„Einmal und nie wieder.“ Das war ehrlicherweise mein Fazit nach diesem Bastelmarathon für die vom Eiliensche heiss ersehnte Feenparty anlässlich ihres vierten Geburtstages. Für sich genommen ist jede Bastelarbeit ein Klacks. Sehr einfach gehalten und schnell fertiggestellt. Das Ganze x 9 und mit meinem wuseligen Ämmale um mich herum, wurde dann schon zu einem immensen Kraftakt. Zumal der November ja auch noch vom NaNoWriMo dominiert wurde und zum Jahresende hin ohnehin alles stressiger ist als normal. Naiv, wie ich manchmal bin, dachte ich tatsächlich, dass die gemeinsamen Bastelstunden sich vielleicht doch recht gemütlich gestalten würden. Und die ersten fünf Minuten war es das auch. Aber dann…
Es war gut, dass wir frühzeitig (ca. sechs Wochen vor dem Geburtstag) mit den Vorbereitungen begonnen haben. So konnten wir die Basteletappen doch recht kurz halten und zumindest meine Töchter hatten ihren Spaß. 😉 Das Feedback der Kinder am Geburtstag hat mich jedoch für die ganze Mühe mehr als entschädigt. Man möchte es nicht meinen, aber die selbstgebastelten Sachen kamen wirklich extrem gut an. Eigentlich hatte ich angenommen, dass die Tonpapierflügel und Zauberstäbe nicht einmal den Geburtstagsnachmittag überleben würden. Aber – „oh Wunder“ – die Kinder haben ihre Zauberrequisiten durchwegs sehr pfleglich behandelt und teilweise sogar stolz an den darauffolgenden Tagen im Kindergarten präsentiert. Die Feenlichter stehen bei einigen von Eiliensches Freundinnen nun ebenfalls auf dem Nachttisch und geleiten sie mit ihrem sanften Flackern in den Schlaf. Die Bastelei hat sich also rundum gelohnt.
Nun will ich aber gar nicht lange sabbeln, sondern euch im Folgenden zeigen, was mir in den letzten Wochen regelmäßig die Schweißperlen auf die Stirn getrieben hat.
Fangen wir mit den Feenflügeln an: Ich habe rosafarbenes Tonpapier in DIN A 3 und schwererer Qualität (185g/m²) benutzt. Einfach in der Mitte falten, halben Flügel aufzeichnen, ausschneiden und aufklappen. Anschließend die Außenseite mit Filzstiften, Glitter, Strasssteinchen und allem, was die Bastelkiste so hergibt, verzieren. Bei den Dekoarbeiten können sich auch die Kinder wunderbar kreativ austoben. (Sorry, das Licht ist bei den Aufnahmen teils echt beschissen. Liegt daran, dass wir vor allem am späten Nachmittag gebastelt haben).
Auf der Innenseite werden die Flügel mit einem Pappe-Rechteck stabilisiert und als Halterungen dienen Hosengummibänder, die ich kurzerhand verknotet habe. Fällt beim Tragen nicht weiter auf und lässt sich so auch problemlos am jeweiligen Kind „justieren“.
Dem Eiliensche waren meine rosa Kringel zu öde. Sie hat ihr Flügelpaar ein wenig anders gestaltet:
Weiter geht es mit den Zauberstäben. Am meisten Probleme bereitete es mir, einen ordentlichen Stern als Vorlage zu zeichnen. Aber es macht nichts aus, wenn er etwas windschief wird. Sieht nachher trotzdem ganz passabel aus. Und das Übertragen der Vorlage auf den doppelt gefalteten, rosa Fotokarton (der gleiche wie zuvor) hat sowieso meist das Eiliensche übernommen und die hält das auch eher locker mit den geraden Linien. Ausschneiden, Schaschlikspieß zwischen die Vorder- und Rückseite legen und zusammenkleben. Dann wieder nach Herzenslust verschönern. Reste von Geschenkbändern können hier ebenfalls sinnvoll verwertet werden.
Nun folgt eine Bastelei, die das Eiliensche schon komplett selbstständig bewältigen konnte: Libellen aus Pfeiffenputzerdraht und Transparentpapier. Dazu wird der Draht in der Mitte geknickt und von der Falstelle bis zur Hälfte verzwirbelt. Anschließend einen beliebig breiten Streifen Transparentpapier in Ziehharmonikamanier falten, zwischen den Drahthälften festklemmen und die beiden Drahtstücke dann bis fast ganz nach oben weiter verdrehen. Soviel von den Drahtenden übrig lassen, dass sie noch als Fühler durchgehen. Und für die Augen ein kleines Stück andersfarbigen Draht unterhalb der Fühler einmal rundum wickeln. Fertig.
Die Anregungen für die oben aufgeführten Basteleien habe ich mir hier geholt.
Auf die Feenlichter bin ich über Pinterest und Youtube gestoßen. Ich verlinke euch an dieser Stelle ein wunderbares Video mit einer sehr ausführlichen Anleitung und halte mich selbst dafür etwas kürzer in Sachen Laternenbasteldoku.
Die Vorlagen für die Feen-Silhouetten habe bei Etsy gefunden. Wir drucken nach wie vor quasi im Akkord Feen aus. Mein Eiliensche verwendet die reizenden Bilder für alles Mögliche. Insofern halte ich gut zwei Euro für alle Vorlagen für einen fairen Preis.
