht nur Menschen grundsätzlich nach dem Inhalt und nicht nach der Verpackung zu beurteilen, bin ich nicht stolz darauf, zugeben zu müssen, dass mich die doch sehr nüchterne Aufmachung und die spartanische Inhaltsangabe auf dem Buchrücken und im Klappentext schon etwas abgeschreckt haben. Das Büchlein wanderte folglich zunächst ins Regal.
Der Zufall wollte es aber, dass ich gerade auf der als äußerst oberflächlich verschrieenen Plattform Instagram über eine sehr positive Kurzrezension zum Trafikanten gestoßen bin und da hab ich dann einfach angefangen und erst wieder aufgehört, als ich ich den letzten Satz gelesen hatte. Bei mir will das schon etwas heißen, denn tatsächlich beende ich nur noch wenige Bücher. Früher war ich wesentlich toleranter, wenn mich ein Buch zwischendurch aufgrund von Längen, einem verworrenen Plot oder bescheuerter Charaktere genervt hat, aber da war ich halt auch jünger. Inzwischen sehe ich es als Zeitverschwendung an, mich durch nichtssagendes Blabla zu quälen.
„Der Trafikant“ ist da zum Glück ein anderes Kaliber.
Grob gesagt begleiten wir in dieser Geschichte den siebzehnjährigen Franz, der im Jahr 1937 seine Heimat, das idyllische Salzkammergut, verlässt, um bei einem Bekannten seiner Mutter eine Lehre als Trafikant anzutreten. Er lernt dort Sigmund Freud und die Liebe in Gestalt einer sinneslustigen Böhmin kennen. Zudem wird er mit den ersten Anzeichen des Holocausts konfrontiert, was aber in der knappen Inhaltsangabe nicht weiter thematisiert wird.
Es ist zu bezweifeln, dass Wien, die Vorkriegszeit oder die raren Auftritte Freuds für die meisten Leser Lockmittel genug sind. Ich persönlich schätze Freud zwar, habe aber auch meine Probleme mit ihm. So z.B. mit seiner Penisneid-Hypothese und seiner Einschätzung klitotaler Orgasmen. Ich mag Penisse, aber ich beneide die Männer nicht darum, dass sie einen haben. Ich bin sehr gerne Frau. Und ich glaube auch nicht, dass Frauen, die vor allem klitoral zum Orgasmus kommen, unreif oder sogar geisteskrank sind. Erstaunlich ist, dass Freud seinen Töchtern näher stand als seinen Söhnen – auch was den geistigen Austausch anbetrifft. Eine seiner Töchter, die Anna, spielt in dieser Geschichte übrigens eine Nebenrolle. (Die beiden o.g. Theorien Freuds aber zum Glück nicht.) Eine Zusammenfassung ist aber tatsächlich schwer. Vielleicht ist die Inhaltsangabe auf und im Buch auch deshalb so mager ausgefallen.
Im Grunde passiert nichts und zugleich alles. Auf der einen Seite verwendet Seethaler respektive Franz viel Zeit und Muse darauf, die kleinen Dinge des Alltags zu beschreiben. Allerdings aus einer sehr erfrischenden, teils philosophischen und vor allem lebensbejahenden Sicht. Auf der anderen Seite geht es um so große Themen wie Liebe, Verrat, Courage, Verlust und Tod.
Was mich vor allem an dem Buch fasziniert, ist die echte Wortkunst, die in Form einer regelrechten Bilderflut und wunderbar originellen, liebe- und humorvollen Sprachkompositionen daherkommt.
Ich hoffe, dass mir die Zitation folgender, für den Handlungsverlauf nicht allzu bedeutsamer, aber nahezu spektakulär inszenierten Textstellen rechtlich gestattet ist:
„Jeden Morgen, schon vor der Ladenöffnung, trat er im Schlafanzug und mit wirrer Bettfrisur auf die Straße hinaus und klebte einen frisch geträumten Traum an die nachtkühle Auslagenscheibe.“
„In diesem Moment wurde ihr Blick fast gleichzeitig nach oben gelenkt, wo sich direkt über der Couch ein Weberknecht seinen Weg über die Zimmerdecke zitterte. In einem weiten Bogen tänzelte er in eine Ecke, blieb stehen, wippte noch ein bisschen aus und rührte sich nicht mehr.“
Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn ihr es nicht ohnehin schon getan habt – lest dieses Buch!
