Von jung und angejahrt in Wort und Bild

Update zum Psychothrillerprojekt „FSK 40“

Auch an der Romanfront gibt es Fortschritte zu vermelden. Zwar komme ich nicht ganz so flott an wie erhofft, aber meine Mindesthürde von 500 Worten pro Tag packe ich meist schon. Wenn auch teils mit Ach und Krach, weil das entsprechende Zeitfenster oft nicht mehr als ein bis zwei Stunden beträgt und ich ja nicht irgendetwas hinrotzen, sondern Inhalt von Format produzieren will. ; )

Apropos Format: Ad dato habe ich meine verbalen Appetithäppchen ja ausschließlich in Textform präsentiert. Obwohl ich bereits beim Kauf meines Mirkrofons damit liebäugelte, das ein oder andere Zitat zu vertonen. Ein ganzes Hörbuch ist derzeit noch reine Utopie. Ich muss mich da erst step by step rantasten. Zumal ich über keinerlei Ausbildung in dieser Richtung verfüge.

Heute Früh habe ich mir spontan ein Herz gefasst und eine kurze Passage aus „FSK 40“ vor- bzw. eingelesen.

Und es hat mir tatsächlich Spaß gemacht. Die Resonanz ist bislang auch recht positiv. Daher wird ich jetzt wohl öfter mal eine solche Minilesung zum Besten geben.

Kürzlich wurde ich außerdem für eine „Erste-Seite-Challenge“ nominiert. Meine erste Seite in „FSK 40“ ist natürlich noch nicht in Stein gemeißelt. Aber aktuell steht dort Folgendes geschrieben:

„Fenja fühlte sich wie lebendig begraben. Und vielleicht war sie es auch. Ihr Schädel dröhnte, ihre Kehle war völlig ausgedorrt, und als nun das Blut in die tauben Gliedmaßen zurückschoss, verwandelten sich die Wände um sie herum in Nagelbretter.

Sie war eben zu sich gekommen und kauerte wie ein Embryo in dieser engen Kiste, deren Begrenzungen sie zwar nicht sehen, dafür aber nun deutlich spüren konnte: an ihrem Kopf, ihrem Rücken, ihren Knien und ihren Fußspitzen.

Vorsichtig versuchte sie, sich ein wenig auszustrecken. Doch das harte Holz war nicht gewillt, auch nur einen einzigen Millimeter nachzugeben.

Ihr fehlte jegliche Erinnerung daran, wie sie in diese überaus missliche Lage geraten war. Die nebulösen Gedächtnisfetzen, welche vereinzelt durch ihr Hirn waberten, lösten sich in nichts auf, noch bevor Fenja sie greifen konnte.

Es war ihr, als sei sie aus einem Traum erwacht, dessen Handlung sie bereits vergessen hatte, wohingegen die damit verknüpften Emotionen noch sehr präsent waren.

Normalerweise würde diese Ahnung einer akuten Bedrohung, von etwas Bösem, das ihr nach dem Leben trachtete, einem Gefühl der Erleichterung Platz machen, sobald sich ihre Sinne wieder in der Wirklichkeit verankert hatten.

Doch Fenjas Benommenheit wich stattdessen nackter Angst.

Sie war von einem Albtraum direkt in den nächsten gestürzt. Und dieser hier war womöglich noch schlimmer als der vorherige.“

Und zum Abschluss noch eine kleine Schnipselparade im Alltagsgewand. Meine Zitate sind übrigens nicht chronologisch geordnet. Aber das dachtet ihr euch bestimmt schon. ; )

13 Kommentare

  1. phoebeweather

    Ha, ich wollte schon beim ersten Schnipsel fragen, ob damit ICQ gemeint ist? Hatte ich sofort im Ohr, das Oh-oh 😃 Echt cool, auch wirklich was auf die Ohren zu bekommen durch deine Hörprobe! Da ist man gleich noch näher dran an Geschichte und Entstehung. Die erste Seite hat’s spannungsmäßig aber echt in sich!! 😱 da kannst du den Leser jetzt aber nicht mehr allzu lang warten lassen! 😎 ist der Plot in deinem Kopf eigentlich schon komplett fertig oder wird es auch für dich noch Überraschungen geben?