Zunächst werden die Silhouetten ausgeschnitten und mit Bastelkleber in die Gläser geklebt. Ich habe hierfür ganz einfache Einmachgläser mit Schraubdeckel benutzt.
Im Anschluss das Glas an der Außenseite großzügig mit Serviettenkleber bestreichen und vorsichtig mit Seidenpapier umwickeln. Seidenpapier ist in großer Menge zu einem Spottpreis erhältlich!
Und jetzt geht das richtige Gebatze los, denn: Auch auf das Seidenpapier muss Serviettenkleber drauf und gut verteilt werden. Erst so entsteht der wunderschöne Milchglaseffekt. Ich und das Eliensche haben kurzerhand unserer Finger benutzt, weil man in denen einfach mehr Gefühl hat als mit einem Pinsel. Allerdings braucht man dann ungefähr dreimal solange zum Händewaschen wie zum Basteln.
Auf das vollgeschleimte bzw. vollgeleimte Glas kommt nun ordentlich Glitter drauf. Je mehr, desto besser. Auch wenn anschließend nicht nur die Laterne glitzert. Ich trage noch heute unfreiwillig Glitzerpartikelchen mit mir spazieren.
Den Rand des Schraubdeckels habe ich mit silbernem Geschenkband verschönert:
In das Glas kommt ein LED-Teelicht. Superpraktisch – und auch für die Kinder leicht zu „bedienen“. Und man muss keine Angst haben, dass die Kleinen unabsichtlich die Bude abfackeln.
Beleuchtet sieht das Ganze dann so aus:
Als Deko und weiteres Gastgeschenk fungierten unsere kleinen Feen aus Märchenwolle. Wie diese duftigen Wesen gefertigt werden, könnt ihr in diesem Post nachlesen.
Die Taschen für die Gastgeschenke durften die Kinder selbst bemalen. Dafür eigenen sich schlichte Leinenbeutel und Textilstifte. Am besten vor der Verschönerungsaktion mit einem ausreichend großen Stück Pappe auslegen, damit die Farben nicht durchdrücken.
Zu gewinnen gab es kleine Dosen mit Schmucksteinen. Im Vorfeld eigenhändig und liebevoll vom Eiliensche mit Perlen und Strasssteinen aus Mutters Restbeständen bestückt.
Da ich es für sehr wahrscheinlich halte, dass ich in den nächsten zwei Tagen keinen weiteren Blogpost mehr auf die Beine gestellt kriege, wünsche ich euch schon mal ein wunderschönes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise eurer Lieben!
Danke!
Erstaunlich, was ihr da gezaubert habt. Meine Kurzen spielen nach Wochen immer noch jeden Tag mit Flügeln, Stäben und den Lichtern.
Ein frohes Fest euch vieren!
Hallo Ulli! 🙂
Es freut mich wahnsinnig, dass deine Mädels immer noch mit ihrer „Feenausstattung“ spielen! Ich bin echt baff, wie gut die Sachen angekommen sind. Und das ist die Mühe 1000mal wert!!
Dir und deiner Familie auch wunderschöne Weihnachten!
LG
Mary
Liebe Mary,
das sind wirklich großartige Ideen!!!
Wir haben letztens ein ähnliches Gläschen gebastelt, es geht auch ohne Transparentpapier, Erik hat einfach Leim direkt auf das Gläschen draufgepinselt;)
Und dann natürlich ganz viel Glitzer drübergestreut!!!
Mit bunten Grüßen,
Lisa von MamaKreativ
Liebe Lisa,
vielen Dank für das tolle Kompliment!! Und das von dir, die beinahe tagtäglich so viele wundervolle Ideen aus dem Hut zaubert!
Ja, wir haben auch ein paar Gläser ohne Seidenpapier gefertigt. So konnte das Ämmale ebenfalls mitmachen. Mit ganz viel Glitzer leuchtet es auch ohne das Papier wunderschön.:-) Allerdings gibt die Serviettentechnik dem Ganzen einen besonders edlen Touch, finde ich. Ist jedoch, neben dem Ausschneiden der Feensilhouetten das, was am meisten Arbeit macht. Es gibt wirklich unendlich viele Variationsmöglichkeiten, was diese Glaslaternen angeht.
Ganz herzliche Grüße und schöne Weihnachten!
Mary
Oh liebe Mary,
das hast Du wirklich ganz zauberhaft gemacht – alles! Die Feenlaternen gefallen mir besonders gut. Dazu hatte ich auch mal ein Video auf FB geteilt, es aber bis heute schon wieder vergessen. Vielen Dank für diese Erinnerung und Anleitung und die vielen weiteren Inspirationen.
Über den Geburtstag hätte ich mich auch gefreut ?
Liebe Grüße
Lotti
Liebe Lotti <3!
Vielen Dank für dein Kompliment! Ja, mir selbst gefallen die Feenlaternen auch am besten und ich habe mich unheimlich darüber gefreut, dass sie nun viele der Kinder allabendlich in den Schlaf begleiten dürfen. Wenn man nur ein bis zwei der Laternen anfertigen möchte, geht das auch recht fix. Und es lohnt sich! Die Feenlichter sind echt ein Blickfang!
Ich sende dir eine innige Umarmung und wünsche dir einen guten Rutsch in ein gesundes und glückliches Jahr 2017!
Mary