Ich will noch ein wenig an meiner Buchdatei arbeiten.
Da legt mein Mann „Heartbreak Ridge“ ein.
Clint Eastwood aka Sergeant Thomas Highway:
„Ich bin hinterhältig, unausgeschlafen und fies. Ich fresse grundsätzlich nur Stacheldraht und pisse Napalm. Und ich kann einer Fliege aus 200 Metern Entfernung ein Loch in den Hintern schießen.“
Ich glaube, das mit dem Redigieren kann ich für heute vergessen.
Heute Vormittag: Leider hat es jetzt auch unsere große Tochter erwischt und nun sind wir wieder ans Haus gefesselt. Was mich als notorische Stubenhockerin allerdings nicht sonderlich stört. Und im Gegensatz zu gestern ist heute auch draußen nicht eitel Sonnenschein.
Mein Mann studiert gerade die Lokal-News und teilt mir mit, dass wir am gestrigen Tag in einem Münchner Fotoladen einer Live-Demo für eine Luxuskamera hätten beiwohnen können.
„In welcher Preiskategorie bewegen wir uns denn da?“, frage ich.
„7.000 EUR plus“, antwortet mein Mann.
„War ja klar.“ Ich schüttle verständnislos den Kopf. „Wieso widmest du deine Aufmerksamkeit eigentlich dauernd solchen sündhaft teuren Dingen? Das ist das Gleiche wie mit den Videos von den Luxusvillen und Yachten, die du dir so gern anschaust. Mich langweilt so etwas. Warum soll ich mich mit Sachen beschäftigen, die unerreichbar für mich sind bzw. die ich mir eh nicht leisten kann?“
„Wenn ich da so denken würde wie du, hätte ich dich heute nicht an meiner Seite“, erwidert mein Mann.
Ich liege gerade auf dem Boden und mache Rückenübungen. M. kniet sich vor mich, schiebt mein Sweatshirt hoch und küsst mich auf den nackten Bauch.
„Schließlich kann ich mir dich eigentlich auch nicht leisten.“
„Nervlich, oder was?“ Ich lache.
Nein, ich weiß schon, wie er das gemeint hat. Obwohl ich diese seine Meinung überhaupt nicht teile. Im Gegenteil.
Schon als wir uns kennenlernten, sagte er, dass ich in einer ganz anderen Liga spiele als er.
Keine Ahnung, wie er darauf kommt. Und ich dachte eigentlich, dass nach 15 gemeinsamen Jahren von seiner rosaroten Brille der Lack genauso ab ist wie von mir. 🙂
Wobei ich mich selbst sowieso von jeher für ein neurotisches, verpeiltes und pummeliges Wrack gehalten habe. Das tue ich zwar immer noch, aber inzwischen fokussiere ich mich verstärkt auf meine vereinzelten liebenswerten Eigenschaften und scheiß mir auch nicht mehr so viel um irgendwelche Schönheitsideale.
Hat aber gedauert, bis ich soweit war. Vor allem Geschlechtsgenossinnen haben mir in der Vergangenheit oft das Gefühl vermittelt, ich würde nicht genügen. In diverser Hinsicht. Deswegen mag ich Männer auch prinzipiell lieber. Auch wenn es natürlich tolle Frauen gibt. Aber die müssen es erstmal schaffen, meine Misstrauensbarriere zu durchbrechen.
M. ist wunderbar. Ich weiß sehr gut, warum ich mich für ihn entschieden habe. Sogar zweimal.
Und er macht mir auch einen Haufen Komplimente, die ich allerdings nicht dezidiert darlege, weil ich dann das Gefühl habe, ich würde mich selbst beweihräuchern. Daher entsteht hier wohl bisweilen ein etwas verzerrtes Bild von meinem werten Gatten. Zumindest für jene, die nicht zwischen den Zeilen lesen können.
***
Kleines Zucker-Update: Obwohl ich wirklich weiterhin brav einen großen Bogen um alle Zuckerfallen gemacht habe, hatte ich in der letzten Woche drei katastrophale Nächte am Stück.
Zwei davon habe ich komplett durchgemacht, in einer habe ich mit Tablette 3 Stunden geschlafen.
Ich muss wohl nicht extra erläutern, was der totale Schlafentzug mit meiner seelischen Verfassung angestellt hat. Ich war mal wieder komplett am Boden. Und habe mir dann natürlich Zucker in hochkonzentrierter Form in den Blutkreislauf geschossen.