    • Federfarbenfee

      Ja – bester Messenger-Sound ever. 😄

      Das freut mich echt total, dass dir die Hörprobe zusagt. Für mich ist es schon ungewohnt, muss ich zugeben, aber irgendwie sehe ich diesbzgl. Potential. 😊

      Ich halte mich ran, aber da das ein ziemlich dickes Ding wird – also der Roman, nicht Fenja 😎 – dauert es leider noch.

      Das Plotgerüst steht komplett. Aber was den Ausbau angeht, trete ich auch bei jedem neuen Raum im Geschichtengenäude durch eine Zaubertür. Und das finde ich so faszinierend am Schreiben. Dass sich die Geschichten doch auf gewisse Weise verselbstständigen und man auch als Autor nicht immer weiß, was passiert, auch wenn man vermeintlich alle Fäden in der Hand hält. Aber lässt man sie locker, entstehen oft die besten und lebendigsten Passagen.

  2. Milou

    Wer erinnert sich nicht an das Oh-oh und die grüne Blume 😁. Gute alte ICQ-Zeit ☺️

    • Federfarbenfee

      Zumindest der Generation 30 plus dürfte die Blume und der zugehörige Sound noch sehr vertraut sein, ja. 😊 Daran sieht man auch, dass man älter wird. Meine aktive ICQ-Zeit dürfte schon über 20 Jahre her sein.

      • Milou

        Meine ziemlich genau 17 Jahre 🙂

  3. Kätzerin

    Die gute charmante Senta Berger ist ein wenig aus deiner Stimme heraus zu hören. Das ist mir damals am Telefon überhaupt noch gar nicht aufgefallen. Das kann natürlich an der mehrfachen Stimmübertragung liegen: von deiner Anlage zu YouTube, und von dort aus zu meinem Smartphone. Jedenfalls kommt das sehr vorteilhaft an.🌝😘🙋‍♀️

    • Federfarbenfee

      Hui, Senta Berger. Da fühle ich mich jetzt aber schon geehrt. Danke, liebe Edith! 🤗

      Ja, eine gewisse unwillentliche Verfremdung wird es durch die Technik bestimmt immer geben. Aber Hauptsache, es gefällt! 😘❤

  4. sangsalavela

    Ich hätte nicht gedacht, dass Deine Sprechstimme so dunkel ist. Klingt sehr gut, ich finde das bei Frauen sehr angenehm.
    Die Schnipsel klingen schonmal interessant.
    Und ICQ….ach…ja, das war vor 17 Jahren, wie bei Milou 🙂
    Eigentlich der netteste Messengerdienst, den ich bisher genutzt habe.
    Klang nach Teletubbies.

    • Federfarbenfee

      Danke dir! Freut mich, dass dir die Schnipsel und meine Stimme gefallen, auch wenn letzere sicher übers Mikrofon etwas anders klingt als in Natura. Aber nicht so anders, dass ich mich selbst nicht wiedererkennen würde. 😀

      Um die Teletubbies habe ich immer einen Riesenbogen gemacht 😁, aber bei ICQ fand ich dieses Heliumstimmchen echt charmant. 😄😘

      • sangsalavela

        Die Teletubbies kenne ich nur von meinem Neffen- mittlerweile sind aber zum Glück (nach Thomas the Tank Engine) Drachen angesagt.
        Kann sein, dass das Mikro etwas verfälscht, aber soviel sicher nicht, dass man das Nicht einschätzen könnte. Echt schöne Stimme, Deine Singstimme klingt ja auch sehr gut.

        • Federfarbenfee

          Gut. Drachen haben wahrscheinlich eher Rauch statt Helium in der Stimme. 😁

          Vielen Dank für das schöne Kompliment! Das freut mich echt mega!! 🥰

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