Was tun, wenn man einen Tag vor einer Kinder-Wildtierparty feststellt, dass auf die Schnelle kein adäquates Leopardenkostüm aufzutreiben ist?
- Man schnappt sich das Kind,
- stattet dem Stoffladen seines Vertrauens einen spontanen Besuch ab,
- nervt die Verkäuferin erfolgreich mit dem Wunsch nach einem Stoff mit schickem Leoprint,
- eilt wieder nach Hause,
- geht erstmal in den Ballettstunde,
- bringt die Kinder ins Bett,
- schaut mit dem Mann zwei Folgen Game of Thrones,
- fängt um Mitternacht an zu nähen und
- ist um 02.00Uhr damit fertig.
Dass das Ergebnis doch recht überzeugend ausgefallen ist, hat mich selbst wohl am meisten überrascht.
Hier eine kleine Blitzanleitung für das Leopardenkostüm: (Ohne Bilder. Dafür bin ich gerade zu faul und zu besäuselt. Wer mich auf den sozialen Netzwerken verfolgt, weiß, wieso)
In Ermangelung anderer Alternativen habe ich einen Jerseystoff verwendet. Das war nämlich der einzige Stoff mit Leoprint, den der Stoffladen vorrätig hatte. Dafür ist er wirklich ausnehmend schön. Und das sage ich, die eigentlich so gar nicht auf Leoprint abfährt. Zumindest nicht für mich selbst. Der Stoff hatte die Maße 1,55m auf 60cm. Damit bin ich dicke hingekommen. Inklusive Öhrchen und Schwänzchen.
Für das Kleid habe ich mich meines ultrasimplen, vom ehemaligen Lieblingskleid abgepaustem Schnitts bedient. Guckst du hier.
Im Grunde ist es lediglich eine leicht A-förmige Form, bestehend aus Vorder- und Rückteil, ohne Ärmel und mit rundem Ausschnitt. Da der Jersey elastisch ist, braucht es hier noch nicht einmal Knöpfe an den Trägern. Die können also einfach zusammengenäht werden. Das Versäubern habe ich mir hier, da es sich um ein Kostüm handelt, auch gespart. Nur auf das Säumen der Kanten (an Hals- und Armausschnitten, sowie am Bund) habe ich nicht verzichtet.
Für das Leopardenschwänzchen habe ich ein längeres, spitz zulaufendes Stoffstück ganz normal rechts auf rechts zusammengenäht, dabei aber oben sowie in der Nähe der Spitze einen Spalt offen gelassen. Nachdem ich die Stoffröhre auf rechts umgestülpt habe, wurde das Ganze mit stinknormaler Watte befüllt. Durch das Loch oben und das kleinere an der Spitze. Sobald die Polsterung zufriedenstellend war, habe ich die Löcher schließlich auch noch geschlossen und das Schwänzchen am Rückteil des Kleides angenäht.
Bei den Öhrchen bin ich ähnlich vorgegangen. Für jedes Ohr habe ich den Stoff doppelt gelegt und frei Schnauze großzügig drauflos geschnitten. Ohren ebenfalls rechts auf rechts zusammennähen und ein paar Zentimeter zum Befüllen freilassen. Umkrempeln, mit Watte ausstopfen und die offenen Stellen zunähen. Schließlich die beiden Öhrchen an einem 1-EUR-Haarreifen aus der Drogerie befestigen. Ich habe sie einfach mit Stopfnadel und Faden an dem Reifen festgenäht. Hat wunderbar funktioniert. Und sowohl das Kostüm, als auch die Öhrchen sehen nach der wilden Party noch immer so (gut oder schlecht ;-)) aus wie zuvor.
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