(Der Zentangle-Hintergrund hat übrigens nichts mit dem Buch zu schaffen. Mir und den Kindern war gestern einfach mal wieder nach ein wenig Doodlen zumute.)
Letzten Monat – ich weilte gerade auf der schönen Insel Malta und blickte stumpfsinnig, aber durchaus zufrieden auf den tiefblauen Ozean hinaus – erhielt ich zwei Emails, die mein Gehirn dazu animierten, doch ein paar rudimentäre Denkprozesse in Gang zu setzen. Die eine Nachricht stammte vom Vorschulkindereltern-Mailverteiler und tut hier nichts zur Sache. Die andere kam von meinem Webspaceanbieter, der mich dazu aufforderte, umgehend den Jahresbetrag zu begleichen. Andernfalls würde er mir bzw. meinem Blog radikal den Saft abdrehen.
Ehrlich gesagt war ich drauf und dran, die Mail zu ignorieren und meine Seite hier tatsächlich sterben zu lassen. Die Gründe hierfür sind vor allem profaner Natur: Zum einen neige ich zum Verzetteln und je mehr ich mich beim Bloggen austobe, desto weniger Zeit und Muse bleibt für meine Geschichten. Zum anderen – und das beschäftigt mich weitaus mehr, sind die Datenschutzvorschriften für Blogbetreiber mittlerweile so stringent und „herausgeber“-unfreundlich, dass sogar semi-anonymes Bloggen mittlerweile schier unmöglich ist. Und es geht mir einfach nicht in den Schädel, warum ich, als nicht kommerzielle, völlig unbedeutende Tagebuchschreiberin im Impressum meine komplette Anschrift angeben und damit riskieren soll, dass irgendwelche Verrückten direkt bei mir vor der Haustür aufschlagen.
Ich weiß, die meisten machen sich zu den Impressumsvorschriften keine Gedanken. Entweder, weil sie in seliger Unwissenheit schwelgen oder weil sie getreu den Mottos „No risk, no fun“ und „i don’t give a fuck“ agieren. Das gilt übrigens auch für zahlreiche Self-Publisher, die auf Amazon munter ihre Werke gleich ganz ohne Impressum veröffentlichen. Eventuell ist mir das Thema deshalb auch so präsent, weil ich nun tatsächlich bei meinem letzten Romankapitel angelangt bin und ich auch diesen Veröffentlichungsweg in Betracht ziehe. Das habe ich schon immer. Es wäre der letzte Schritt, wenn Agenturen und Verlage für mich und meinen Roman nicht einmal ein müdes Lächeln übrig haben und stattdessen getrost auf uns scheißen.
Jedenfalls macht mich diese Impressumskiste komplett fertig. Auch wenn das keine Sau versteht. Aber es kapiert ja auch fast keiner, warum ich bereit bin, mein Studium, eine gefragte Weiterbildung und viele Jahre Berufserfahrung dranzugeben, um meinem Traum von der Schriftstellerei nachzujagen und damit einer brotlosen Kunst, wie man so schön sagt, den Vorzug zu geben. Und wenn man sich so ansieht, wie Bücher heutzutage verscherbelt werden, muss man schon ein professioneller Hungerkünstler sein, um sich wirklich noch dem Schreiben … verschreiben … zu wollen. Dabei bin ich doch jemand, der mit Hungern so gar nichts mehr anfangen kann. Und leisten kann ich es mir eigentlich auch nicht. Finanziell, meine ich. Auch wenn ich äußerst dankbar dafür bin, dass mein Mann so fest an mich glaubt und mich unterstützt. Selbstverständlich ist das nicht. Trotzdem rückt die Notwendigkeit, wieder eine Anstellung annehmen zu müssen, bedrohlich näher. Und ich frage mich mehrmals täglich, wie zur Hölle ich das machen soll. Wo ich doch immer noch nicht schlafe und auch meine alten Muster, die sich in fehlender Abgrenzungsfähigkeit sowie in dem Automatismus manifestieren, immer in die Vollen und weit über meine Grenzen hinausgehen zu müssen, noch nicht Schnee von gestern sind.