Mittlerweile habe ich mich zwar wieder berappelt, aber trotzdem haben mich diese ultramiesen Nächte doch ziemlich geschockt und mich kurzfristig meiner Motivation im Hinblick auf das Zuckerfreiprojekt beraubt. Naja, jetzt geht’s wieder.
***
Auf Instagram beteilige ich mich derzeit an der „10-Tage-10-Bücher“-Aktion: An 10 aufeinanderfolgenden Tagen soll man jeweils ein Buch posten, das einen in irgendeiner Form beeinflusst und/oder geprägt hat. Man darf sich aber nicht zum Inhalt des Buches äußern.
Da ich die meisten Bücher nur einmal lese und ich mir zudem früher ungefähr 90 Prozent meiner Lektüre in der Bücherei ausgeliehen und eigene Bücher nach dem Lesen oft an andere Buchbegeisterte weitergegeben habe, sind viele der Bücher, die mich auf meinem Lebensweg begleitet haben, gar nicht mehr in meinem Besitz. Aber ein paar habe ich noch.
Und ich habe mich im Rahmen dieser Aktion dafür entschieden, auch banale „Schundliteratur“ mit in diese Reihe aufzunehmen, die ich u.a. als Reise in meine eigene Vergangenheit ansehe.
Könnt ihr euch noch an die Challenge auf myTB erinnern, im Zuge derer wir eine Liste von Musikstücken zusammenstellen sollten, die uns in verschiedenen Lebensphasen begleitet haben? Anschließend durften wir die anonymisierten Listen den einzelnen Tagebuchautoren zuordnen.
Die aktuelle Bücheraktion erinnert mich an jene damalige Aufgabe. Platten- und Büchersammlungen können tatsächlich ganze Lebensgeschichten erzählen.
Soweit würde ich in meinem Fall zwar nicht gehen, aber nichtsdestotrotz markieren diese Bücher schon einzelne Stationen in meinem Leben.
Tag 1 und 2 (Ausflug in meine Kindheit):
Im Hinblick auf Silvia Seidel, welche „Anna“ in der gleichnamigen TV-Serie verkörpert hat und die wohl bis zu ihren Tod in dieser Rolle gefangen blieb, haftet dieser Geschichte inzwischen ein nicht nur schaler, sondern vor allem auch dunkler, beklemmender Beigeschmack an.
Ja, wir Menschen sind wirklich sehr zerbrechliche Wesen. Physisch wie psychisch.
Und dass ohne Gesundheit alles nichts wert ist, merke ich momentan, da mein Mann immer noch mit seiner Lungenentzündung zu tun hat und meine jüngere Tochter zuerst mit einer Grippe und nun auch noch mit Streptokokken kämpft, die sich bei ihr auf Ohr und Mandeln gelegt haben, besonders deutlich.
Bei meinem Ämmale ist dieser neue Infekt binnen kürzester Zeit total eskaliert. Wahrscheinlich, weil ihr Immunsystem durch die vorhergehende Erkrankung noch geschwächt war.
Als ich gestern mit ihr beim Arzt war und ihr der Eiter aus dem Ohr lief und die eine Mandel so angeschwollen war, dass sie kaum mehr reden konnte, fühlte ich mich so extrem hilflos und mein Mutterherz blutete. Mein armes Kind. Aber heute geht es ihr dank Antibiotikum schon etwas besser. Und vielleicht klingt es total blöd, aber ich bin echt dankbar dafür, dass der zweite Infekt erst nach ihrer Geburtstagsfeier, auf die sie so hingefiebert hatte – im wahrsten Wortsinne – zugeschlagen hat und sie an jenem Tag fit war und ihn von Herzen genießen konnten.
Und dankbar bin ich auch dafür, dass ich bis auf die Sturmnacht, die ich komplett durchwachte, jetzt immer ein paar Stunden Schlaf abbekommen habe. Meine Zuckerreduktion trägt weiterhin Früchte, die ich gerne ernte und die viel süßer schmecken als eine Ladung weißes Gift.
Mit dem Buchsatz geht es aufgrund des Krankenlagers hier eher schleppend voran, aber ich bin nun fast bei der Hälfte des ersten Bandes angelangt. Leider wird das Buch mit jeder weiteren Umformatierung umfangreicher. Bin gespannt, wie das beim zweiten Band aussehen wird, der in der „Rohform“ schon über 600 Seiten fasst und das obere Limit bei BoD liegt ja bekanntlich bei 700 Seiten.
„Ja, Tiere mit Fell haben es im Winter gut. Die müssen sich nicht warm anziehen und frieren trotzdem nicht“, erklärt das siebenjährige Eiliensche unserem (seit heute) fünfjährigem Ämmale. „Aber im Sommer ist ihnen dann heiß. Außer den Schafen. Die werden ja gefä(/e)llt.“
“ … äh, geschoren“, korrigiert sie sich eine Sekunde später, muss aber selbst lachen.
Und ich sehe jetzt dauernd gefällte Schafe vor mir, die nassen Säcken gleich auf der Weide reihenweise umkippen.
Apropos Säcke: Ich hasse narzisstische Gockel. Und es ist mir immer wieder ein außerordentliches Vergnügen, solche aufgeblasenen Typen von ihrem hohen Ross herunterzuholen. So geschehen erst wieder heute. Keine Details. Ist ja öffentlich.
Jedenfalls verfügen aufmerksamkeitssüchtige Showmen, die dermaßen auf den Putz hauen, dass mir der ganze Mörtel förmlich um die Ohren fliegt und die mir parallel so viel geraspeltes Süßholz ums Maul schmieren, dass ich spontan kotzen könnte, über einen Sexappeal von höchstens – 100.
Nein, das sind keine tollen Hechte. Das sind erbärmliche Wichte, die ihre Unsicherheit mit weltmännischem Getue überspielen müssen.
Da lobe ich mir diejenigen Männer, die sich eher im Hintergrund halten und in die Kategorie „Raubeine mit derbem, aber intelligenten Humor“ fallen. Ja, mein Mann ist auch so einer. Zwar ist es für Außenstehende oft nicht ersichtlich, aber M. holt mir tatsächlich die Sterne vom Himmel – statt mir das Blaue herunterzulügen.
Und noch etwas: Nur weil ich starke Männer mag, impliziert das nicht, dass ich selbst schwach wäre. Dies nur für diejenigen, die mich nicht wirklich kennen. Haha.
Da es gerade in den Kontext passt: Aussagen wie folgende imponieren mir viel mehr als irgendwelche Angebersprüche:
„Ich musste heute Morgen erstmal Sprechübungen machen, um zu sehen, ob meine Stimme noch funktioniert.“ S. in der ersten Gitarrenstunde nach den Weihnachtsferien, welche er sehr zurückgezogen verbracht hat.
Als er mir am Dienstag bei „Hey there Delilah“ ein paar Kniffe zeigte, meinte er: „Und so machen das die Typen, denen die Mädels tonnenweise Teddybären auf die Bühne werfen … Ich bekomme nie Teddybären.“ Sein Bedauern darüber hält sich aber offensichtlich in Grenzen.
‚Wenn du einer von den Typen wärst, die von hyperventilierenden Teenies mit Kuscheltieren beworfen werden, fände ich dich nicht mal halb so dufte‘, denke ich.
Sagt man das heutzutage überhaupt noch? Dufte? Ich schätze nicht. Ist mir aber auch wurscht. Ich mag das Wort.
Die ältere Dame, die als ehrenamtliche Helferin morgens die Schulkinder über die Ampel geleitet, kennt es wahrscheinlich noch.
„Ich hatte kürzlich auch Geburtstag. Sogar einen runden“, erklärt sie, nachdem sie dem Ämmale gratuliert hat. „Uns beide trennen ziemlich genau 75 Jahre.“
„Ich hätte Sie niemals für 80 gehalten!“, rufe ich ehrlich überrascht.
„Eher für 90, oder?“, lacht sie und ihr kurzes, rotes Haar wippt. Die Ohrringe glänzen mit den Augen um die Wette.
„Schmarren. 70 hätte ich mir eingehen lassen“, antworte ich und meine es ernst.
Sie ist immer total agil und energiegeladen. Tolle Frau. Ich hoffe, ich hab auch noch so einen Drive, wenn ich 80 bin. Sofern ich überhaupt so alt werde.
Die zweite Woche meines „Zuckerfrei“-Experiments ist geschafft – Zeit für eine weitere Zwischenbilanz. Nach wie vor bin ich der Überzeugung, dass die Reduktion von raffiniertem Zucker eine wichtige Stellschraube in Sachen Insomnia ist, auch wenn mich die schlechten Nächte, die natürlich binnen dieses kurzen Zeitraums noch nicht ausgemerzt sind, regelmäßig daran zweifeln lassen. Glücklicherweise habe ich heute ein Schlafpolster von knapp fünf Stunden im Rücken, was für meine Verhältnisse doch recht ordentlich ist. Gestern, nach einer fast schlaflosen Nacht, wäre mein Wochenresümee wahrscheinlich weniger euphorisch ausgefallen. Da bin ich ganz ehrlich.