Doch nun Schluss mit dem Geseiere und zurück zum Ausgangsthema: Warum existiert dieser Blog überhaupt noch? Nun, die Statistik hat mir gezeigt, dass einige alte Beiträge wie beispielsweise jener über die „Kuhmilcheiweißallergie“ immer noch regelmäßig frequentiert werden und daher wohl doch einen gewissen Nutzen stiften. Zumindest für ein bestimmtes Klientel. Außerdem ist diese Seite die letzte Verbindung zu den ehemaligen My-Tagebuchautoren und irgendwie bringe ich es nicht über’s Herz, diese endgültig zu kappen. Also habe ich mal wieder brav Geld dafür bezahlt, hier schreiben zu dürfen statt Geld dafür zu bekommen. Wobei, so ganz stimmt das nicht: Irgendetwas gibt es mir wohl schon, dass ich hier zumindest einmal jährlich aktiv bin. 🙂
Und nein: Ich wohne nicht in Berlin. Noch bewege ich mich mit dem Pseudonym-Service, den ich nach wie vor für’s Impressum nutze, zumindest in einer rechtlichen Grauzone. Naja mal sehen, was das wird.
Ansonsten wisst ihr ja, wo ihr mich findet: Auf Wattpad. Halb verschüttet, zwischen Massen von Bad-Boy-, Glitzer-Vampir- und BDSM-Geschichten. 😉
Neue Spitzenschuhe! Meine alten hatten schon 25 Jahre auf dem Buckel. Davon wurden sie 20 Jahre nicht getragen, sind aber trotzdem völlig durch. Ich hing und hänge halt sehr an ihnen, da sie maßangefertigt waren und ich viele schöne Erinnerungen mit ihnen verbinde.
Der Kauf der neuen Schuhe gestaltete sich allerdings als Drama bzw. Tragikkomödie.
Am Samstag war ich im Ballettgeschäft und erstand nach einigem Hin und Her und ausgiebigen Anprobieren ein Paar, von dem ich und die Verkäuferin dachten, es würde perfekt passen. Zu Hause habe ich dann, übereifrig, wie ich nunmal bin (haha), gleich alle Bänder angenäht (Schweinearbeit!) und die Schuhe schon etwas präpariert. Aber als ich sie anschließend angezogen habe, waren die Dinger tatsächlich zu klein! Ging gar nicht! Und umtauschen habe ich nicht einmal in Erwägung gezogen, da ich die Schuhe ja schon ziemlich bearbeitet hatte, ich Depp.
Habe dann das gleiche Modell online nochmal eine halbe Nummer größer bestellt und die Schuhe passen jetzt wie angegossen!
Hoffe, dass meine Ballettlehrerin das zu kleine Paar noch unters Volk bringen kann. Wäre sonst ein teures Vergnügen.
Niemand führt dir deine nachlassende Hirnleistung so plakativ vor Augen wie deine Kinder:
Heute morgen um 05.45Uhr krabbelt ein bettwarmes Ämmale (3) mit zerknautschtem Babygesicht und zerzaustem Blondhaar – Unverständliches brabbelnd – zu mir in die Koje und kuschelt sich in Embryohaltung in meinen Arm. Auch wenn ich am liebsten allein schlafe, genieße ich diese innigen Momente.
Zehn Minuten später fegt das Eiliensche (5) ins Zimmer, schmeißt die Festbeleuchtung an und hält mir einen grünen Gummiring unter die Nase:
„Mama, wie sieht nochmal der Karton aus, in dem die anderen Loops drin sind? Ich möchte gern ein Armband machen. Jetzt!“
Ich versuche mich zu erinnern:
„Rosa mit Glitzer?“
Das Loop-Fieber hat die Kinder seit einem Jahr nicht mehr gepackt.