Wenn ich nicht oder kaum schlafe, ist die Zuckergier nach wie vor riesig und ich muss dann wirklich kämpfen, um nicht wie eine Heuschrecke über sämtliche Süßigkeitenvorräte herzufallen, die es vor allem dank M. noch immer en masse in unserem Haushalt gibt.
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, finde ich es wirklich äußerst zuvorkommend von ihm, dass er gerade dann, wenn ich dem Süßkram mal wieder abgeschworen habe, Tonnen davon herankarrt. Trotzdem darf ich meinen Anfall von geistiger Umnachtung, in dem ich am Samstag die Schlacht gegen das Zuckermonster verloren und M. eine halbe Packung Choco Crossies weggefressen habe, nicht ihm in die Schuhe schieben. Schließlich zwingt er mich nicht, sein süßes Schlaraffenland zu plündern.
Ebensowenig wie ich ihn zwinge, dass er sich meinem Selbstversuch anschließt. Ich hab ihn noch nicht mal gefragt, ob er mitmachen möchte. Denn M. ist jemand, der schon aus Prinzip immer das Gegenteil von dem macht, was man ihm vorschlägt. Wie gesagt liebe ich seine rebellische Ader – ist mir tausendmal lieber als so ein weichgespülter Ja-Sager, aber in dem Fall würde er sich damit ins eigene Fleisch schneiden und deshalb verfahre ich hier nach der bekannten Autorenweisheit für Arme: „Show, don`t tell!“ Eventuell mag er ja doch irgendwann mitziehen, wenn er sieht, dass es mir mit weniger Zucker besser geht.
Für`s Erste bin ich schon mal froh, dass seine Boykottierungsversuche sich in Grenzen halten. Letztes Mal, als ich einen Zuckerentzug startete, überreichte er mir nach wenigen Tagen mit einem halb feierlichen, halb perfiden Lächeln eine 300g-Tafel Milka (böse Schleichwerbung) Noisette: „Schau mal, Schatz – ich habe dir deine Lieblingsschokolade mitgebracht.“
Tja, irgendwie hat das schon System, dass er meine diesbezüglichen Vorhaben regelmäßig unterwandert. ; ) Aber ich will mal nicht so sein: Er redet mir nicht drein und vertilgt auch meine zuckerfreien Mahlzeiten ohne zu meckern. Zumindest, solange Fleisch mit am Start ist. Wenn nicht, schwingt er eben selbst den Kochlöffel. Er kocht vorzüglich, womöglich sogar noch besser als ich. Was für meine Wenigkeit Freud und Leid zugleich bedeutet. Denn bei ihm rangiert ganz klar Genuss vor Gesundheit. Und wenn dann die köstlichen Düfte seiner kulinarischen Meisterwerke durch`s Haus strömen, muss ich mich schon arg zusammenreißen, um zu widerstehen. Das weiß er auch. Also sehe ich zu, dass es gar nicht erst soweit kommt. ; )
Latent genervt ist er aber schon davon, dass ich mich dem dolce Vita (,zumindest, was die essbare Seite davon anbelangt,) momentan so penetrant verweigere.
Dies demonstrieren mir so kleine Szenarien wie gestern Abend, als er an meiner Statt unser Eiliensche aufzieht, da ich mich seinen Trietzversuchen nicht mehr zugänglich zeige. Sie übt sich gerade in Silbentrennung. Außerdem hat sie uns in der vergangenen halben Stunde mindestens 100 Ja-oder-Nein-Fragen gestellt.
M.: „Ja-ah-ha!! Siehst du, das hat sogar drei Silben.“
Das Eiliensche erwidert: „Und Papa hat wie Kacka zwei Silben.“
(High Five, Tochter. ;.))
Zurück zu meinem Zuckerfrei-Projekt. Die Choco-Crossies-Vernichtungsaktion war zum Glück mein einziger Aussetzer. Und darauf bin ich sogar ein wenig stolz. Denn normalerweise agiere ich in solchen Fällen nach dem Motto: „Jetzt ist es eh schon wurscht.“
Aber ich will nicht lügen. Es ist schon hart. Für mich. Mein Verlangen nach Zucker kommt und geht. Bei mir ist es nicht so wie bei anderen, die nach ein paar Tagen kalten Entzugs mit dem Thema durch sind. Was sicher auch daran liegt, dass ich Zucker in erster Linie aus emotionalen Beweggründen heraus konsumiere. Insbesondere dann, wenn ich mich beruhigen möchte. Wobei das strenggenommen ein Widerspruch in sich ist, da ich dadurch ja gleichzeitig negativ aktiviert werde.
Teilweise kann ich dieses Bedürfnis mit dem Gitarrespielen auffangen. Unseren Nachbarn bluten wahrscheinlich schon die Ohren, so oft wie sie in den vergangenen Tagen mein Geschrammel haben anhören müssen. Manchmal frage ich mich echt, warum sich das mein „Insta-Umfeld“ freiwillig antut.
Zumindest spiele ich inzwischen nicht mehr so oft Nachts, weil ich da ja jetzt tatsächlich ab und zu schlafe. Immerhin habe ich seit zwei Wochen keine Benzos (Schlaftabletten) angerührt und es gab in diesen 14 Tagen keine einzige Nacht, die ich komplett durchgemacht habe. Wenigstens ein bis zwei Stunden habe ich immer gepennt. Das ist schon wirklich ein enormer Fortschritt. Und an dieser Erkenntnis klammere ich mich fest, wenn mich mein zuckriger Schweinehund zu überwältigen droht.
Nachdem das Ämmale nun endlich aus dem Elternbett ausgezogen ist und ich gerade einen erneuten Versuch starten wollte, von meinem Kabuff dorthin überzusiedeln – meine jüngere Tochter, Insomnia und ich harmonieren nicht wirklich miteinander – fängt plötzlich das Eiliensche mit Nachtwanderungen an.
„Ich hatte einen ganz schlimmen Albtraum. Der war wie ein Film ab 16“, rechtfertigt sich unsere Siebenjährige todernst.
(Immerhin nicht FSK 18 / Anmerkung der Verfasserin).
Jedenfalls war sie wie von der Tarantel gestochen aus dem Zimmer geschossen, um bei ihrem Papa Zuflucht zu suchen. Verständlich. Ich tappe ja auch mehrmals in der Woche zu M. rüber, um mich von ihm mehr oder weniger behutsam aus meinen Panikattacken schaukeln zu lassen. Was das im Einzelnen bedeutet, ist situationsabhängig und wird hier nicht näher erläutert.
***
Unsere aktuelle Schlafsituation ist jedoch nicht der eigentliche Anlass für diesen Blogpost. Vielmehr möchte ich hiermit auf eine kleine Erweiterung aufmerksam machen. Und zwar auf meinen „geschützten Bereich“, der im Header als eigene Kategorie zu finden ist.
Zwei für mich äußerst begrüßenswerte Entwicklungen haben dazu beigetragen, dass ich meine Webseite hier, die ich ja schon fast ins Nirwana befördert hätte, nun wieder revitalisieren und sie evtl. sogar zum Basislager meiner Onlineaktivitäten ernennen möchte:
Wenn Schlafes Bruder der Tod ist, dann ist Insomnia wohl die fiese, kleine Schwester der beiden? Jedenfalls sage ich dem blöden Miststück jetzt endgültig den Kampf an.
In den letzten Monaten hat die Schlaflosigkeit wieder ähnliche Ausmaße angenommen wie seinerzeit direkt vor dem Burnout. Sprich, ich schlafe alle 3 Nächte mal 3 Stunden und dazwischen so gut wie gar nicht. Mein Leidensdruck und meine Verzweiflung sind inzwischen enorm, auch wenn Außenstehende mir das selten ansehen. Es sei denn, ich breche auf offener Straße in Tränen aus. Ist auch schon passiert, aber prinzipiell bin ich geübt im Überspielen und ich neige nicht einmal dann zu Augenringen, wenn ich kurz davor bin, den Löffel abzugeben. Und glaubt mir: Auch damit habe ich mehr Erfahrung, als mir lieb ist.
Letzte Nacht habe ich selbst mit Schlaftablette kein Auge zubekommen. Und auch die Zeit zwischen den Jahren habe ich – von kurzen Unterbrechungen einmal abgesehen – quasi durchgemacht.