„Quatsch“, vernehme ich da plötzlich ein glasklares, helles Stimmchen neben mir. Keine Spur mehr von Babyslang.
„Der Karton ist orange. Mit Sternen drauf.“
Wir schlurfen zusammen ins Erdgeschoss und ziehen die Verpackung aus dem Regal:
Sie ist tatsächlich orange. Mit Sternen drauf …
Das Eiliensche und das Ämmale machen sich neuerdings einen Spaß daraus, bei Filmen in Windeseile die Rollen neu zu verteilen und jeweils den Part eines Hauptdarstellers selbst zu übernehmen.
Heute schauen wir uns aus einer nostalgischen Anwandlung heraus das alte Smooth Criminal Musikvideo an:
Michael Jackson betritt im weißen Anzug die Location. Sein Gesicht die fleischgewordene Coolness.
Der Finger des Ämmale (- gestern 3 geworden -) schießt nach vorne und durchbohrt fast Michaels Hut:
„Ich bin die da!“, kräht sie begeistert.
(Wir sind übrigens große Verehrer von Michael Jacksons Kunst. Und „Smooth Criminal“ zählt noch immer zu unseren Favoriten, wobei mein liebstes Album „Dangerous“ ist und daraus speziell die Songs „Give in to me“ und „Who is it“. Auch wenn dies vielleicht nicht die populärsten und bekanntesten seiner Hits sind.)
Nachdem ich nun erfolgreich den Rest meiner Familie angesteckt habe, geht es mir etwas besser. 😉 Zumindest ist das Fieber schon mal weg.
Das Blutbild spiegelt meinen Kampf mit dem aktuellen Infekt wider, aber abgesehen von ein paar Werten mit unaussprechlichem Namen, aufgrund derer ich demnächst mal wieder beim Lungenfacharzt antanzen soll, ergaben sich zum Glück keine größeren Auffälligkeiten. Sobald ich wieder fit bin, wird mein Körper einem Komplett-Check unterzogen. Und um meinem Immunsystem ein wenig auf die Sprünge zu helfen, bekomme ich eine Aufbaukur per Infusion verpasst. Das obligatorische Antibiotikum habe ich natürlich auch erhalten, aber das brauche ich nicht. Und der Infekt ist wohl eh ein viraler. Meine Frage, warum ich allein im letzten Jahr 12mal krank war und mich quasi jeden Monat eine neue Erkältung ereilte, konnte ad dato nicht wirklich zufriedenstellend beantwortet werden.
Naja, immerhin ist einstweilen die Sonne in mein Gemüt zurückgekehrt. Bis zum nächsten Infekt. Haha.
Da derzeit allein schon der Gedanke an „Sport“ zu anstrengend ist und ich auch ärztlicherseits dazu genötigt wurde, ein Weilchen zu pausieren, passt mir die stark proteinlastige Ernährung aus dem Programm erst recht nicht mehr ins Konzept. Also mache ich diesbezüglich doch wieder meinen eigenen Stiefel, ziehe die Challenge aber dennoch weiter durch. Auf meine Weise.
Nun habe ich ja gut drei von zehn Wochen hinter mir und als ich mich heute vermessen habe, war ich positiv angetan. Es haben sich wieder einige Zentimeter verabschiedet.
102 – 79 – 109
(Zum Vergleich die Startwerte vom 02.01.: 103 – 83 – 114)
Das sind meine aktuellen Maße. Muss man von Taille und Hintern nur noch 19 Zentimeter abziehen, dann bin ich zumindest wieder 60 – 90. Höhö. An der Brust dürfte dann allerdings nicht ganz so viel schrumpfen. Wir werden sehen.
… Daher schnell einen Blogpost absetzen, bevor sich dieses schöne Gefühl wieder verflüchtigt.
Nachdem ich es zwei Wochen lang aufgrund von Ferien und Terminstress nicht geschafft habe, ein neues „Schmelzkapitel“ auf Wattpad online zu stellen, konnte ich es am Samstag kaum erwarten, meine Leser mit einem Update zu versorgen. Leider aber machte mir Wattpad einen fetten Strich durch die Rechnung. Kurz war das Kapitel zu sehen und ein paar besonders fixe Leute haben es tatsächlich fertig gebracht, es zu lesen und dafür zu voten. Doch schon nach wenigen Minuten hat sich „Kopflos“ ins Nirwana verabschiedet. Habe noch zwei weitere Versuche gestartet, aber jedes Mal das gleiche Spiel.