Dass die Problematik nun wieder derart eskaliert ist, schreibe ich insbesondere den aktuellen privaten Herausforderungen, meinem massiven Zuckerkonsum und dem Trainingsmangel zu. Leider fahre ich gerade wieder auf der emotionalen Essschiene und das mit mindestens 400 Sachen.
Nicht nur einmal habe ich festgestellt, dass Zucker dem Schlaf nicht gerade förderlich ist (- all die anderen Malaisen, die er im Schlepptau hat, mal außen vor). Und auch dass Bewegung im Sinne von ordentlich Auspowern es leichter macht, in einen Entspannungszustand zu finden und, so Gott will, ins Reich der Träume hinübrzudriften, ist für mich zur unumstößlichen Wahrheit geworden.
Eigentlich bin ich mittlerweile ein Gegner von guten Vorsätzen, da ich die meist eh nicht einhalte, aber so geht es echt nicht mehr weiter. Hier brennt gerade die Luft und bevor meine letzten paar verbliebenen Gehirnzellen auch noch im von Insomnia entfachten Inferno dahinschmelzen, sollte ich lieber Wasser holen, statt nur daneben – also neben mir – zu stehen und dumm zu glotzen.
Also:
Sport ⬆️
Zucker ⬇️
Figurtechnisch wird mir dieses Vorhaben sicher auch nicht schaden.
Ich wiege mich ja inzwischen äußerst selten und Kalorien zähle ich auch nicht mehr, obwohl mich diverse Posts auf Instagram in den letzten Tagen schon ziemlich getriggert haben, da bin ich ehrlich, aber nachdem ich nun in Sachen intuitivem Essen, abgesehen von den Zuckerschocks der letzten Wochen, doch schon recht weit gediehen bin, möchte ich auf diesem Weg bleiben und nicht wieder in alte Hamsterräder und Verhaltensmuster zurückfallen.
Wie ich nun aktuell auf der Waage feststellen konnte, habe ich meine größere Abnahme, die nun auch schon wieder drei Jahre zurückliegt, bis auf ca. 3kg halten können. Und damals habe ich mit Kalorienzählen abgespeckt. Ist an sich also schon eine gute Sache. Es sei denn, man ist essgestört. So wie meine Wenig- bzw. Fülligkeit. Da mir damals die Dokumentation meiner Fortschritte sehr geholfen hat, am Ball zu bleiben, möchte ich das wieder ähnlich handhaben. Wobei diesmal der Fokus nicht auf der Gewichtsabnahme, sondern auf einer Verbesserung des Schlafverhaltens liegt.
Hier habt ihr auf jeden Fall schon mal ein Vorherbild. Dieses Foto ist vor wenigen Stunden entstanden. Und falls sich jemand wundert: Ich hab`s nicht so mit schicken, pinken Frauenhanteln. Ich trainiere mit den verstellbaren Hanteln meines Mannes. Die zwei Oschis hier wiegen zusammen 20,8 kg. Regelmäßiges Hanteltraining hilft mir zuverlässig gegen Rückenschmerzen. Mehr als spezielle Gymnastikübungen. An Cardio müssen meine 15.000 Schritte, die ich eh schon täglich reiße sowie mein Freestyle-Rumgetanze reichen.
Wie bereits vor geraumer Zeit angekündigt folgt nun endlich ein Blogpost zu unserer Meerjungfrauenparty, nebst eines Beweisfotos unserer legendären Schimmeltorte.
Vielleicht mögen sich hier auch andere (verzweifelte) Nixenmamas ein paar Inspirationen herausziehen. Tatsächlich erfreut sich etwa der Beitrag zu unserer Feenparty vor ein paar Jahren noch immer großer Beliebtheit. Zwischenzeitlich folgten noch weitere Mottoparties, wie z.B. eine Geisterfeier, aber die zu dokumentieren habe ich damals nicht auf die Reihe bekommen. Aufgrund erschöpfter geistiger und körperlicher Ressourcen.
Nun aber endlich zum eigentlichen Thema. Am besten fangen wir wohl mit der Deko an. Mir war und ist es immer wichtig, dass meine Kinder da möglichst viel selbst mitgestalten können. Den ganzen Aufriss betreibe ich ja in erster Linie für meine geliebten Terrorurscheln. Und das Basteln erhöht die Vorfreude. Zumindest bei den Kleinen. Bei Mama hingegen schnellt der Stressfaktor im Hinblick auf solche Aktionen bisweilen in schwindelerregende Höhen. Ist ja nicht so, als ob man in der Adventszeit nicht schon genug zu basteln und zu backen hätte.
Folglich war eine einfache und schnelle Umsetzbarkeit der Basteleien eine grundlegende Prämisse.
Achtung, Achtung: Ich werde euch hier gleich mit meinem aktuellen Kindermund-Kapitel beglücken. Wer dieses Büchlein bereits auf Wattpad verfolgt, muss sich also folgende Anekdote, die sich vor unserem großen Besuch aus Übersee gestern zugetragen hat, nicht noch einmal antun.
Kleine „Fußnote“ für einen guten Freund, der hier mitliest und den wir gerne als Übersetzer angeheuert hätten: Besagter neuer Lebensgefährte ist Luftfahrt-Ingenieur, nicht Astrophysiker. Ich hab ihn da im Vorfeld dümmlicherweise mit jemand anderem verwechselt. Dennoch fand ich es auch so anspruchsvoll (- und interessant -) genug, den Erläuterungen zu seinem Job, in dem er elektronische Systeme für Flugzeuge entwickelt, auf Englisch zu folgen. Zumal ich mich mit solch technischen Themengebieten schon auf Deutsch schwertue, aber unterm Strich hat das mit der englischen Kommunikation erstaunlich gut funktioniert. Obwohl M. nur ungefähr fünf Sätze zur Unterhaltung beisteuerte und die Kinder das Ganze ausschließlich mit einer heimatlichen Geräuschkulisse untermalten.
Ab hier sind nun Redundanzen für die Wattpadleser sehr wahrscheinlich:
Nachdem ich in den letzten Wochen Plätzchen und Lebkuchen tonnenweise produziert habe und außerdem am Geburtstag des Eiliensche mit einer famosen Schimmeltorte (siehe Männermund) glänzen durfte, habe ich mir geschworen, zumindest für die letzten Tage des Jahres in den Backstreik zu treten.
Wie formulierte es gestern die Leiterin des Kindergartens so treffend: „Wenn die stade Zeit vorbei ist, wird es endlich wieder ruhig.“
Nun verhält es sich aber so, dass morgen meine beste Freundin, die ich inzwischen seit 36 Jahren kenne, mit ihrem neuen Partner zu Besuch kommt. Sie ist vor anderthalb Jahren beruflich in die USA gegangen. Da es mich in Zeiten von Trump eher weniger nach Übersee zieht und uns diese Reise zudem vor finanzielle und zeitliche Herausforderungen stellen würde, sehe ich besagte Freundin derzeit nur ein- zweimal im Jahr. Und zwar immer dann, wenn sie nach Deutschland kommt. Ihren neuen Lebensgefährten kennen wir noch gar nicht. Wird ohnehin interessant, da meine Mädels außer ‚My name is‘, ‚Cat‘, ‚Dog‘, ‚Hello‘ und ‚Bye‘ kein Wort Englisch sprechen, aber ich schweife ab.
Jedenfalls möchte ich den „jungen“ Mann morgen gerne mit ein paar deutschen Backwaren vertraut machen und meine Freundin freut sich auch schon auf heimatliche Spezialitäten.
Damit der Kulturschock für den Herrn aber nicht allzu heftig wird, habe ich eben noch einen riesen Pott Chili aufgesetzt – und parallel dazu zusammen mit dem Ämmale Vanillekipferl im Akkord gebacken.
Denn leider musste ich mit Entsetzen feststellen, dass sich unser enormer Plätzchenvorrat ominöserweise von geschätzten 500 Stück auf Null reduziert hat. Nur ein paar klägliche Zuckerperlen am Boden der Keksdose zeugen davon, dass ich einst tatsächlich gebacken und nicht nur davon geträumt habe.
Also hab ich mein Gelübde gebrochen und mich doch nochmal ordentlich ins Zeug gelegt.
Während das Ämmale gewissenhaft und liebevoll die Vanillekipferl mit Puderzucker betäubte, sauste haarscharf an ihrem Kopf ein gemeingefährliches Projektil vorbei.
Und wer hat es abgefeuert?
Niemand Geringeres als die Frau Mama natürlich.
Es handelte sich hierbei um eine der Metallklammern, mit welchen meine hochexplosive Chiligewürzmischung im Zaum bzw. der Deckel auf dem Glas gehalten wird.
Das Ämmale nahm mir den unabsichtlichen Angriff auf ihr Leben zum Glück nicht übel und bestieg sogleich mit einer nahezu heroischen Geste den Küchenstuhl.