Gerade bei diesem Kapitel war das super ärgerlich, da die „Königin der bösen Cliffhanger“, wie eine Userin mich dort bezeichnete, einen eben solchen just im vorangegangenen Chapter eingebaut hat. Ich kann es selber überhaupt nicht leiden, verarscht zu werden und es hat mich schier wahnsinnig gemacht, dass ich einfach nix tun konnte außer blöd zu schauen und abwarten. Als mir dann ein anderer Autor per PN mitteilte, dass nicht nur das eine Kapitel, sondern inzwischen sogar meine ganze Geschichte verschwunden sei, bekam ich erst recht Muffensausen. Zwar habe ich die Texte auch auf der Festplatte und in der Cloud gespeichert, aber auf Wattpad macht mir gerade andere Userin kostenlos, quasi aus reiner Nächstenliebe, das Korrektorat und ich habe noch lange nicht alle Änderungen eingepflegt.
Kurz habe ich überlegt, ob Wattpad meine Geschichte vielleicht absichtlich abgeschossen hat. Aufgrund der sinnlicheren Szenen. Wegen sexueller Inhalte sind dort schon viele Stories eliminiert worden. Allerdings habe ich mich exakt an die Richtlinien von Wattpad gehalten und die Geschichte als Erwachseneninhalt deklariert. Und die entsprechende Episode ist zwar erotisch, aber keineswegs pornographisch. Gut, Ähnliches behaupte ich auch von Klassikern wie „Lady Chatterly“, die ich übrigens das erste Mal mit ungefähr zehn Jahren in die Hände bekommen habe. Nichtsahnend, was sich da zwischen den zwei unscheinbaren Buchdeckeln verbarg.
Jedenfalls freute ich mich heute Morgen ein Loch in den Bauch (- vielleicht war das aufgrund akuter Hungergefühle aber auch schon vorher da -), als das Kapitel doch endlich wieder aufgetaucht ist. Und das gleich dreimal. Haha. Gott, das hat mich vielleicht Nerven gekostet. Obwohl ich von anderen Usern wusste, dass sie ähnliche Probleme hatten.
Trotz der ganzen Aufregung bin ich für meine Verhältnisse noch relativ „gelassen“ geblieben und nicht gleich alle Wände rauf- und runtergelaufen. Was ich u.a. darauf zurückführe, dass ich derzeit – trotz High Carb Ernährungsplänen – nicht auf „Sugar“ bin. Wie meine Stammleser wissen, bin ich ein extremer Zuckerjunkie und wenn ich eine Überdosis von dem süßen Gift intus habe, mutiere ich zu einer aggressiven Mischung aus Duracell-Häschen und HB-Männchen. Gestern Abend habe ich es aber geschafft, mich mit meinem Mann auf`s Sofa zu fläzen und „Prison Break“ zu gucken, statt Handy und Laptop an die Wand zu schmeißen.
Auch ansonsten merke ich durchaus, dass ich mich die letzten beiden Wochen gut ernährt und mich endlich wieder ausreichend bewegt habe. Viermal die Woche Krafttraining und einmal Ballett machen den Rückenschmerzen dann doch den Garaus und sogar meine Bauchmuskeln sind dezent schon wieder zu erahnen. Mein Immunsystem arbeitet auch wieder besser und mein Allgemeinbefinden ist insgesamt besser. Da ich aber jemand bin, der sich derbe davon runterziehen lässt, wenn die Waage mal wieder rumspackt, habe ich mich dazu entschlossen, mich bis zum Ende der 10 Wochen nicht mehr zu wiegen. Nur noch einmal wöchentlich zu vermessen. Damit fahre ich besser.
Und was mein heißgeliebtes Ballett angeht, gibt es sogar noch einen Anlass zur Freude: Ab April darf ich tatsächlich wieder Spitzentanz machen. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich meine 25 Jahre alten Spitzenschuhe nochmal von dem Haken an der Wand nehmen würde, um in ihnen zu tanzen!