„Von hier habe ich eine gute Aussicht“, erklärte sie.
Die Klammer blieb leider trotzdem verschollen. Während ich auf dem Boden herumkroch, schmetterte das Ämmale:
„Kirche brennt.
Nikolaus rennt.
Ampel rot.
Nikolaus tot.“
Tja, was will man bei den Eltern anderes erwarten. Und dass ich lauthals lachen musste, stempelt mich wahrscheinlich erst recht als schlechteste Mutter aller Zeiten ab.
Doch wisst ihr was? Es geht noch besser!
Da folgende Anekdote jedoch nicht wirklich jugendfrei ist und außerdem schon fast zu viel Einblick in unser Intimleben gewährt, weiß ich nicht, wie lange ich sie online lassen kann:
Mein Mann und ich haben uns dieses Jahr einen Adventskalender für große Kinder und besinnliche, zweisame Stunden gegönnt.
Vor ein paar Tagen verbarg sich hinter dem Türchen ein Spielzeug, das für IHN bestimmt ist, welches sich aber auch wunderbar ins gemeinsame Liebesspiel mit einbauen lässt. Optisch erinnert es an einen weißen Silikonpilz, respektive an die Kappe eines Champignons. Mit Noppen statt Lamellen auf der Innenseite. Soweit so gut.
Wir deponierten das Teil, welches in einer Art Plastikei aufbewahrt wird, nach einem ersten Test ganz oben auf unserem Videoregal. Zum Glück hatten wir es zuvor einer gründlichen Reinigung unterzogen …
denn …
als ich am nächsten Tag nichtsahnend ins Wohnzimmer kam, wurde ich vom Ämmale mit einer Handpuppe überrascht, die mir verdächtig bekannt vorkam. Meine Tochter öffnete und schloss ihre Finger, als wollte sie einen sprechenden Breitmaulfrosch imitieren: „Hallo, Mama!“
Heute mal wieder eine Buchvorstellung – diesmal im Doppelpack.
Von „Let’s play Guitar“ habe ich schon drei weitere Bände. Die Reihe hat den Fokus auf der Liedbegleitung und ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet. Da vor allem mit Akkorden, Begleitrhythmen und Tabulatur gearbeitet wird, muss man nicht einmal Noten lesen können. ; )
Dieses Christmas-Songbook habe ich heute Vormittag erhalten und gleich losgespielt. : D Bei vielen Liedern hat man die Wahl, ob man sie lieber zupfen oder strummen möchte. Das finde ich super. Was mir allerdings weniger gefällt, ist, dass die meisten Zupfmuster schon extrem simpel gehalten sind. Wer also erwartet, hiermit komplexe Melodien spielen zu können, wird unweigerlich enttäuscht.
Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Begleitung!
Dafür können mit dem Buch auch Anfänger mit wenigen Monaten Gitarrenerfahrung sofort Erfolgserlebnisse verbuchen. Letztes Jahr um die Weihnachtszeit wäre dieses Buch daher ideal für mich gewesen. Ok, „Mary’s Boychild“ z.B. hätte damals aufgrund des Barré noch nicht funktioniert (- inzwischen klappt das -), aber die meisten gängigen Lieder wie z.B. „Stille Nacht“, „Jingle Bells“ durchaus.
Trotzdem freue ich mich darüber, mit relativ wenig Aufwand ein paar Songs für Weihnachten vorbereiten und die dann gemeinsam mit der Familie trällern zu können. Und ich bin gespannt darauf, wie meine zweijährige Nichte wieder abgehen wird. Sie war letztes Mal ganz begeistert von meinem Geklampfe und hat dazu richtig enthusiastisch abgetanzt. : D
Kaum, dass ich es gewagt habe, ein Päuschen einzulegen, rief sie sofort: „Weida spiele … weida spiele …“
Yeah, ich hab einen Fan! : D
Das zweite Buch haben wir letzte Woche auf dem Weihnachtsmarkt erstanden. Es enthält all die schönen Weihnachtsklassiker, die ich schon als Kinder geliebt habe und ist bezaubernd illustriert. Dazu Kerzen und Plätzchen und die stimmungsvolle Vorlesestunde ist gesichert.
PS: Ich werde leider nicht bezahlt für diese Werbung. ; )
PPS: Mal sehen, ob der WP-Reader mir nun wieder wohlgesonnen ist und meine Beiträge in den Feed einspeist.
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