(PS: Kaum funktioniert bei Wattpad alles, lässt mich nun WordPress im Stich. Der Beitrag erscheint offensichtlich nicht im Reader. Naja, jetzt muss ich meine ältere Tochter erstmal als Squaw verkleiden und dann ab zur Kinderparty.)
Zunächst muss ich Folgendes los werden: Ich freue mich irre darüber, dass sich – für mich ziemlich überraschend, ein Großteil der Tagebuchgemeinschaft, in der ich seit dem Jahr 2002 (allerdings mit einer ewig langen Pause dazwischen) geschrieben habe, bei WordPress eingefunden hat. Auch wenn der Anlass ein trauriger ist. Denn besagte Tagebuchseite wird nicht mehr fortgeführt.
Falls ich es noch nicht erwähnt haben sollte: Ich habe euch echt schmerzlich vermisst und bin überaus froh, euch wiederzuhaben!
Sagt die Abtrünnige, die ihr Tagebuch dort schon vor zwei Jahren gelöscht hat.
Ja, ja, ich weiß. Trotzdem ist es wahr. Wegen meines Buchprojektes wollte ich (auch) eine eigene Webseite, da mir diese mehr Freiheiten und Möglichkeiten eröffnet. Doch leider ist mit der eigenen Homepage auch eine teilweise Aufgabe der Anonymität verbunden. Zumindest bei einer .de-Adresse. Trotz Autorenclub und Pseudonym, welches in meinem Fall ein ziemlich weiches ist.
Hätte ich auf myTagebuch nur übers Blümchenpflanzen, Windelnwechseln und Plätzchenbacken geschrieben, wäre das Anonymitätsproblem wohl keines gewesen. Hab ich aber nicht. Nur M. und meine beste Freundin kennen (fast) so viele intime bis pikante Details aus meinem Privatleben wie die ehemaligen myTagebuch-Autoren und Leser. ?
Für „der Liebe zartherber Schmelz“ ist heute ein ganz besonderer Tag. Exakt vor einem Jahr habe ich die ersten Zeilen dieser Geschichte verfasst und Ava und Jon zum Leben erweckt. Wie einige von euch wissen, ist die Story im Laufe des NaNoWriMos entstanden, an dem ich 2016 zum ersten Mal teilgenommen habe.
Und es ist ebenso erstaunlich wie erschreckend, dass ich in diesem einen Monat mehr geschrieben habe, als in den 11 Monaten danach. Allerdings war der NaNoWriMo damals ein absoluter Drahtseilakt und wenn ich dieses Pensum längerfristig so durchziehen hätte wollen, wäre das für meine Familie schon eine arge Zumutung gewesen.
Inzwischen umfasst die Geschichte über 80.000 Worte und ich schätze, es werden auf jeden Fall nochmal so viele. Und ich merke deutlich, dass ich nun, da ich zwei bis drei Vormittage pro Woche zur Verfügung habe, um an der Story weiterzuarbeiten, auch tatsächlich wieder wesentlich schneller vorankomme. Mein Ziel ist es, innerhalb der kommenden drei Monate das Rohmanuskript fertig zu stellen.
Auch dieses Jahr habe ich mich übrigens wieder für den NaNoWriMo angemeldet. Erneut mit dieser Geschichte, was natürlich nicht ganz regelkonform ist, da es bei diesem Projekt ja eigentlich darum geht, innerhalb eines Monats eine komplette Novelle (ein Roman hat für mich mehr als 50K Wörter) zu erschaffen.
Diesmal lege ich es auch gar nicht darauf an, die 50K zu knacken. Aber der Spirit, der diesem gemeinsamen Schreibmonat innewohnt, hat für mich einfach eine Motivationskraft, die ich gerne nutzen möchte.
Auf Wattpad ist heute morgen übrigens Kapitel 38 online gegangen. Das mit dem regelmäßigen Mittwochsupdate scheint bis jetzt hinzuhauen. Toi, toi, toi!
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